Vom Triathlon her kenne ich ja Kampfwandern mehr als genug. ..dass es aber so Muskelkater geben kann ohne vorher geschommen und geradelt zu sein....
Gestern dachte ich, meine Blase ist ganz gut verheilt, also schön alles zugetapet und den Plan gefasst, die kurze angesagte trockene Phase am Nachmittag für das Einlaufen meiner Wanderschuhe zu nutzen. Hose muss auch getestet werden und Rucksack musste natürlich mit.
Dazu mein neues Spielzeug: eine kleine spiegellose Kamera. Canon M3.
Unterstützt mit meinen Walkingstöcken machte ich mich auf mit guter Mukke im Ohr, neue Wege hier zu erkunden. Der Plan war, einfach gerade aus über einen Hügel den Zürcher Hausberg zu erklimmen und dabei Power-Walken zu machen und dabei die Knie etwas mehr anzuheben als nötig, da man das ja mit Steigeisen machen muss... so rein zur Uebung.
Irgendeinen Weg würde ich schon finden. Das war auch ganz einfach. Direkt vor der Haustür hoch auf den ersten Hügel und steil nach unten. Dann den Wanderwegweisern gefolgt und (so meine Vermutung) einer der steilsten Wege gefunden, die auf diesen Hügel hoch führen... wow. Die Treppenstufen waren vom Regen ziemlich ausgespült, es floss mir quasi das Wasser in Strömen entgegen. Der Puls ging höher, als wenn ich jogge und ich war froh die Stöcke dabei zu haben. Im Tal stand ein Schild, 1 Stunde bis hoch. Ich schaffte es immerhin in 50 min. Musste aber zwischendrin die ein oder andere Pause machen, um 1. die Jacke, 2. die Weste auszuziehen, was zu trinken, Fotos zu machen und sonst auch allerlei Gelegenheit zu nutzen, um den Puls wieder in erträgliche Taktzahlen zu kriegen.
Oben angekommen, war ich im Hoch. Das machte Spass und war ja richtig gutes Training. Hm, ein Kaffee wäre nett. 10 min bis zum Trubel auf der Kulm oder doch in die andere Richtung? Ich entschloss mich, auf der Felsenegg einen Kaffee zu trinken. Mit dem Bike ein Katzensprung.

Zu Fuss eine gute Stunde...
Der Hinweg ging auch gut. Lecker Kaffee, Schorle und Apfelstrudel liessen dann auch das Loch im Magen wieder verschwinden. Das Frühstück war nun doch schon einige Stunden her. Dann kamen die Bedenken. Hm, ich war bereits 1 3/4 Stunden unterwegs. Wollte ursprünglich nur 2 Stunden... naja, egal, wird schon gehen.
Anfangs ging es auch ganz gut, nach 2,5 Stunden, wurde es dann anstrengender. Die Hüfte zickte ein bisschen, die Oberschenkel meinten mal ein wenig krampfen zu müssen. Also nicht den gleichen Weg zurück, sondern einen, den ich vom Biken kenne, der weniger Steil nach unten geht. Auch dieser war zum Teil fast weg gespült. Der Boden war ziemlich weich und so langsam ging mir die Kraft aus... die Schritte wurden immer kürzer. Die Füsse fingen an weh zu tun. Ich sah schon wieder die Blasen und blauen Zehen kommen.
Im Tal musste ich dann kurz fragen, wo ich lang muss und dann noch die letzten 100 hm nach Hause. Hoch ging wieder überraschend gut, aber runter... boah neeeee. Aber zu Hause anzurufen und das Taxi zu verlangen, nein, ich doch nicht... der Dickkopf musste wieder durch die Wand!
3:45 war ich am Wandern. 16 km sind es geworden und 600 hm. Für's erste ok.
Und, KEINE Blasen, KEINE blauen Zehen!
Aber ein Muskeltieger, der erst jetzt so langsam auf den Rückzug geht... eindeutig mehr Rumpftraining ist nötig!