• 41% der Westdeutschen, dass Jesus Gottes Sohn sei
• 33% der Westdeutschen, dass Gott die Welt erschaffen habe
• 48% der Deutschen, dass es eine überirdische Macht gibt
• 51% glauben an Wunder
• 30% glauben an Engel
Und? keines dieser Glaubenssätze hat irgendeine Auswirkung auf das Miteinander oder verstößt gegen irgendein Gesetz oder Grundrecht. Es glauben ja auch viele am Dogma des zwingend nötigen Wirtschaftswachstums, am allein menschengemachten Klimawandel, an Horoskopen, an Homöopathie, an Ufos oder an Paleo-Ernährung, manche glauben sogar Wahlvesprechen - einiges von dieser (beliebig erweiterbaren Liste) hat deutlich stärkere Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Mitmenschen, als die oben gennannten. Eine durchweg rationale Welt mit lauter wissenschaftlich gebildeten Menschen ist eine Utopie, die den Möglichkeiten und Bedürfnissen des menschlichen Geistes in ihrer Vielfalt nicht Rechnung trägt. Es ist meine und Deine Welt - aber nicht die von allen, und wird es nie sein.
Ich mache mir erst sorgen, wenn Angehörige bestimmter Religionsgemeinschaften (also die Menschen da draußen, nicht nur irgendwelche Kirchenfunktionäre) auch daran glauben, daß ihr heiliges Buch grundsätzlich über dem Grundgesetz, über unsere säkularen Gesetzen steht. Letzeres sollen ca.20 % der Christen in Europa glauben, aber über 60 % der Muslime, und 100 % der Reichsbürger.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Meines Wissens steht Dir frei aus der Kirche auszutreten und keine Kirchensteuer mehr zu bezahlen.
Und soll ich dir etwas verraten: Wenn Du dann trotzdem am Wochenende in den Gottesdienst gehst (z.B. um mal wieder Katholiken zu beobachten und Dich darüber zu amüsieren), wird Dich niemand rauswerfen. Dann hast Du quasi freien Eintritt.
Wieder ein phantastisches Beispiel wie man sich um eine konkrete Antwort drückt und stattdessen persönlich wird.
Nun werden Jörns Ausführung langsam so ätzend, dass sich selbst die Atheisten aufgefordert fühlen einzuschreiten und das Gute der Kirche zu erwähnen und Jörn darauf hinzuweisen dass er zu weit geht mit seinen Ausführungen. Diese werden dann zum Deppen gemacht. Neutralität und Austausch auf Augenhöhe ist sicher etwas anders. Ich werde mich hier nun wieder zurück ziehen weil es mir nix gibt außer Frust.
Und? keines dieser Glaubenssätze hat irgendeine Auswirkung auf das Miteinander ...
Das werden manche anders sehen. Der Glaube an Götter hat sowohl aus Sicht vieler religiöser Menschen, ebenso wie aus der Sicht nichtreligiöser Menschen, durchaus Auswirkungen auf unser Miteinander. Manche sehe sogar unser Grundgesetz vom Glauben an den christlichen Gott und dessen Gebote abgeleitet.
Die Auswirkungen des christlichen Glaubens erschöpfen sich nicht im Privaten, sondern haben gesellschaftliche Relevanz, von der auch Nicht- oder Andersglaubende betroffen sind.
Die Auswirkungen des christlichen Glaubens erschöpfen sich nicht im Privaten, sondern haben gesellschaftliche Relevanz, von der auch Nicht- oder Andersglaubende betroffen sind.
Das war in der Vergangenheit sicher so und sicher nicht gut. Da braucht man sich ja wirklich nur anzuschauen wie schwer es die Homosexuellen hatten (oder haben).
Aber denkst du das betrifft auch noch neue Themen? Hast du ein Beispiel wo der Glaube bei neuen Themen noch irgendeine Rolle spielt bei gesellschaftlichen Themen? Bei wichtigen gesellschaftlichen Themen wie der Flüchtlingskrise hat doch keine Sau interessiert was die Kirche davon hält oder? Ich habe den Eindruck das die Auswirkungen des christlichen Glaubens sich so langsam gegen 0 bewegen.
Das werden manche anders sehen. Der Glaube an Götter hat sowohl aus Sicht vieler religiöser Menschen, ebenso wie aus der Sicht nichtreligiöser Menschen, durchaus Auswirkungen auf unser Miteinander. Manche sehe sogar unser Grundgesetz vom Glauben an den christlichen Gott und dessen Gebote abgeleitet.
Die Auswirkungen des christlichen Glaubens erschöpfen sich nicht im Privaten, sondern haben gesellschaftliche Relevanz, von der auch Nicht- oder Andersglaubende betroffen sind.
Als ich während der Flüchtlingsdiskussion mal erwähnte, dass ich mir Sorgen mache, weil in unserer Schulturnhalle 80 Flüchtlinge untergebracht waren (wir wohnen unweit davon), war ich irgendwas zwischen menschenverachtend und rassistisch. Du selbst hast mir nüchtern vorgerechnet, dass es völlig unwahrscheinlich ist, dass irgendwas passiert. Wenn ich auf dein Posting hier antworte und sage, dass der Einfluß in DE in 2018 mittlerweile gering ist, wird auf die Emotionsdrüse gedrückt und der 75jährige schwule Einzelfall hervorgeholt und breitgetreten, so dass man glaubt, halb DE sei schwul und von der Kirche unterdrückt.
Wetten?!
Das war in der Vergangenheit sicher so und sicher nicht gut. Da braucht man sich ja wirklich nur anzuschauen wie schwer es die Homosexuellen hatten (oder haben).
Aber denkst du das betrifft auch noch neue Themen? Hast du ein Beispiel wo der Glaube bei neuen Themen noch irgendeine Rolle spielt bei gesellschaftlichen Themen? Bei wichtigen gesellschaftlichen Themen wie der Flüchtlingskrise hat doch keine Sau interessiert was die Kirche davon hält oder? Ich habe den Eindruck das die Auswirkungen des christlichen Glaubens sich so langsam gegen 0 bewegen.
Ja, ich denke, es betrifft auch unsere aktuellen Themen uns die gegenwärtige Zeit. Die Kirchen sind politisch sehr aktiv.
Beispiel: Du kennst die Sendung "37°"? Hier wird nur jede dritte Folge von der Redaktion des ZDF verantwortet. Die anderen zwei Drittel kommen von eigenen Redaktionen der evangelischen und katholischen Kirche. Ohne Kennzeichnung, bezahlt von Rundfunkgebühren. Anderes Beispiel: Im SWR4 werden monatlich rund 160 Sendungen ausgestrahlt, die von kirchlichen Redaktionen stammen. Das sind rund 5 am Tag.
Das sind nur Beispiele. Ich will damit ausdrücken: Die Kirchen bestimmen auch heute noch das gesellschaftliche Klima mit. Und das beabsichtigen sie auch. Oder aus welchem Grunde wollen sie zur besten TV-Sendezeit ihre Weltsicht präsentieren?
Ich halte christliche Botschaften keineswegs alle für falsch. Manche sind gut, andere lehne ich ab. Sie müssen sich jedoch einem gesellschaftlichen Diskurs öffnen und können sich nicht auf Götter berufen. Denn von den Göttern kann niemand etwas wissen.
Dieser Trennung muss man sich meiner Meinung nach heute als Christ stellen: Die christliche Botschaft, das Evangelium einerseits, und ihre Legitimierung durch Gottheiten andererseits.