Meinst du die Elektronen werden nochmal vorsortiert wenn sie die 380kV Leitung verlassen?
Wenn du es schon gerne rein technisch betrachten möchtest, müsste du aber auch Zeit und Ort betrachten. Der "deutsche Strommix" ist ja auch nur ein langfristiger Mittelwert, der nur in den seltensten Fällen genauso aus der Steckdose/Ladesäule kommt.
Wenn ich tagsüber bei viel Sonnenschein lade, wird wohl hauptsächlich Solarstrom geliefert, nachts eher nicht. Das ist schon klar. Da diese Betrachtung in der Praxis aber total unpraktikabel ist, hat man sich auf die bekannte Lösung geeinigt.
Meinst du die Elektronen werden nochmal vorsortiert wenn sie die 380kV Leitung verlassen?
Natürlich, das hat doch schon beim Atomstromfilter geklappt . Wer bringt den ersten Ökostromfilter für Ladesäulen auf den Markt?
Zitat:
Zitat von holti72
Ich denke Du weißt wie das funktioniert. Wir reden hier von Kontingenten und die werden getrackt, nicht die Elektronen.
Wer trackt das? Das hat mich schon immer interessiert: verfolgt und addiert jemand eigentlich die ganzen Verbräuche aller Ökostrom-Vertragspartner und gleicht dies mit der Produktionsmenge und Produktionsverlauf von Ökostrom ab? Soweit der Laie es einsehen kann, ist es nicht erkennbar, ob die Versorger mehr oder weniger Ökostrom verkaufen, als produziert wird. Wenn ich meinen Vertrag auf Ökostrom umstelle, wird dafür auch nicht eine Windkraftanlage schneller drehen, oder mehr Wasser aus dem Stausee abgelassen. Oder kann es passieren, daß der Versorger mir den Ökostromtarif verweigern muß, weil er schon all sein Ökostrom verkauft/verplant hat? Wenn aber abends irgendwann ganz viele ihr BEV zum Laden anschließen und das Netz mehr belasten, dann fährt (rein technisch gesehen) im Zweifel wahrscheinlicher ein Gaskraftwerk hoch, fürchte ich.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich meinte "geht unter" im Sinne von, macht Konkurs, verschwindet vom Markt. Ich denke, noch ist das Rennen gegen die Chinesen noch nicht verloren, aber mit jedem Tag wo länger am Verbrenner festgehalten wird, wird es schwieriger.
Es gibt mittlerweile auch in China sehr erfolgreiche Startups, die sich auf Verbrenner fokussieren. Das wird übrigens massiv staatlich begleitet. Der Grund ist einfach, dass man es für noch nicht entschieden hält, wohin die Reise langfristig gehen wird. Das ist nicht nur Profitstreben. Es ist auch Demut vor dem Nichtwissen über die Zukunft. Diese Demut findet man bei uns nicht ganz so häufig.
Geändert von Genussläufer (11.03.2024 um 13:56 Uhr).
Jetzt kommt das hemmungslose Zerstören der Umwelt aus reinem Profitstreben auch noch als Demut daher.
Du weisst doch selbst viel besser, dass wir hier nicht von alten Unternehmen sprechen, die jetzt die Cash Cow zur Schlachtbank führen. Das sind neue Unternehmen. Folgendes findest Du in der Zeit:
Zitat:
Zum Jahreswechsel hat sich das manifestiert in einer Roadmap for the Automobile Industry 1.0, geschrieben vom chinesischen Autoherstellerverband, Ingenieurvereinigungen sowie dem Industrieministerium in Peking. "Es gibt zwei Hauptwege bei der Entwicklung CO₂-armer Autos", heißt es in dem Papier, dessen Übersetzung nun für Aufregung sorgt. Der eine Weg sei die Elektromobilität. Der andere Weg seien Verbrennermotoren, die "für lange Zeit" noch eine "wichtige" Rolle spielen würden: als Hybrid, also mit elektrischem Hilfsmotor, durch weitere Spritspartechniken und durch den Einsatz "kohlenstoffarmer und kohlenstofffreier Kraftstoffe", also nicht mehr nur Benzin und Diesel. Explizit genannt werden Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe und Ammoniak. Die Regierung werde das fördern vor dem Hintergrund der CO₂-Neutralität, die China für das Jahr 2060 anstrebt.
Gut, Du nennst es Profitstreben. Da kann auch was dran sein. Das sind aber dann die Profite der Zukunft. Und die Chinesen stellen sich hier auf verschiedene Szenarien ein. Aber klar, was bleibt denen übrig. Die haben ja nicht einen so weisen und vorausschauenden Wirtschaftsminister.
Noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Profit. Natürlich ist Profit ein Treiber. Und es ist bis dato der Treiber gewesen, der der Menschheit die größte Entwicklung gebracht. Es ist der Treiber, der das Gesundheitswesen, den Lebensstandard und die Lebensbedingungen für einen großen Teil der Menschheit verbessert hat. Und es ist nicht so, dass nur Reiche profitiert hätte. Es hat sich in allen Bereichen durchgeschlagen. Und vergessen wir nicht, dass der Profit und damit auch der Kapitalismus die Basis der Demokratie sind.
Wer sich vom Kapitalismus wegbewegt, distanziert sich auch von der Demokratie. Ich hoffe von Herzen, dass dies jedem beim Gang zur Wahlurne bewusst sein wird.
Noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Profit. Natürlich ist Profit ein Treiber. Und es ist bis dato der Treiber gewesen, der der Menschheit die größte Entwicklung gebracht. Es ist der Treiber, der das Gesundheitswesen, den Lebensstandard und die Lebensbedingungen für einen großen Teil der Menschheit verbessert hat.
Gewiss. Aber fehlt bei diesem Bild nicht etwas entscheidendes?
Die zunehmende Zerstörung unserer Lebensgrundlagen hat ein Ausmaß angenommen, welches wir in solchen Bilanzen nicht mehr einfach weglassen können.