Danke Jungs
Kurzum: Ich bin vollends zufrieden. Dass die Zeit nicht ganz meiner Vorstellung entspricht, ist egal. Denn ich hab gestern etwas geschafft, was Seltenheitswert hat: Ein perfektes Rennen, an dem ich nichts besser machen könnte.
Zumindest nicht mit der Form, die ich am Start hatte. Und die war nicht so schlecht.
Schwimmen:
In den letzten 2-3 Monaten war ich ~1x die Woche schwimmen. Dass ich damit nur 30 Sekunden langsamer war als letztes Jahr, gibt mir doch arg zu denken. Hintenraus fehlte mir die Kraft, aber insgesamt fühlte sich das Schwimmen gleichmäßig an. 32:26min, okay - kein Grund für nen Freudensprung, aber solide genug für nen ambitionieren Nichtschwimmer.
Radfahren:
Nach dem ersten km gucke ich auf den Tacho, lese ne 45, fühle mich gut und trete rein. Die Mädels aus der Startgruppe vor mir kommen mir vor wie parkende Fahrräder, aber so soll das ja auch sein. Nach dem kurzen Flachstück geht es gleich in die längste Steigung des Tages. Während ich ein paar Leute überhole, fahren zwei Jungs an mir vorbei. Ich grübele kurz über das Schicksal des Anti-bergflohs nach und fahre weiter. Mitten im Wald stehen Speedy und dreißig andere "Fans" und machen Krach. Frisch motiviert fräse ich den letzten Kilometer des Bergs hoch und stürze mich in die Abfahrt. Da ist ne recht unübersichtliche Ortschaft, wo ich 2007 beinahe abgeflogen wäre. Also Piano und mit 45 durch die Kurven...
Jetzt stelle ich fest, dass es richtig geil rollt. Meine Xentis machen so ein spaßiges Geräusch beim Schnellfahren, das spornt mich richtig an. Mit dem Schnellfahren ist es bald vorbei, denn der nächste Berg kommt schon. Zu meiner Überraschung fahre ich den Jungs um mich rum einfach weg, unter anderem auch diesem Frechdachs, der mich am ersten Berg verblasen hat. Jetzt kommen ein paar richtig schnelle Stücke, das Triarad macht sich bezahlt. Weiterhin halte ich voll rein, die Beine fühlen sich gut an und der Rücken zickt nicht rum. So haue ich mir Gel um Gel rein und brettere weiter - auf den Abfahrten kann man ja gut regenerieren. Überhaupt passen die Abfahrten ganz gut, hier mache ich auch noch ein paar Plätze gut.
Die Ortsdurchfahrten sind super. Keine Massen von Zuschauern, aber ein paar hundert richtig ambitionierte und laute Anfeuerer in engen Gassen machen Spaß.
Als ich an dem Ort meines Scheiterns vorbeifahre (einer Leitplanke auf einem fast geraden Streckenstück), konzentriere ich mich ernsthaft, geradeaus zu gucken und zu fahren. Puuuuh, nochmal gut gegangen.
Der Anstieg mit dem peinlichen Namen "The Hammer" zieht sich doch ganz gut. Außerdem kommt hier ein Franzose aus der M30 vorbei - Junge, kann der fahren. Dafür hole ich mir aber den zweiten Strolch, der mich überholt hatte. Aber erst danach kommt der schwerste Abschnitt, die Wellen bis zur "Platte" kosten ganz brutal Zeit, wenn einem der Druck ausgeht. Die Hügelchen hier hätten auch so Namen verdient; "Bitch 1", "Bitch 2",... fänd ich passend. Hier sammle ich ein paar Profi-Frauen auf, das macht Spaß. In der Abfahrt rolle ich noch ein paar Leute auf und erreiche T2.
Laufen:
Die erste Runde fühlt sich klasse an. Alles leer, keine Sau zu sehen. Einfach nur durch den Park rennen. In der zweiten Runde musste ich kurz mal stoppen, hat aber nicht viel gekostet. Schneller kann ich nicht laufen, der begrenzende Faktor ist schlichtweg der Kreislauf. Die Beine könnten vielleicht nen Ticken mehr, aber dafür steht nicht genug Energie zur Verfügung. Auf der letzten Runde gebe ich übelst Gas und brettere trotz erheblicher Plattheit durch den Park. Die Zeitnahme behauptet, dass das meine langsamste gewesen sei. Klar hat die Slalomlauferei Zeit gekostet, aber ich hätte mich zwei (!) Minuten schneller geschätzt. Auf die Uhr hab ich nämlich nur einmal pro Runde geguckt, bei dem Profil macht alles andere keinen Sinn.
So schön ein Rennen mit Staffelstarts auch ist, wer aufs Gesamtklassement schielt, muss ins Ziel brettern. Mit Finishline-Entourage, Winkewinke,... ist nicht viel los, wenn man gegen virtuelle Konkurrenten antritt, die erst in 20 Minuten ankommen. Also sprinte ich bis zur Bewusstlosigkeit (Fotos folgen...) und schmeiße beinahe die Blumenkübel im Ziel um. So nehme ich die Glückwünsche von Kai, Kurt, Anne, Amy, (ach ist das nett, wenn im Ziel Bekannte trifft) und freue mich wie ein Schnitzel über mein Rennen.
Auch wenn Holger zunächst behauptet, ne 4:38,2x zu haben, ist er nachher schneller. Granatenleistung, Glückwunsch zum AK-Sieg! Auch an Ironuwe, der souverän seine AK gewonnen hat!
Mit einem satten Abstand zum AK-Sieger darf ich aufs Podium und freue mich über eine wirklich schöne Trophäe. Vor allem aber über ein Rennen, das nicht besser hätte laufen können. MDs sind einfach spaßig und Wiesbaden 2009 ist schon gebucht. Mal schauen, was ich da raushauen kann, aber schneller will ich schon sein
