Klar, Bosch liefert aber die Komponenten und verdient damit. Warum sollte Bosch jetzt plötzlich was anderes machen? Die Strategie ist klar und sicher nicht falsch.
Ich teile Deine Meinung. Bosch hat bereits vieles dafür getan, die deutschen Standortnachteile auszugleichen. Die EU ist immer noch der größte Bereich und wird diese auch noch lange bleiben. Die regionale Diversifikation ist aber voll am Laufen. Von daher mache ich mir für das Unternehmen weniger Sorgen als für die Anzahl und Wertigkeit der Arbeitsplätze in Deutschland. Da sprechen wir aber nicht von den nächsten Monaten. Damit werden und sind große Investitionsvorhaben in anderen Regionen verbunden. Die EU und Deutschland in Summe wird aber sehr sicher über die Zeit an Relevanz verlieren.
Die Frage wird nun sein, ob der Markt bzw. die Käufer auch so denken. Wenn ich im Alltag gewöhnt bin mit Android oder IOS umzugehen, will ich mich dann auf ein weiteres Betriebssystem umstellen? Kann ich als Automobilanbieter jemals den Rückstand aufholen, obwohl die andere Seite genau hier ihre DNA besitzt? Kann ich dies noch erwarten, wenn ich berücksichtige, dass Google und Apple hierfür deutlich mehr finanzielle Mittel, Daten und Skaleneffekte nutzen kann? Der Blick auf die Bewertung sagt, dass der Kapitalmarkt diese Fragen verneint.
Kürzlich saß ich im Tesla meines Nachbarn. Die erste halbe Stunde hat er mir am großen Display die Apps und Features erklärt ("Ist so wie bei deinem iPhone"). Vor 10 Jahren hat er an seinem BMW die Motorhaube aufgemacht und mir den Reihensechszyinder gezeigt. Das sagt eigentlich recht gut, wohin die Reise geht.
Klar, Bosch liefert aber die Komponenten und verdient damit. Warum sollte Bosch jetzt plötzlich was anderes machen? Die Strategie ist klar und sicher nicht falsch.
Natürlich wird Bosch nicht untergehen oder eine falsche Strategie fahren. Die Frage ist halt, wie das für den Standort DE aussieht. So wie ich das sehe, wird energieintensive Industrie z.T. ins Ausland abwandern. Das günstige Gas aus Russland wird wohl nicht wiederkommen. Richtig problematisch wird es erst, wenn Entwicklung mit auswandert.
Die Frage wird nun sein, ob der Markt bzw. die Käufer auch so denken. Wenn ich im Alltag gewöhnt bin mit Android oder IOS umzugehen, will ich mich dann auf ein weiteres Betriebssystem umstellen?
Warum muß sich ein MOS für den User im Alltag von einem IOS/Android unterscheiden?
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
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12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
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29.10.2017 3:15:05 FfM M
Warum muß sich ein MOS für den User im Alltag von einem IOS/Android unterscheiden?
Die Frage ist nicht nur die nach dem look&feel. Es geht auch um die Einbindung in die sonstigen Daten. Was des Deutschen liebstes Kind, wird in anderen Teilen der Welt anders beurteilt. Ich meine den Datenschutz. Und allein schon deshalb wirst Du ausserhalb des deutschen Marktes einen schweren Stand haben. Ich will an der Stelle nicht beurteilen, ob das gut oder schlecht ist. Es ist einfach so. Damit ist die Entwicklung in diesen Bereich überschaubar. Relevante Skaleneffekte wirst Du so nicht heben können.
Wahrscheinlich sind wir uns sogar einig, dass der gelebte Datenschutz nochmal eine andere Thematik ist, sogar hier. Aber letztendlich ist die relevante Frage, was der Verbraucher will und wer diese Wünsche schnell und kostengünstig befriedigen kann.
Übrigens sind die Stuttgarter nicht die ersten, die mit dieser Strategie scheitern würden. Letztendlich heißt es in Bezug auf Google/Apple einerseits und WeChat auf der anderen Seite: "If you can't beat them, join them."
Alles andere wäre ein ideologischer Kampf mit miesen Aussichten. Wobei wir in Deutschland solche Kämpfe zu lieben scheinen
Die Haltung der Partei ist nicht mit der Realität vereinbar???
Das sind sehr harte Worte.
Vermutlich hat der Typ auch etwas Ahnung und steht nicht in Verdacht Russische Propaganda zu verbreiten....
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Sachverhalte ausschließlich einem amerikanischen Physiker bekannt sind. Ist ja nicht so, als gäbe es nicht genug Experten die am Umbau der Energiepolitik in Deutschland beteiligt sind. Auch die angesprochenen Branchen werden diese Dinge schon aus Eigeninteresse in die entsprechenden Diskussionen einbringen.
Der Ausstieg aus der Kernenergie ist ja bekanntermaßen durch andere Parteien beschlossen worden. Für die Grünen war das immer da Ziel, ausgerechnet von Ihnen wird es dort keine Kehrtwende geben, das ist ja bekanntlich Parteiprogramm.
Ich habe bisher bei zwei großen Chemieunternehmen gearbeitet. Zumindest die sorgen sich um ihre Energiesicherheit selber. Beide Unternehmen betreiben eigene Kraftwerke unterschiedlicher Art und decken damit 80% ihres Energieverbrauches selber. Wenn sie den angesprochenen Supergau befürchten, dann werden sie die letzten 20% auch noch schaffen
Ich finde das halt immer komisch, wenn sich Experten aus dem Off melden. An dem Umbau hier sind ja nicht nur Deppen beteiligt.
Vermutlich hat der Typ auch etwas Ahnung und steht nicht in Verdacht Russische Propaganda zu verbreiten....
Steven Chu ist als Physiker eine Nummer, keine Frage.
Was denkst Du, warum hat die Erdölfima BP das Institut, für das Steven Chu sich engagiert, mit 500 Millionen US-Dollar finanziert?
Das ist immerhin doppelt so viel wie die gesamte Uni Freiburg an Drittmitteln im Jahr erhält – und das 15fache der Fakultäten Mathe und Physik zusammen.