Szenekenner
Registriert seit: 03.07.2011
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Rennbericht Schweden
Ich wollte eigentlich ein Paar Tage warten mit dem Rennbericht, um die Enttäuschung ein Bischen weniger werden zu lassen. Ich fahre aber morgenfrüh erst ab, und muss hier in Kalmar die Zeit noch totschlagen, deshalb mache ich es jetzt.
Donnerstag habe ich noch super gelaufen in Flensburg und fühlte mich fit. Dann kam es: Freitag war ich nicht ganz fit, hatte ein Bischen Kopfschmerzen und auch das letzte Training mit dem Rad war nicht wunderbar. Gedanken, wie es dann wohl am Renntag sein wird setzen sich dann fest im Kopf natürlich, und meine Laune wurde dementsprechend schlecht.
Ich schlief aber gut, wurde von selbst um 3 wach und stand um 4 auf. Alle Vorbereitungen liefen gut und so stand ich rechtzeitig im Neo beim Start.
Schwimmen
Noch mit der Laune vom Vortag stand ich beim Schwimmstart, aber ich glaube niemand freut sich beim Ironman auf das Schwimmen. Man ist höchstens froh, dass die ganze Vorbereiterei und Warterei ein Ende hat.
Die hatten einen "Rolling Start": jeder Stand in der Schlange und innerhalb einer Viertelstunde sind alle im Wasser. Man musste sich in der Schlange nach dem erwarteten Schwimmzeit aufstellen. Ich ordnete mich frohgemut bei 1.10 ein.
Der Start ist dementsprechend relaxed, verglichen mit einem Massenstart. Weiter war es aber nicht so arg toll, bei jeder Boje (und es gab Viele) gab es Schläge. Die Wechselzone habe ich auch noch nie so voll erlebt, da gab es regelrecht Stau und ich musste mich sowieso außerhalb des Zeltes umziehen. (Die sollten den Start vielleicht auf eine Stunde verlängern, aber dann gibt es am Ende des Tages vielleicht Zeitprobleme.)
Jedenfalls endete ich in 1.14, womit ich nicht zufrieden war, weil ich wollte ENDLICH mal unter 1.10. Nachher hatte jemand aber die Vermutung, dass es relativ lang war. Er hatte über 4 km gemessen, und auch mein Garmin gab 4.2 km an. Jetzt sagt das nichts, weil die ist sehr ungenau. Der Typ kannte aber jemanden der ein GPS in der Bademütze hatte, und das soll korrekter sein. Der hatte auch 4.2 km gemessen. Der eine Typ hat auch gesagt, normal schwimmt er immer unter 1.00, und jetzt waren es 1.05. Wenn wir also ausgehen von 4.2 km, habe ich super geschwommen: 1.07 auf 3800 m. Die Lehre ist: Sei nie enttäuscht während des Rennens über Zwischenzeiten. Ich war es aber, und so stieg ich auf dem Rad.
Rad
Am Anfang gab es Rückenwind, aber auch beim anschließenden Seitenwind konnte ich einen guten Schnitt halten. Nach 100 km war der Schnitt noch >35, und meine Laune stieg dementsprechend. Dann kamen aber einige Gegenwindstücke, und der Schnitt sank auf 34.2. Das konnte ich aber halten in der Festlandrunde, obwohl ich gehofft hatte, näher an die 35 zu kommen. Mit mittelmäßiger Laune kam ich in WZ II, obwohl ich im Nachhinein eigentlich super gefahren bin für die windigen Verhältnisse. Der Schnitt wäre ohne (Entschuldige: da ist sie wieder) Beinrasur sicher 1 km/h niedriger gewesen.
Lauf
Gestern war nicht mein Lauftag. Ich merkte schon auf den ersten Kilometern, dass ich die Leistung von Klagenfurt nicht wiederholen konnte. Subjektiv und auch objektiv (pace) war es schlechter. Das größte Problem war aber, dass ich zwei Sanitätsstopps einlegen müsste, was mir 6 Minuten kostete. Ich hatte morgens nach dem Frühstüch sauber alles "erledigt", aber es war glaube ich nicht ganz meinen Tag. Die Laune war ab den Sanitätsstopps endgültig und vollkommen versaut. Ich dachte nur noch: in Würde Finishen, und einen Vorteil hat es: ich muss nicht nochmal einen Ironman machen dieses Jahr, weil Hawaii hatte ich nach den Sanitätsstopps als unerreichbar eingestuft an dem Moment. Im Nachhinein stellte sich dies aber als Unsinn heraus, und es gilt also wieder:Sei nie enttäuscht während des Rennens über Zwischenzeiten. I
Slotvergabe
Schlechtgelaunt bin ich so schnell wie möglich zum Camping abgerauscht, wo ich meine Familie anrief. Mein Sohn fragte mich, was ich glaubte Wievielte ich war und ich antwortete 20.? Ich hatte jedenfalls nicht mit besser als 10. gerechnet. Tja, ich war dann 5., und Overall bei den besten 10%. Also so gesehen mein bester Ironman ever, obwohl ich in Klagenfurt schneller war. Meine Zeit hier in Schweden war 10.18.
Es gibt 3 Slots, und ich erwartete dass ich keine Chance habe, nur mit Glück. Also ich darf nicht sagen, dass ich Pech hatte, aber ich habe auch keinen Glück gehabt.
Zuerst verfiel der Slot aus der ältesten Männerklasse, weil keine dort (ich glaube es waren zwei) einen wollte. Ich hatte aber nicht das Glück, dass dieser Slot in die M50 ging: es ging in die M45. Sonst wäre ich in Kona gewesen.
In der M55 nam keiner der 1. drei einen Slot, und so hatten Nummer 4 und 5 dort Glück.
Ich war schon aufgestanden, um schnell weg zu sein, falls ich keinen Slot ergattern würde. Wenigstens musste ich dann nicht mehr den englischen Sprecher zuhören, der nichts mehr liebte als seine eigene Stimme (aber das haben Sprecher so an sich).
Dann ging es schell:
1. Ja
2. Ja
3. Nein
4. Ja
Noch nie war ich so nah an Kona gewesen. Nichts wie weg.
Fazit
Ich muss zufrieden sein dieses Jähr: ich habe mich in der Subtop der M50 etabliert. Beim Schwimmen verliere ich nicht mehr viel auf die Besten, und das Radfahren hat sich stark verbessert. Ich bin imstande sub10 zu machen, wenn alles stimmt. (Ich bin überzeugt, ich hätte in Schweden sub10 gemacht mit der Form von Österreich). Für die absolute Spitze in der M50 oder M55 wird es wahrscheinlich nicht reichen (die liegt bei 9.30), aber ich mache erst 8 Jahre Triathlon, und kann mich in den nächsten Jahren glaube ich noch verbessern, obwohl ich schon 53 bin. Voraussetzung ist natürlich, dass die gute Gesundheit bleibt.
Zukunftsziele
Sub10 Klagenfurt 2016. Via St Pölten 2015 kann ich wieder meine Startberechtigung organisieren.
In diesem Herbst habe ich wenigstens noch meine 12 Urlaubstage zur Verfügung, die ich für Hawaii organisiert hatte. Auch wird mehr Moos da sein, weil ein Hawaiitripp nicht billig ist. Auch habe ich Zeit im Hebst um gescheites Krafttraining zu machen. Das alles wäre mit Hawaii in Oktober nicht möglich gewesen.
Aber ich muss ehrlich sein: Schade, dass Nummer 4 seinen Slot genommen hat.
Geändert von longtrousers (17.08.2014 um 17:50 Uhr).
Grund: Grammatik
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