Zitat:
Zitat von Hubschraubär
Wenigstens einer lebt.  Hattest Du eigentlich dieses WE den Halbmarathon? Falls ja, wie ist er denn gelaufen?
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... aber nur weil Du fragst:
Zeitig ging es Morgens los - 6:30 aufstehen, 3 Tassen Kaffee (kleine), Morgentoilette + 2 Toast mit Marmelade.
Klamotten zusammen gesucht ("Schatz 'tschuldige das ich Dich mitten in der Nacht wecke, aber wo ist mein Startnummernband"), schnell die BCAA's eingesteckt und 7:45 mit dem Rad zum Start. Klamotten abgegeben und ab in die Startbox (grün) - dort ca. 8:15 noch bis knapp vor 9:00 gewartet bis ich über die Startlinie konnte. Die ersten sind punktlich um 8:30 gestartet worden - naja bei ca 8.500 Teilnehmern ... 3.000 haben gekniffen, waren nämlich 11.500 gemeldet.
Sei's drum ... vom Start direkt die Deutzer Brücke hoch und gleich jede Menge Läufer die an mir vorbei zogen.
Hatte mir vorgenommen bis km 10 nicht auf mein Uhr zu schauen sondern ganz auf meine innere Stimme zu hören. Böse Zungen könnten jetzt auch behaupten ich wollte mich nicht frühzeitig von einer unerbärmlich voran schreitenden Uhr, nebst hektischen Puls aus der Ruhe bringen lassen.
Im Laufe des Rennens habe ich mir dann meine Strategie überlegt ... habe den Lauf sodann gedrittelt und mir vorgestellt, das das zweite Drittel das schönste wird und es erst im letzen Drittel richtig Spaß macht (da wartet dann die Herausforderung).
Ich fand ich hatte schnell meine Ryhtmus gefunden - wußte nicht ob er langsam war ... oder zu schnell für meine Verhältnisse. Zumindest hielt sich das Verhältnis von "überholen" zu "überholt werden" mE die Waage und kippte je länger das Rennen dauerte in die "richtige" Richtung.
Bin dann auch zu dem Entschluss gekommen, erst bei km 14 auf die Uhr zu schauen und folgendes für mich ausgerechnet: bei einem Traumziel von sub 2:00h darf ich bei km 14 max 1:18h auf der Uhr haben, damit ich mit einem 6er Schnitt ins Ziel laufen kann.
Nun - der Gedanke war schön, nur die Uhr spielte nicht mit. Geschlagene 1:28 standen auf der Uhr ... aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht in der Lage wäre kurzum mein Ziel neu zu definieren und meinem tatsächlichen Leistungsvermögen anzupassen.
Man bedenke ich habe dieses Jahr vielleicht wenn es hoch kommt ca. 150 Laufkilometer in den Beinen - davon einmal 20km im April und 21km beim CologneClassic.
Also, neues Ziel: 2:10 ... was letztlich doch bedeutete die letzten 7km im 6er Schnitt.
Okay ... ungeachtet dessen das andere in diesem Tempi spazieren gehen, für mich bedeutet es "Schwerstarbeit" ... 124,7kg wollen bewegt werden. Nein ich bin nicht stolz darauf, ich schäme mich aber auch nicht dafür ... bin halt ja ein schwerer Junge. Betrachten wir es zwischenzeitlich eingfach mal als "Overload" Training ... sollte ich 25kg weniger wiegen bekommt mich eh keiner mehr gehalten
Aber ich komme ab vom Thema, also das neue Ziel fest im Visier habe ich mich immer wieder an den Einen oder die Andere ran gehangen und so die letzten km abgespult. Hilfreich sicherlich bei der Laufstrecke in Köln, dass die letzten 7km über die Ringe gehen - schön frequentiert von Zuschauern, gute Stimmung und man begegnet sich zwischen Rudolfplatz und Ebertplatz auf einer Strecke von ungefähr 4km.
Die letzte Schleife vor der letzten Herausforderung (Deutzer Brücke) ging dann am Dom vorbei. Den Abschnitt war mir nur zu gut von 2002 in Erinnerung geblieben. Damals waren es allerdings 42km gewesen und der Dom das Ziel. So war kurz vorher auf der Hohe Str. km 19 und die 2:00h rum. Das bedeutete aber gleichzeitig nur noch 10min für die letzen 2km. Ich habe es einfach probiert, nicht locker gelassen und oben auf der Deutzer Brücke realisiert, das es nix wird mit der 2:10 ... die Uhr blieb dann bei 2:13:22 Netto bzw. 02:35:24 Brutto stehen.
Immerhin - gute 23min schneller als noch beim CologneClassic und durch aus "ausbaufähig"!
Habe mir dann meine Medaile abgeholt und mich eben durch "Verpflegungsdorf" gedrängelt umd schnellst möglich Heim zu kommen.
... und wie geht es mir Heute: dicke Beine

... ich mag es übrigens wenn man es spürt, das man was getan hat.
Nein - meine Knie und Gelenke haben den Lauf gut überstanden.
Ich freue mich schon auf den "ersten Lauf" danach und habe mir fest vorgenommen in diesem Winter km zu machen ...