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Zitat von freerunning
Also den Stundenweltrekord finde ich extrem spannend. Das ist für mich eine pure Form der Leistung. Eine Stunde allout. Ich hab die Biographien von Boardman und Obree gelesen sowie das Buch The Hour von Michael Hutchinson. Alles sehr empfehlenswert. Das war wirklich spannend, vom Belag des Velodrom, der richtigen Temperatur, der Luftfeuchtigkeit, dem Luftdruck, der Höhe, der eigenen Position und natürlich dem Training, der Ernährung und dem historischen Erbe das irgendwie mitschwingt.
Da kannste Dich verewigen und da das Material immer besser wird, sind die Chancen auf 51 km/h gar nicht schlecht. Wenn Du mit der Höhe gut zurechtkommst, vielleicht umso mehr...
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Real gibt es 2 Varianten für so einen Rekordversuch.
1, was die meisten mit Ambitionen machen: Man bucht in Aguascalientes bei Großmeister van Houweling. All inclusiv in der Höhe mit UCI, Dopinggkontrolle, Anmeldung und allem was dazu gehört. Ich hab mal gehört, da stehen so 10.000€ im Raum, ohne Material.
2, was einige andere tun, selbst organisieren. Maximgold hier aus dem Forum hat jemanden dabei begleitet. War wohl eine spannende Erfahrung mit den Verbänden etc.. Dafür gibt es nur 100km entfernt eine rel. schnelle Bahn in Frankfurt Oder, wo ich auch die Aerotests gefahren bin. Richtig teuer wird es, wenn es klappt und das alles offiziell in die Bücher muss.
Am Ende kommt man wohl auf rel. ähnliche Summen.
Bahnmaterial ist in der Regel selten und teuer und wer außer einigen wenigen Spezialisten hat schon Bedarf an VR Scheiben etc?! Sponsoren zu finden ist schon speziell, weil es in der Regel keine Sau interessiert.
Der schwierigste Teil ist allerdings das Training. Das Fahren auf der Bahn ist schon technisch und man muss sehr gut auf der Ideallinie fahren wenn man keinen großen Überschuss auf die Zielzeit hat. Wenn ich einkalkulieren müsste 3mal die Woche ne Stunde An- und Abfahrt zum Training zusätzlich mit unterzubringen, wird die Luft schon eng. Von der Nutzungsbedingungen und -Zeiten des Berliner Velodroms haben wir da noch gar nicht gesprochen.
Lange Rede kurzer Sinn... man investiert ein halbes Jahr und rd. 20.000€ für eine Selbsterfahrung mit ungewissem Ausgang und hat am Ende was, womit man nix anfangen kann und was immer noch keinen interessiert.
Soweit abseits der Romantik der Geschichten. Zumal alle die, die Du aufgezählt hast Bahnfahrer mit Pro Status waren/sind und über entsprechende Logistik und Erfahrung und Material bereits verfügten.