Ist es abwegig, zu vermuten, dass man in Systemen, die seit Jahrzehnten professionell organisiertes Doping betreiben, sehr genau darüber Bescheid weiß?
Ja, in der DDR existierte dieses Wissen über das Training von gedopten Athleten. Daher hat man nach dem Mauerfall viele DDR-Trainer in das deutsche System übernommen, was dem Medaillenspiegel sehr gut tat.
Wir sprechen hier jedoch vom angeblich modernen, wissenschaftlichen Training, welches man ungedopten Sportlern angedeihen lässt und welches dafür sorgt, dass diese nahezu die Leistungen aus den Neunzigern erreichen können.
Kathrin Krabbe und Grit Breuer haben unter Thomas Springstein absolut knallhart trainiert. Können wir trainingswissenschaftlich mit deren Trainingsplänen irgend etwas anfangen? Ich meine nein, denn diese extremen Belastungen im Training waren nur durch Doping möglich. Für einen sauberen Sportler sind die Pläne nichts wert.
Die Entwicklung des 4000m WR würde zB taugen. Allerdings müsste man dann ermitteln, wieviel auf die Aeroverbesserungen entfällt davon. Sollte aber fast möglich sein wenn man sich die Mühe macht. Gegen Ganna wirkt ein Wiggo auf einmal fast wie ein Waisenknabe.
es gibt ja 2 möglichkeiten. a) der trainer weiß vom doping. dann berechnet er sicher das doping (kraftorientiert, ausdauerorientiert) in das training mit ein.
der hoffentlich andere fall b) der trainer weiß nichts vom doping seines sportlers. auch dann hat das nur unbewusste akademische konsequenzen für seine trainingsplanung. den er geht davon aus, dass leistungsfortschritte mit seinem training zusammenhängen und freut sich. für seine trainingsplanung hat es keine auswirkungen. problematisch für ihn wir des erst, wenn er dann sein training auf ungedopte sportler übernimmt und dort nicht dieselben leistungsfortschritte erzielt.
übrigens wird (sollte werden) jeder trainer hellhörig, wenn ein auch hier anerkannter dopingindikator (kein dopingbeweis) anschlägt ..... nämlich ungewöhnliche leistungsanstiege, die der trainer vielleicht selbst bis dahin mit seinem training bei anderen sportlern nie erreicht hat.
normalerweise geht man von einem möglichen leistungsanstieg pro jahr von rund 3% aus. liegt der wert deutlich darüber, man aber nichts exorbitantes beim training geändert hat, sollte man den leistungsanstieg auch als trainer schon mal hinterfragen.
Ein Trainer ist ja nicht unterbelichtet. Ich vermute ... so etwas läuft unter offenes Geheimnis und wird nicht angesprochen. Belegen kann ich es aber nicht.
Der Trainer, der vom Doping seiner Schützlinge nichts weiß, kann das aber nicht.
Ich glaube nicht, dass dies in der Weltspitze häufig vorkommt. Im Nachwuchsbereich mag das anders sein. Wenn bei uns in der Leichtathletik jemand durch besondere Leistung auffiel, kam der in eine stärkere Trainingsgruppe.
Auf der von captain hook genannten Website findet man viele Anstiege der Tour, die im aktuellen Jahr extrem schnell gefahren wurden. Ich habe das jetzt nicht im Detail analysiert. Aber schau’ Dir mal die Zeiten für den Col de Peyresourde an. ...
Der Col de Peyresourde ist exemplarisch ein besonders schlechter Vergleichsberg, weil es in der Geschichte der Tour nur ganz selten eine Bergankunft war, sondern sehr oft, wenn er im Programm stand, der vorletzte Berg einer Bergetappe war oder der letzte Berg mit anschließender Abfahrt und Zielankunft im Tal, wo die ganze infrastruktur für eine Ankunft weitaus besser ist. Oft kam früher nach dem Col de Peyresourde anschließend nach der Abfahrt noch der Col du Tourmalet.
2020 war der Col de Peyresourde ausnahmsweise mal eine Bergankunft, so dass er natürlich von den besten Fahrern all-out gefahren ist (dies erklärt die historischen Bestzeiten in diesem Jahr), was man beim vorletzten Berg einer schweren Bergetappe niemals machen würde. Der Col de Peyresourde ist da ähnlich wie der Galibier, der Col d'izoard oder auch der Col de la Madeleine, die alle wichtige historische Tour-Pässe sind, aber so gut wie nie Schlussanstiege waren, so dass die bergauf gefahrenen Zeiten sich schlecht vergleichen lassen.
Es gibt keinen langen Schlussanstieg, der sich für einen historischen Längsvergleich besser eignet als Alp d'Huez, weil es ein Anstieg ist, der erstens oft in der Tour enthalten ist, so dass es viele Datenpunkte gibt und weil es immer ohne Ausnahme ein Schlussanstieg ist, denn von Alpe d'huez kann man kaum sinnvoll weiterfahren zum nächsten Pass, weil die mögliche einzige Abfahrt zu eng und vom Asphalt zu schwer ist ( bzw. vor ein paar Jahren noch gar nicht asphaltiert war). Wenn Alp d'Huez also in den letzten Jahrzehnten auf dem Tourkalender stand, dann wurden die 21 Kehren auch stets von den besten Fahrern all-out gefahren.
"Wichtig ist, dass wir jetzt alle Fakten auspacken aus der Vergangenheit. Wenn wir das nicht machen..."
Im Triathlon und speziell in der DTU geht man aber offenbar nach dem Motto: "Wir alle wissen wie es vor 20 Jahren war, aber das kannst du doch den Leuten nicht sagen, damit machst du doch den Sport kaputt!"
Doping ist aus meiner Sicht nicht das Problem, die Heuchelei und die ewigen Lügen sind das Problem. Randbemerkung, ich bin aus diesem Verein nach 22 Jahren ausgetreten...