Das mit der Querneigung hast Du verstanden? Ein Tempo, das auf der Kurveninnenseite noch sicher fahrbar war, führte bei Überfahren der Mittellinie fast zwangsläufig zum Crash. Abgesehen davon, dass es bei bis zu 20% Gefälle (ich weiß nicht, wie viel es genau an der Unfallstelle war) und einsetzendem Regen, extrem schwierig ist, die Grenze zwischen fahrbar und nicht fahrbar zu beurteilen und sie nicht zu überschreiten.
Dann musst Du so fahren, dass Du unter allen Umständen auf der Innenseite bleibst. Wäre die Straße nur halb so breit, hättest Du auch keine andere Wahl. Ich will das nicht runterspielen, aber die Kurven waren fahrbar. Haben ja genug bewiesen. Nur halt nicht, wenn man zu schnell war.
Die Schweizerin Neff ist übrigens extra wegen der Strecke dort gestartet! Und die hat diese schon vor zwei Jahren genaustens besichtigt und für richtig gut befunden. Komisch wie hier einige vom Schreibtisch besser bescheid wissen.
Fragst du das jetzt den Hook oder die gestürzten Fahrer?
Hätte hätte Fahrradkette. Wenn die Kurven einem westeuropäischem Standart entsprochen hätte, wären die Rennfahrer/innen sicherlich noch viel schneller gefahren, da der Kurvenradius ein deutlich schnelleres Durchfahren ermöglicht hätte. Wer dann rausgetragen worden wäre, wäre mit noch viel mehr Speed im Baum, Haus, Zaun, Zuschauer oder sonstwo eingeschlagen oder einfach einen Abhang abgestürzt...
Ich weiß als Radfahrer um diese Besonderheit der Strecke. Ich weiß, dass mir nur mein Fahrstreifen für ein sicheres Durchfahren der Kurve zur Verfügung steht und passe meine Geschwindigkeit entsprechend an.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Hast du seinen Beitrag verstanden? Jede Kurve ist fahrbar.
Die Frage ist einzig und allein, wie intensiv man den Mensch vor sich selbst schützen muss.
Natürlich kann jeder die Kurven sicher mit 30 km/h runter fahren. Dann ist es aber kein Rennen mehr.
Radrennfahren ist quasi von Natur aus gefährlich, weil man nicht auf speziell gebauten sicheren Strecken sondern auf vorhandenen Straßen mit allerlei Hindernissen etc. unterwegs ist und weil die Fahrer annähernd ungeschützt sind.
Aber dann muss man nicht auch noch extra extrem schwierige Strecken auswählen, die kaum einen Fehler verzeihen und wo die Wahrscheinlichkeit besonders hoch ist, dass es nicht bei ein paar Abschürfungen bleibt.
Die UCI verteidigt übrigens die Streckenwahl:
Zitat:
But in a statement, the UCI said: "The Rio 2016 road race course was carefully designed and was extensively tested at the test event and in training.
"We do our utmost to design safe, challenging courses but unfortunately crashes do sometimes occur due to a combination of factors."
Fragst du das jetzt den Hook oder die gestürzten Fahrer?
Hätte hätte Fahrradkette. Wenn die Kurven einem westeuropäischem Standart entsprochen hätte, wären die Rennfahrer/innen sicherlich noch viel schneller gefahren, da der Kurvenradius ein deutlich schnelleres Durchfahren ermöglicht hätte. Wer dann rausgetragen worden wäre, wäre mit noch viel mehr Speed im Baum, Haus, Zaun, Zuschauer oder sonstwo eingeschlagen oder einfach einen Abhang abgestürzt...
Ich weiß als Radfahrer um diese Besonderheit der Strecke. Ich weiß, dass mir nur mein Fahrstreifen für ein sicheres Durchfahren der Kurve zur Verfügung steht und passe meine Geschwindigkeit entsprechend an.
So ist das. Ich war mal bei einem MTB Rennen, da gab es einen Toten. Total tragisch!!! Auf der einfachsten Abfahrt des ganzen Rennens. Da, wo man es auf feinstem Schotter mit über 70kmh laufen lassen konnte. Blöd nur, dass man noch die Schotterkurve unten bekommen musste. Je einfacher die Strecke, desto schneller wird gefahren. Das Limit wird auf jeder Strecke ausgetestet. Total platt, aber den Sieg vor Augen. Da nehmen die jedes Risiko! Da würde nur Netz und doppelter Boden helfen. Und dann würden sie noch schneller fahren, weil sie ja wüssten, dass sie besser geschützt sind.
So ist das. Ich war mal bei einem MTB Rennen, da gab es einen Toten. Total tragisch!!! Auf der einfachsten Abfahrt des ganzen Rennens. Da, wo man es auf feinstem Schotter mit über 70kmh laufen lassen konnte. Blöd nur, dass man noch die Schotterkurve unten bekommen musste. Je einfacher die Strecke, desto schneller wird gefahren. Das Limit wird auf jeder Strecke ausgetestet. Total platt, aber den Sieg vor Augen. Da nehmen die jedes Risiko! Da würde nur Netz und doppelter Boden helfen. Und dann würden sie noch schneller fahren, weil sie ja wüssten, dass sie besser geschützt sind.
Also: "ist halt so" und "weiter machen, weil das halt dazu gehört"?
Und dann würden sie noch schneller fahren, weil sie ja wüssten, dass sie besser geschützt sind.
Komplett OT, aber egal: als man in Europa die Sicherheitsgurte eingeführt hat, stellte man irritiert ein Ansteigen der Unfallopfer auf den hinteren Plätzen im Auto fest. Der Grund war, das die objektiv besser geschützten Fahrer jetzt stärker aufs Gas gedrückt haben. Oder das ABS beim Motorrad hat auch schon manch einen Unfall herbeigeführt. Mittelmäßige Fahrer trauen sich nun Dinge, die sie ohne ABS nie machen würden.
Alle bewegen wir uns auf einer individuellen Spass-/Erfolgs-Risikokurve. Egal in welcher Situation, jeder hat für sich sein Optimum und versucht auf diesem so oft wie möglich entlang zu segeln.
Also: "ist halt so" und "weiter machen, weil das halt dazu gehört"?
Machst Du die Strecke leichter fahren sie schneller, machst Du es schwerer, ists für manche zu schwer. Das Risiko bekommst Du nicht weg.... Massensprintankunft... Wer erinnert sich noch an die Massenstürze bei der Tour? Besser?
Geändert von captain hook (08.08.2016 um 15:52 Uhr).
Also: "ist halt so" und "weiter machen, weil das halt dazu gehört"?
Das finde ich nicht.
Der Sturz offenbart mindestens zwei eklatante Schwachstellen des Rennzirkus
1. Absicherung des Sturzraums, um die Folgen eines Sturzes abzumildern.
Gerade bei Olympia, wo Geld eine absolut untergeordnete Rolle spielt, ist dies ohne weiteres möglich.
2. Eine geschlossene Berufsradfahrervereinigung, die solche Schwachstellen einer Rennstrecke erkennt, Mindeststandards einer Streckensicherung festlegt und durchsetzt. Aber keine Arme keine Kekse. Da müssen halt die Teams und Radfahrer geschlossen auftreten mit allen Konsequenzen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es im Profiradsport ebenso Oberbedenkenträger wie zB Tony Martin gibt, der jede Strecke eigentlich unfahrbar findet in der mehr als zwei Kurven vorkommen und es ebenso Leute gibt, die gerade diese herausfordernden Strecken wollen, weil sie dies gut können.
BTW:
Warum fährt Sagan das MTB Rennen? Gibts da was offizielles dazu? Er ist doch auch so ein Abfahrtskünstler. Oder hat er etwa nach Streckenbesichtigung gedacht, dass er im Eifer des Gefechts auf der Abfahrt wohl zu viel riskieren würde und eben seine Teilnahme verneint hat. Natürlich eine rein persönliche Vermutung von mir.
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