Ich halte btw die 2-4% helmtragende bei den Erwachsenen für zu wenig. Muss mich mal morgen an die Straße stellen und ne Stichprobe ziehen...
Ist veraltet. Die neueste mir bekannte Statistik der BASt:
"Schutzhelm auf dem Fahrrad (innerorts)
Im Jahr 2008 trugen über alle Altersgruppen hinweg zehn Prozent der Fahrradfahrer einen Schutzhelm (2007: neun Prozent). Damit wird der positive Trend des Vorjahres fortgeführt. Dennoch bleibt der Anteil helmtragender Fahrradfahrer weiterhin sehr gering.
Auch in der Altersgruppe bis zehn Jahre ist seit einigen Jahren ein positiver Trend festzustellen: In 2008 trugen 55 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe einen Fahrradhelm (2007: 45 Prozent). Radfahrer ab 17 Jahren tragen nur selten einen Fahrradhelm. Die Helmtragequote liegt in den jeweiligen Altersgruppen zwischen vier und acht Prozent."
Die Zahlen wurden im von mir bereits genannten Urteil folgendermaßen kommentiert:
"Insofern kommt der bereits in der vorgenannten Entscheidung des Senats zitierten Statistik der Bundesanstalt für Straßenwesen, wonach der Anteil der helmtragenden Fahrradfahrer in den letzten Jahren lediglich um die 6% betrug, keine erhebliche Aussagekraft zu, denn eine Unterscheidung zwischen den verschiedenen Radfahrergruppen findet hier nicht statt. Es bedarf aber keiner exakten wissenschaftlichen Erhebungen, sondern lediglich einer aufmerksamen Beobachtung des täglichen Straßenverkehrs, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass das Tragen von Schutzhelmen bei Rennradfahrern weitaus häufiger und regelmäßiger anzutreffen ist, als bei herkömmlichen Fahrradfahrern. Dies entspricht im Übrigen auch den Erfahrungen des Senats aus zahlreichen Verkehrsunfallprozessen unter Beteiligung von Radfahrern der letzten Jahre. Insofern vermag die häufig getroffene Aussage, das Tragen eines Fahrradhelms entspreche noch keinem "allgemeinen Verkehrsbewusstsein", in dieser Pauschalität nicht zu überzeugen."
PS:
Noch neuer:
"Schutzhelm auf dem Fahrrad (innerorts, 2010)
Im Jahr 2010 trugen über alle Altersgruppen hinweg neun Prozent der Fahrradfahrer einen Schutzhelm (2009: 11 Prozent). Damit sind die Helmtragequoten erstmals seit vielen Jahren wieder gesunken.
In 2010 trugen nur 38 Prozent der Kinder von sechs bis zehn Jahren einen Fahrradhelm (2009: 56 Prozent). Bei den Elf- bis Sechzehnjährigen Radfahrern trugen 15 Prozent einen Helm (2009: 23 Prozent). Für Radfahrer ab 17 Jahren liegen die Helmtragequoten in den jeweiligen Altersgruppen zwischen drei und acht Prozent (Bild 4).
Bild 4: Fahrradhelmnutzung nach Altersgruppen - innerorts (1992 bis 1996: nur westliche Bundesländer, ab 1997: gesamtes Bundesgebiet)" http://www.bast.de/nn_43710/DE/Publi...0/2011-05.html
Wenn keiner will, dann mache ich mal: Kann es vielleicht sein, dass rund 15 % der Helmträger, statt der zu erwartenden 6 %, mit einem Schädelhirntrauma eingeliefert werden, da ein ein überwiegender Anteil der Helmträger Kinder und Jugendliche sind und diese erwartungsgemäß wesentlich mehr verunfallen?
Das kann sicherlich sein. Es kann auch sein, dass häufiger Stadtfahrer als Überlandfahrer gefährlich verunfallen und die Stadtfahrer mehr Helmträger sind. Es kann auch sein, dass Helmfahrer die besseren Radfahrer sind, deshalb schneller unterwegs sind und deshalb bei Unfällen schwerer verunfallen.
Und genau das soll dieser Zahlenvergleich, so zumindest verstehe ich ihn, aussagen: Die meisten Studien und die meisten herausgerissenen Aussagen sind wertlos beziehungsweise belegen nicht die These.
Es geht ja darum, dass die Aussage des Arztes ("85% der Verletzten tragen keinen Helm, darum ist bewiesen, dass Helme sicher sind!") durch diese absichtlich absurde Argumentation enttarnt werden.
Und genau das steht auch im nächsten Satz Deiner Quelle.
Irgendwann ist immer der Anfang. Gurtpflicht im Auto gab auch üble Diskussionen... dann gabs neue Diskussionen mit der Gurtpflicht hinten.
Und jetzt haben wie die lächerliche Situation, dass eine D-Jugend im Prinzip nicht zusammen im Mannschafts-Buli zum Auswärtsspiel fahren kann, wenn nicht jeder Spieler brav seinen Kindersitz mitschleppt
Das kann sicherlich sein. Es kann auch sein, dass häufiger Stadtfahrer als Überlandfahrer gefährlich verunfallen und die Stadtfahrer mehr Helmträger sind. Es kann auch sein, dass Helmfahrer die besseren Radfahrer sind, deshalb schneller unterwegs sind und deshalb bei Unfällen schwerer verunfallen.
Und genau das soll dieser Zahlenvergleich, so zumindest verstehe ich ihn, aussagen: Die meisten Studien und die meisten herausgerissenen Aussagen sind wertlos beziehungsweise belegen nicht die These.
Es geht ja darum, dass die Aussage des Arztes ("85% der Verletzten tragen keinen Helm, darum ist bewiesen, dass Helme sicher sind!") durch diese absichtlich absurde Argumentation enttarnt werden.
Und genau das steht auch im nächsten Satz Deiner Quelle.
Wir können jetzt auch einen flächendeckenden Großversuch im Haarespalten veranstalten...
Statistisch haltbar UND ethisch vertretbar kriegen wir das ohnehin nicht geregelt. Denn dazu müsste man eine Kontrollgruppe mit und eine ohne Helm radeln lassen, beide Gruppen reichlich bestückt mit Jungen, Alten, Rennradlern, Pedelecs usw., unterwegs in der Stadt, auf dem Land, auf der Autobahn, StVO-konform und anarchisch, und weiß der Geier was noch. Nach zwei Jahren zählt man die Überlebenden... Wer verantwortet die Leute, die bei der statistischen Erhebung draufgehen?
Meine 5 Cent: ich kann mir keinen schweren Radunfall vorstellen, bei dem ein Helm nicht hilft. Egal, ob ein Kind aufm Gehsteig in eine sich öffnende Autotür kracht, oder ob ein Rennradler aus der Haarnadelkurve fliegt.
Bliebe noch der Vorschlag von Herrn Valentin seligen Angedenkens: Montags nur die Radler, Dienstags nur Busse, Mittwochs nur PKW, Donnerstags LKW...
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Günter
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I'm 56, help me through transition! (or read my blog)
Ein Gutes haben unsere derzeitigen (Bundes)Politiker ja: man muss nicht lange überlegen, ob es sich um absoute Vollpfosten handelt - sie zeigen es einem täglich freiwillig.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Meine 5 Cent: ich kann mir keinen schweren Radunfall vorstellen, bei dem ein Helm nicht hilft. Egal, ob ein Kind aufm Gehsteig in eine sich öffnende Autotür kracht, oder ob ein Rennradler aus der Haarnadelkurve fliegt.
Ich habe ein Beispiel genannt, wo der Helm eher geschadet als genützt hat. Für wie wahrscheinlich halte ich das Szenario im Vergleich zu Szenarien, bei denen der Helm schützt? Ich habe meine Risiko-Einschätzung getroffen. Ergebnis: Ich trage einen Helm, wenn ich ihn mal vergesse, dann halte ich das aber auch nicht für ein Verbrechen.
Was passiert hier denn in Wirklichkeit mit dem Vorstoß? Es werden 500 tote Radfahrer auf die Helmtragerei reduziert. Die Planungs- und Umsetzungsverbrechen bzgl Radwegen werden ignoriert sowie die menschliche Komponente (hier bei uns wurde gerade eine Radfahrerin von einem Besoffenen ohne Führerschein getötet. Macht schon allein 0,2 % der Statistik aus...).
Herr Ramsauer treibt eine Sau durchs Dorf, seine Wähler betrifft die Regelung nämlich in der Regel nicht, sonder wieder nur "die anderen". Sinnvoll wäre zB aus Radfahrersicht generelles Tempo 30 innerorts und die Abschaffung der Benutzungspflicht von Radwegen. Das würde wirklich Leben retten. Aber da will es sich Ramsauer mit seinen Stammwählern wohl nicht verscherzen.