Welche "Erfahrung" dagegen spräche, wird nicht genannt. Heute wissen wir, dass Prof. Kemfert recht hatte: Die Energieversorgung in Deutschland ist auch ohne Atomkraft gesichert.
Noch ja, wenn auch um den Preis von zusätzlichem CO2-Ausstoß in einem Volumen, das durch kein Heizungsgesetz und E-Auto-Förderung auch nur annähernd wieder kompensiert werden kann. Überzeugendes Konzept gegen den Klimawandel.
Und um den Preis von seit Frühling enorm angestiegener Abhängigkeit von ausländischem Strom (früher netto-exporteur, jetzt netto-importeur) - das liegt nicht allein an abgeschalteten AKW, aber es ist ein Baustein in der Zerstörung der sicheren Versorgung bevor eine Alternative ausreichend ausgebaut wäre.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wenn ich dem die Entwicklung des Windanteile am Strom über die letzten Jahre gegenüberstelle, sieht man, daß der aktuelle Zubau nur noch ein Wachstum wie in etwa 2005 - 2010 realistisch erwarten läßt. Im MDR-Link ist das mit 60 - 90 % (offshore/onshore) zu langsamem Zubau für die 2030-er Ziele quantifiziert (d.h. Bayern mag langsam sein, aber offshore, im Bereich der großen Hoffnungen, sieht es noch übler aus).
Die Frage ist also nicht, ob oder wie wir die 2030-er Ziele erreichen, sondern wann die "Zielsetzer" erkennen, daß sie eigentlich nur noch die 50 verschiedenen Reitmethoden auf toten Pferden ausprobieren, wenn sie die Ziele nicht an das Machbare anpassen...
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Demnach ist das Aufstellen von Windrädern nicht machbar,
Ich weiss nicht, was der Grund in Bayern wirklich ist, kann aber ein paar eigene Erfahrungen beitragen. Viele Windparks basieren auf Investitionsprojekten, die vorab prognostizierte Ertragswerte zu Grunde legen. Das hat in den letzten Jahren zu großer Enttäuschung geführt, weil diese Werte sehr oft nicht erzielt worden. Da wurde die Lage deutlich besser erwartet als sie sich dann in der Realität wiedergefunden hat. Je weiter Du von Norden nach Süden kommst, umso größer scheint dieser Effekt zu sein. Dass dann seitens der Investoren Zurückhaltung herrscht, kann ich absolut verstehen.
On top kommt sich noch der mühsamen Weg zur Zulassung und die damit verbundenen administrativen Hürden. Aber auch ohne diesen Aspekt wäre das Investment in Windenergie aus Bayern nicht meine erste Idee bei der Portfolioallokation
Zitat:
Deiner Meinung nach? Atomkraftwerke würden wir aber hinbekommen?
Da würde doch niemand mehr investieren. Das Risiko ist größer als in China enteignet zu werden. Zumindest wird es so wahrgenommen. Da wurde ganze Arbeit geleistet.
Wir hätten die Dinger übrigens nicht bauen müssen. Nicht abbauen, hätte gereicht
Demnach ist das Aufstellen von Windrädern nicht machbar, Deiner Meinung nach? Atomkraftwerke würden wir aber hinbekommen?
Das Aufstellen der anvisierten hohen Zahl bis 2030 ist offensichtlich nicht (mehr) machbar (Gründe gibt es verschiedene, und nicht allein der politische Wille zählt, sondern schnöde Sachen wie Genehmigungsverfahren, bereite Investoren, Rentabilität und Sicherheit der Investition, verfügbare Handwerker und Werkstoffe, u.a.m.).
Das war die Erklärung zu Deiner Frage an Schwarzfahrer, ob wir Atomkraftwerke hinbekommen hätten. Da war mein Einwand, dass sich diese Frage nicht gestellt hätte.