auch aus Deutschland. Da setzen Menschen mal wirklich auch wirtschaftlich tragfähige Konzepte um, tun gleichzeitig etwas für den Umweltschutz.
Ist halt bei den häufigen "Regierungswechseln" in Afrikanischen Ländern an manchen Standorten "riskant", wenn die neuen Machthaber das nicht sofort unterstützen, wobei Torsten schonmal erzählt hat, dass die häufig den Sinn solcher "Fremdunternehmen" erkennen und diese nicht sofort aus dem Land vertreiben, weil diese "Unternehmen" am Ende etwas gutes für die Menschen vor Ort machen.
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Und trotz dieser Maßnahmen wissen [die Chinesen] sehr genau, was das Land für weiteres Wachstum benötigt und bringt aktuell im Schnitt 2 neue Kohlekraftwerksblöcke ans Netz. Dazu nutzen sie mehr und mehr russisches Gas und investieren massiv in Atomkraft.
Die erste Grafik unten zeigt das Wirtschaftswachstum Chinas der letzten Jahrzehnte sowie eine Prognose für die kommenden 5 Jahre.
Zu den Kohlekraftwerken: Chinas Energieverbrauch hat sich seit den 1980er Jahren verachtfacht; in den letzten 25 Jahren immerhin verdreifacht. Das ist eine Situation, die sich nicht mit den Verhältnissen in Europa vergleichen lässt, wo der Energieverbrauch über Jahrzehnte praktisch gleich geblieben ist. (2. Grafik)
"Im weltweiten Vergleich investiert die Volksrepublik jedoch am meisten in die Entwicklung erneuerbarer Energien, um die Nutzung dieser Ressourcen zu verbessern." Wikipedia
"Im weltweiten Vergleich investiert die Volksrepublik jedoch am meisten in die Entwicklung erneuerbarer Energien, um die Nutzung dieser Ressourcen zu verbessern." Wikipedia
Würde es hier nicht Sinn machen relative Zahlen zu verwenden und nicht absolute? Ohne jetzt nachgerechnet zu haben, dürften die Unterschiede dann nur noch marginal sein.
Zitat:
Zu den Kohlekraftwerken: Chinas Energieverbrauch hat sich seit den 1980er Jahren verachtfacht; in den letzten 25 Jahren immerhin verdreifacht. Das ist eine Situation, die sich nicht mit den Verhältnissen in Europa vergleichen lässt, wo der Energieverbrauch über Jahrzehnte praktisch gleich geblieben ist. (2. Grafik)
Priorität Nummer eins und zwei sind Energiesicherheit und der Preis. Die Chinesen nutzen den Zufluss des in der reinen Produktion preiswerten Ökostroms. Sie wissen aber auch, dass man damit eine Volkswirtschaft nicht versorgen kann. Es fehlt an Speichern auf der einen Seite und es würde auch an Ressourcen bei der Herstellung scheitern (Kupfer, Nickel,etc.). Man nutzt die positive Seite der grünen Energie und ist sich der Notwendigkeit der Vorhaltung einer Fossilen Infrastruktur bewusst.
Was ist noch wichtig? China diversifiziert in der Stromerzeugung und im Klimaschutz allgemein. China vermeidet zu starke Abhängigkeiten von einzelnen Strängen und baut Abhängigkeiten ab. (Anmerkung: Nepomuk hat richtigerweise darauf verwiesen, aber unterschlagen, dass beim Fokus Erneuerbare die Abhängigkeiten immer noch bestehen und sich lediglich verschieben.)
Und ein nicht ganz unwesentlicher Punkt zum Schluss. Mit unseren Sanktionsandrohungen und der damit verbundenen Unsicherheit zwingen wir die Chinesen Ihre Unabhängigkeit weiter zu forcieren. Also greifen sie auf das zurück, was sie selbst in der Erde haben. Und das ist Kohle.
Liest sich für uns alles sicher etwas eigen. Die Chinesen nennen das Pragmatismus. Ich würde hier nicht widersprechen
Würde es hier nicht Sinn machen relative Zahlen zu verwenden und nicht absolute? Ohne jetzt nachgerechnet zu haben, dürften die Unterschiede dann nur noch marginal sein.
Sie sind laut Wikipedia nicht marginal. Wikipedia nennt die Zahlen:
"Im Jahr 2017 entfielen 126,6 Mrd. USD und damit 45 % der weltweiten Investitionen von 280 Mrd. USD in erneuerbare Energien auf China."
Obwohl China nur rund ein Achtel der Weltbevölkerung stellt, leistet es fast die Hälfte der weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien. Mit anderen Worten: Der Ausbau an Erneuerbaren ist dort annähernd so groß wie im Rest der Welt zusammen.
Nebenbei: Dein Hauptvorwurf gegenüber den Grünen in der Regierung war deren angebliche Planwirtschaft. Du seist im Unterschied dazu ein strikter Verfechter des freien Marktes. Warum hältst Du uns dann ausgerechnet China als Beispiel für eine gelungene Wirtschafts- und Energiepolitik vor?
Dazu nutzen [die Chinesen] mehr und mehr russisches Gas und investieren massiv in Atomkraft..
Die erste Grafik unten zeigt, welche Energiequellen die großen Industrieländer einsetzen. Fossile Energien sind in den Blau- und Grüntönen, erneuerbare Energien in den rötlichen und gelben Farben.
Man erkennt: China hat im Vergleich zu den USA und Europa einen hohen Anteil erneuerbarer Energien. Atomstrom spielt in China praktisch keine Rolle. Gas (Ziffer 4) ist ebenfalls kaum der Rede wert.
Die zweite Grafik zeigt: Der Zuwachs bei den erneuerbaren Energien kommt in China mittlerweile aus der Photovoltaik und Windenergie. Dabei ist China strategisch ("planwirtschaftlich") vorgegangen: Zuerst hat es eine Industrie zur Erzeugung von Solar- und Windkraftanlagen aufgebaut, die heute bereits weltweit führend ist. Anschließend wird die Energieerzeugung mittels der eigenen Technik landesweit ausgerollt.
Die Sichtweise, China würde sich, im Gegensatz zu den doofen Deutschen, nicht um erneuerbare Energien kümmern, verkennt die tatsächliche Entwicklung. China besetzt planmäßig und in zunehmenden Maße die Schlüsseltechnologien der Energie- und Mobilitätswende.
Sie sind laut Wikipedia nicht marginal. [indent]"Im Jahr 2017 entfielen 126,6 Mrd. USD und damit 45 % der weltweiten Investitionen von 280 Mrd. USD in erneuerbare Energien auf China."
Ich hatte doch die zahlen für 2021 und 2022 verlinkt.
Diese Zahlen finde ich etwas sinnvoller, weil sich die Entwicklung deutlich verschoben hat.
Zitat:
Obwohl China nur rund ein Achtel der Weltbevölkerung stellt, leistet es fast die Hälfte der weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien. Mit anderen Worten: Der Ausbau an Erneuerbaren ist dort annähernd so groß wie im Rest der Welt zusammen.
Wo lag die Zahl für Deutschland und für die USA zu dem Zeitpunkt? Das ist doch der bessere Vergleich. Auch ist es sinnvoller die Zahlen anhand des BIP zu bewerten. Es macht m.E. wenig Sinn die Staaten südlich der Sahelzone mit hoher Bevölkerung und geringer Produktion einzubeziehen.
Zitat:
Nebenbei: Dein Hauptvorwurf gegenüber den Grünen in der Regierung war deren angebliche Planwirtschaft. Du seist im Unterschied dazu ein strikter Verfechter des freien Marktes. Warum hältst Du uns dann ausgerechnet China als Beispiel für eine gelungene Wirtschafts- und Energiepolitik vor?
Auf den ersten Blick ist das ein plausibler Einwand. Auf den zweiten Blick stellt man fest, dass es in China deutlich mehr Marktwirtschaft gibt als bei uns und dort der Staat tatsächlich den Rahmen setzt. Das tut er enger als mir lieb wäre. Ich versuche es mal zu überspitzen, um das eigentliche Thema herauszustellen. China hat diverse Sektoren und fördert diese auch. Das ist völlig richtig. Allerdings gibt es dann einen Wettbewerb zwischen den Sektoren und auch innerhalb der Sektoren. Und dieser ist wirklich heftig. Da würden wir aus dem Staunen nicht rauskommen. Die Chinesen haben eher mit anderen Problemen zu kämpfen. Einerseits gibt es immer noch Staatsunternehmen, die nicht so effizient sind und "gehalten" werden, was den Wettbewerb durchaus beeinflusst. Das ist aber besser geworden. Was heftiger ins Kontor schlägt, ist die Korruption insbesondere in den Regionen. Das habe ich am eigenen Leib gespürt bzw. mussten meine Kunden damit umgehen.
Aber China lässt verschiedene Sektoren zu. Atomkraft, Wind, Sonne, etc. In jedem dieser Sektoren herrscht Wettbewerb. Und auch zwischen den Sektoren geht es hart zur Sache. Jinko hat sich nicht wegen Subventionen weltweit als Nr. 1 der Photovoltaik Branche etabliert. Die waren gezwungen, effizient zu arbeiten. Und irgendwann habe die dann alles weggebissen.
Bzgl. Deines Einwandes, dass AKWs keine Rolle spielen. Das mag aktuell so aussehen. Es befinden sich gerade 24 AKWs im Bau. Und das wird nicht das Ende sein.
Ein weiterer Punkt ist der Wettbewerb, den China in der Rohstoffzufuhr zulässt. Man ist im Umgang mit anderen Ländern etwas geschmeidiger als wir. Viele wichtige Rohstoffproduzenten haben mittlerweile einen deutlich stärkeren Bezug zu den BRICS als zu uns.
Wie hat Paul Kagame so schön auf die Forderungen der EU geantwortet: "Dann arbeite ich lieber mit den Chinesen. Die erzählen nicht soviel und in der Zeit, wo Ihr einen Radweg geplant habt, haben die zwei Flughäfen gebaut." Das ist jetzt aus dem Gedächtnis, stimmt aber auf jeden Fall im Sinn.
Geändert von Genussläufer (14.10.2023 um 17:32 Uhr).
Bzgl. Deines Einwandes, dass AKWs keine Rolle spielen. Das mag aktuell so aussehen. Es befinden sich gerade 24 AKWs im Bau. Und das wird nicht das Ende sein.
China hat 1.4 Milliarden Einwohner:innen.
Bei 24 neuen Atomkraftwerken, die derzeit im Bau sein sollen, macht das 1 neues Atomkraftwerk auf rund 60 Millionen Einwohner:innen.
Aktuell besitzt China 55 Atomkraftwerke. Das ist 1 Atomkraftwerk auf 25 Millionen Einwohner:innen.
Hätte China so viele Einwohner:innen wie Deutschland, hätte es derzeit drei Atomkraftwerke in Betrieb und anderthalb im Bau. Gemessen am Gesamtenergiebedarf ist das fast nichts, genauso wie zuletzt in Deutschland (ca. 1% vom Gesamtenergiebedarf).
Die 55 Atomkraftwerke, die aktuell in China am Netz sind, haben eine begrenzte Lebensdauer. Nach und nach müssen sie wegen Altersschwäche stillgelegt werden. Diese stillgelegten Kraftwerke müssten wir von den 24 künftig gebauten Kraftwerken noch abziehen. Ich weiß nicht, ob innerhalb dieser Bauzeit mehr Kraftwerke gebaut als stillgelegt werden. Aber wie auch immer, Atomkraft spielt in China kaum eine Rolle.
Außer, so ein Ding fliegt mal in die Luft. Aber das ist ein anderes Thema.