Das klingt für mich in etwa wie Aussagen à la "ich kenne ihn nicht, und habe nichts direkt gegen ihn, aber da er aus Italien kommt, ist er vermutlich ein Frauenheld", oder "ich kenne ihn nicht, aber da er aus Afghanistan kommt, ist er wahrscheinlich ein Vergewaltiger" - also von einem Merkmal eine pauschale Gruppenzuordnung mit Werturteil abzuleiten, auch unter gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit bekannt. Ich dachte immer, sowas sei eher links orientierten Menschen fremd.
Ich finde Deine Beispiele überzogen. Es ist doch ganz normal, nachzuschauen, aus welcher ideologischen Ecke ein unbekannter Autor kommt, dessen politische Ansichten einem in einer Forendiskussion unter die Nase gehalten werden.
Leider kursieren in politisch konservativen Kreisen teilweise Ansichten, die auf Fakenews basieren. Diese werden von einflussreichen Lobbys aktiv gestreut – wie wir erst vor ein paar Seiten gesehen haben, wurden Milliarden Dollar in solche Lügenkampagnen investiert. Deshalb ist man natürlich zunächst skeptisch, wenn man aus diesem Lager etwas über die Atomenergie liest.
Da Du für eine unabhängige Meinungsbildung plädierst und vermutlich auch Deine eigene Meinung für eher unabhängig von politischem Lagerdenken hältst: Ist es Deiner Meinung nach Zufall, dass es eine große Schnittmenge zwischen Coronaskeptikern, Klimawandelleugnern und Asylkritikern gibt? Es sind oft die gleichen Leute. Wie erklärst Du Dir das?
Ich finde Deine Beispiele überzogen. Es ist doch ganz normal, nachzuschauen, aus welcher ideologischen Ecke ein unbekannter Autor kommt, dessen politische Ansichten einem in einer Forendiskussion unter die Nase gehalten werden.
Von mir aus soll jeder selbst nachschauen, wo ein Autor so publiziert. Ich bin allerdings der Ansicht, daß nicht die Publikation auf einer bestimmten Seite die "ideologische Ecke" definiert, sondern ausschließlich der Inhalt. Eine Vorverurteilung auf Grund der Plattform, wo veröffentlicht wird bei gleichzeitigem Eingeständnis, daß man nichts über den Autor oder seine Aussagen weiß, passt für mich zu den Beispielen, die ich gebracht habe. Ich habe übrigens beide Autoren vor allem wegen ihrer sachlichen Kompetenz zum Thema empfohlen; die jeweilige Meinung muß keiner übernehmen, da ich hier jedem zutraue, eine eigene Meinung zu bilden.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Leider kursieren in politisch konservativen Kreisen teilweise Ansichten, die auf Fakenews basieren. Diese werden von einflussreichen Lobbys aktiv gestreut – wie wir erst vor ein paar Seiten gesehen haben, wurden Milliarden Dollar in solche Lügenkampagnen investiert. Deshalb ist man natürlich zunächst skeptisch, wenn man aus diesem Lager etwas über die Atomenergie liest.
Ach ja, und falsche Informationen gibt es natürlich nur von dieser Seite. Aber die Aussagen eines autodidaktischen Aktivisten, sind als objektive Information zu werten. Jede Seite, die es sich leisten kann, investiert viel Geld in die Verbreitung seiner Ansichten. Falsches kann nur aufgedeckt werden, wenn man immer auch die Gegenseite anhört, und sich ein neutrales Bild macht.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Da Du für eine unabhängige Meinungsbildung plädierst und vermutlich auch Deine eigene Meinung für eher unabhängig von politischem Lagerdenken hältst: Ist es Deiner Meinung nach Zufall, dass es eine große Schnittmenge zwischen Coronaskeptikern, Klimawandelleugnern und Asylkritikern gibt? Es sind oft die gleichen Leute. Wie erklärst Du Dir das?
Die Gemeinsamkeit besteht nun mal darin, daß es Menschen gibt, die sich nicht damit zufrieden geben, daß der Staat oder irgendwelche "Autoritäten" es besser wissen und alles irgendwie richtig ist, sondern sich die Welt anschauen, eine eigene Meinung bilden, und daraus Kritik ableiten*.
Dazu kommt, daß Kritik am oder Infragestellung von staatlichem Handeln zunehmend medial und politisch als "demokratiefeindlich" und "rechts" diffamiert wird, womit man automatisch viele Kritiker aus den sog. "Leitmedien" verdrängt; ein Manfred Haferburg (stellvertretend für viele anderen ähnlich "non-mainstream"-Autoren) würde genauso gerne im Spiegel veröffentlichen, wenn die Redaktion daran überhaupt Interesse hätte. Da dies nicht der Fall ist, oder er dort womöglich diffamierend geframed wäre, läßt er es natürlich bleiben. Da er dann eben auf der Achse publiziert, ist er automatisch in der "bösen" Schublade zusammen mit vielen anderen, ohne wirklich viele Gemeinsamkeiten mit denen zu haben, außer dem Mut zur Kritik.
*Übrigens: "Klimawandelleugner" ist Unfug, kaum jemand leugnet, daß sich das Klima ändert; Es geht hier auch nur um Kritiker der überzogenen Angst davor bzw. der Maßnahmen dagegen. Bei Corona geht es um Kritik an der überzogenen und übergriffigen, z.T. verfassungswidrigen staatlichen Reaktion, bei der Asylpolitik um die mangelnde staatliche Durchsetzung von vorhandenen Gesetzen und politische Ignoranz der schweren Belastungen der Bevölkerung durch die unkontrollierte Zuwanderung - alles Themen, die in einer Demokratie berechtigte Diskussionsthemen sein müssen
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Da Du für eine unabhängige Meinungsbildung plädierst und vermutlich auch Deine eigene Meinung für eher unabhängig von politischem Lagerdenken hältst: Ist es Deiner Meinung nach Zufall, dass es eine große Schnittmenge zwischen Coronaskeptikern, Klimawandelleugnern und Asylkritikern gibt? Es sind oft die gleichen Leute. ....
Wenn ich die Meinung einer Person über den Klimawandel und Corona kenne, kann ich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit sagen, was die Person über Asyl denkt oder den Ukraine-Krieg.
Warum ist das denn so? Bin ich Hellseher?!
Ich kenne die öffentliche Meinung, also das, was in den Hauptnachrichten gesagt wird. Und da viele Menschen diese übernehmen (oder z.B. immer ablehnen), kann man das Gedachte erahnen.
Lagerdenken ist nicht einer bestimmten Gruppe zuzordnen (links, rechts, mitte). Mein Beispiel läßt sich also umkehren.
Im Einzelfall kann das dann immer komplizierter aussehen, aber statistisch passt das, würde ich sagen.
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Die Gemeinsamkeit besteht nun mal darin, daß es Menschen gibt, die sich nicht damit zufrieden geben, daß der Staat oder irgendwelche "Autoritäten" es besser wissen und alles irgendwie richtig ist, sondern sich die Welt anschauen, eine eigene Meinung bilden, und daraus Kritik ableiten*.
Dazu kommt, daß Kritik am oder Infragestellung von staatlichem Handeln zunehmend medial und politisch als "demokratiefeindlich" und "rechts" diffamiert wird, womit man automatisch viele Kritiker aus den sog. "Leitmedien" verdrängt; ein Manfred Haferburg (stellvertretend für viele anderen ähnlich "non-mainstream"-Autoren) würde genauso gerne im Spiegel veröffentlichen, wenn die Redaktion daran überhaupt Interesse hätte. Da dies nicht der Fall ist, oder er dort womöglich diffamierend geframed wäre, läßt er es natürlich bleiben. Da er dann eben auf der Achse publiziert, ist er automatisch in der "bösen" Schublade zusammen mit vielen anderen, ohne wirklich viele Gemeinsamkeiten mit denen zu haben, außer dem Mut zur Kritik. ...
Es geht um den zunehmenden Verlust der "Deutungshoheit" bzgl. Nachrichten, ausgelöst durch das Internet und seinen Möglichkeiten.
Früher gab es nur Nachrichten und Zeitung oder Radio, die man leicht ausrichten konnte. Das Internet ist von seiner Struktur her nicht (so leicht) kontrollierbar.
Es geht um den zunehmenden Verlust der "Deutungshoheit" bzgl. Nachrichten, ausgelöst durch das Internet und seinen Möglichkeiten.
Früher gab es nur Nachrichten und Zeitung oder Radio, die man leicht ausrichten konnte. Das Internet ist von seiner Struktur her nicht (so leicht) kontrollierbar.
Früher gab es aber auch eine größere Vielfalt in der Zeitungs- und Zeitschriftenlandschaft, und keiner hatte die "Deutungshoheit". Auf langen Reisen in Bahn oder Flieger habe ich mir (vor 20 - 30 Jahren) oft z.B. Welt, Frankfurter Allgemeine und Süddeutsche geholt, und traf zum gleichen Thema auf eine große Spanne von unterschiedlichen bis gegensätzlichen Sichtweisen und Meinungen (damals fand ich z.B. in der Frankfurter Allg. die meisten mir zusagenden Artikel, in der Welt die wenigsten - das hat sich inzwischen umgkehrt).
Diese Vielfalt hat sich von den Printmedien ins Internet verlagert und sich auf "Leitmedien" (mit großer Reichweite) und "Alternative" (oft auf Nischen begrenzt, um Finanzierung kämpfend) aufgeteilt, während die meisten großen Printmedien sich nur noch in Nuancen in der Grundeinstellung zu den wesentlichen politischen Themen unterscheiden, und generell relativ unkritischer als vor 20 - 30 Jahren der Regierungspolitik gegenüber auftreten.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Früher gab es aber auch eine größere Vielfalt in der Zeitungs- und Zeitschriftenlandschaft, und keiner hatte die "Deutungshoheit". Auf langen Reisen in Bahn oder Flieger habe ich mir (vor 20 - 30 Jahren) oft z.B. Welt, Frankfurter Allgemeine und Süddeutsche geholt, und traf zum gleichen Thema auf eine große Spanne von unterschiedlichen bis gegensätzlichen Sichtweisen und Meinungen (damals fand ich z.B. in der Frankfurter Allg. die meisten mir zusagenden Artikel, in der Welt die wenigsten - das hat sich inzwischen umgkehrt).
Diese Vielfalt hat sich von den Printmedien ins Internet verlagert und sich auf "Leitmedien" (mit großer Reichweite) und "Alternative" (oft auf Nischen begrenzt, um Finanzierung kämpfend) aufgeteilt, während die meisten großen Printmedien sich nur noch in Nuancen in der Grundeinstellung zu den wesentlichen politischen Themen unterscheiden, und generell relativ unkritischer als vor 20 - 30 Jahren der Regierungspolitik gegenüber auftreten.
Das hängt mit Kostendruck zusammen, auch Journalisten haben Angst um ihren Job und passen sich automatisch an. Zudem haben wir eine Zentralisierung: wenige Medienhäuser beherrschen die Medienlandschaft. Es ist nicht nur in DE so, selbst in Frankreich ist die Berichterstattung über Ukraine oder Corona unserer ähnlich. Manchmal sind es exakt die gleichen Videoeinspieler. In irgendeinem Corona-Winter sah ich in Spanien das gleiche Muster: Zahlen, Statistiken, dann ein Experte, der das bestätigt und im Anschuß aufgrergte alte Menschen, die Angst haben.
"Alternative Medien" mit mittlerweile sehr hohen Klickzahlen und hunderttausenden Abonnenten verstärken den Druck auf "konventielle" Medien, so dass diese sich noch mehr auf ihre Meinung und Sicht festfahren und die Kluft entsprechend noch größer wird.
Das ist alles recht gut erforscht und dokumentiert.
Das hängt mit Kostendruck zusammen, auch Journalisten haben Angst um ihren Job und passen sich automatisch an. Zudem haben wir eine Zentralisierung: wenige Medienhäuser beherrschen die Medienlandschaft. Es ist nicht nur in DE so, selbst in Frankreich ist die Berichterstattung über Ukraine oder Corona unserer ähnlich. Manchmal sind es exakt die gleichen Videoeinspieler. In irgendeinem Corona-Winter sah ich in Spanien das gleiche Muster: Zahlen, Statistiken, dann ein Experte, der das bestätigt und im Anschuß aufgrergte alte Menschen, die Angst haben.
"Alternative Medien" mit mittlerweile sehr hohen Klickzahlen und hunderttausenden Abonnenten verstärken den Druck auf "konventielle" Medien, so dass diese sich noch mehr auf ihre Meinung und Sicht festfahren und die Kluft entsprechend noch größer wird.
Das ist alles recht gut erforscht und dokumentiert.
Du merkst, dass Du Dir selbst widersprichst: "Zentralisierung" auf wenige Medienhäuser oder hohe Klickzahlen bei "Alternativen Medien" - Also was jetzt? Du musst Dich schon entscheiden.
Und ich bestreite, dass sich die konventionellen Medien "noch mehr auf ihre Meinung und Sicht festfahren". Ganz im Gegenteil: jede bessere Provinzzeitung macht doch mittlerweile zum Beispiel Pro-und-Contra-Seiten, wo zwei gegenteiligen Meinungen Platz gegeben wird.
"Die Umweltorganisation Greenpeace hat den großen europäischen Energiekonzernen vorgeworfen, Fortschritte beim Klimaschutz auszubremsen. Einer Studie, die die Umweltorganisation in Auftrag gegeben hat, stellt fest: Knapp 93 Prozent der Investitionen der zwölf Öl- und Gaskonzerne 2022 flossen in fossile Projekte. Lediglich rund sieben Prozent der Investitionen gingen in erneuerbare Energien. Die Studie von Energy Comment wertete die Jahresberichte von BP, Total Energies, Shell, Wintershall Dea und anderen Konzernen aus."