2013 wollte ich eigentlich nochmal richtig angreifen,
in Lanza die Quali, in Roth eine neue Bestzeit, in Hawaii mein letztjähriges Ergebnis verbessern.
Nach einem Radsturz 6 Tage vor Lanza (3 Bänder in Schulter gerissen) schien mein Triajahr schon im Mai beendet ohne einen WK gemacht zu haben. Die Ärzte empfahlen, 6 Wochen komplette Schonung , damit die Bänder zusammen wachsen können und insg. 12 Wochen keine große Belastungen für das Schultergelenk.
Damit war nach Lanza auch der Start in Roth unmöglich.
Nach einigen Wochen der OP kursierten mehrere Szenarien durch meinen Kopf, wie ich wenigstens zum Finisher Verpflelgungszelt mich durchkämpfen kann. Von der 380€ Startgebühr wollte ich wenigstens ein paar Stück Kuchen + ….. abfuttern.
Schwimmen + Rad weglassen , dann später mit Laufklamotten, Startnummer und Transponder einfach ins Ziel laufen ?
……….
Zwei Tage vor dem Rennen habe ich einen ersten Schwimmtest durchgeführt. Mit minimaler Kraftausführung auf das linke Schultergelenk erschien mir nun doch ein Start möglich.
Also meine Prognosen neu berechnet , mindestens 10min langsamer Schwimmen 1:18, dafür mit ca. 4:55 auf dem Rad und 3:28 beim Lauf ein Tick schneller als letztes Jahr, neues Ziel nun 9:45 und dass mit 2kg Übergewicht.
6:40 geht’s mit der der zweiten Startgruppe ins Getümmel. Um allen Schlägereien und Tritten für meinen linken Arm aus dem Weg zu gehen schwimme ich im hintersten Teil der Gruppe los und versuche einen nicht zu schnellen Schwimmschatten zu erwischen. Nach der Wende überschwommen uns in großen Schaaren die weiblichen Rotkappen, blieb selber aber an meinem „Pace“macher dran. Ich versuchte zu jeder Zeit den Schwimmdruck auf mein linkes Sch.gelenk auf ein Minimum zu reduzieren. Nach 1:18 ging es in T1 , war mit der Zeit super zufrieden.
Auf dem Rad verlor ich in einer Abfahrt nach 59km bei 45 km/h meine Radflasche mit meinem Buffer - Konzentrat. Also rein in die Bremsen, umdrehen , Flasche aus dem Straßengraben hohlen, hat mich genau eine Minute gekostet.
Mit 37,61 er Schnitt rollte die erste Runde wieder mal bedeutend schneller als Runde zwei (35,94), bekomm das mit den negativen Split auf dem Rad nie hin. Ab KM 100 gab`s dann Probleme mit der Muskulatur beider Hüftbeuger, die zu krampfen anfingen. Hatte seit dem Radunfall kein Stabitraining und kein Stretching mehr gemacht, was mir nun fast das Rennen gekostet hätte. Konnte mit Dehn-Stretchübungen während der Fahrt die Verkrampfungen immer für einige Minuten nach hinten verschieben.
Der Wind nahm etwas zu, war aber dieses Jahr bedeutend geringer als 2012.
Der Solarer Berg war wieder der Hammer, Gänsehaut …
Mit 152 er Raddurschnittspuls ging`s mit neuer Bestzeit 4:54 in T2. War damit das dritte Mal in Folge Sub5h geblieben.
Entgegen der allgemeinen Empfehlung, nicht zu schnell loszulaufen, beschließe ich die ersten KM das Tempo nicht zu drosseln, sondern die Beine machen lassen wonach sie Lust haben. Erst an der Lände pendelte ich mich auf 4:50 Pace ein. Bin für dieses Ziel dafür alle meine diesjährigen Trainingsläufe schneller als 4:50 gelaufen.
Trotzdem fühlte sich das Tempo sehr mühsam an. Gefühlt lief ich meistens gegen den Wind, was zwar angenehm für die Kühlung war, jedoch der Mehraufwand an Kraft um auf Pacekurs zu bleiben
es schwerer machte.
Die Hitze war dagegen gar kein Problem. War wie in Hawaii auch diesmal mit einem Langarmshirt unterwegs, welches mit Wasser benetzt wie ein Kühlschrank wirkt.
Beim Laufen nehme ich an jeder VS nur Cola, keine Gels, Riegel, Iso …
Bei KM 35 höre ich den Sprecher was von Nicole Leder faseln. Bis Roth wurde es jetzt richtig zäh. Die Oberschenkel schmerzten wie im Vorjahr auf den letzten KM wieder extrem. Mit 3:23h lief ich meinen schnellsten Marathon und finishte trotz Schwimmhandicap von ca. 10min mit neuer Bestzeit nach 9:40 (5.Platz M50).
Im Ziel dann mal was Neues für mich. Ein Mitarbeiter der Nada beglückwünschte mich zu meinen Finish und offerierte mir, dass der Finisher mit der Zielzeit 9:40 vor dem Rennen auserwählt wurde
eine von insg. (nur) 25 Dopingkontrollen durchführen zu müssen.
Hatte dann für die nächste Zeit einen netten Bewacher an meiner Seite, der mal zufällig der Cousin von Felix Walchshöfer war. Nach ca. 1,5h, einer netten Massage der lädierten Beine und vier Litern Apfelsaftschorle, hatte ich dann endlich mal das Bedürfnis.
Lernte dann erstmalig die Prozedur einer Dopingkontrolle kennen.
Für mich ist die Dopingkontrolle ein Glücksfall gewesen. Es soll wohl da und dort Zweifler geben die u.a. auch meine erbrachten sportlichen Ergebnisse hinterfragen.
Heute ärgere ich mich schon, nicht fürs nächste Jahr gemeldet zu haben . Roth ist immer wieder ein Supererlebnis, Megastimmung, tolle Organisation, einfach der Hammer.
In acht Wochen geht’s als nächstes zum IM Wales.
Roth Ergebnis
___Prognose___Ist
Swim__01:18__01:18:17
Bike__04:55__04:54:03
Run__03:28__03:23:28
Ziel__ 09:45__09:40:44