Wunderbar! Du bekommst in Pantones Buch sicherlich das Glück des Vorwortes!
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Mein Trainingstagebuch schreibe ich auf Claudi gives it a TRI ... es ist ein recht steiniger Weg von der Couch zum Triathlon, mit Geschichten über Wettkämpfe, das Zurückkämpfen nach Unfällen und dem großen Traum vom Ironman.
Der cyberpunk hat Recht. Auch nach dem dritten Mal lesen kann ich nichts finden, was nicht stimmt. Ich erinnere mich an viele Dinge in meinem Leben, bei denen ich mir nach reiflicher Überlegung viel Mühe gegeben habe und die dann komplett nach hinten los gegangen sind. Aber wenn mir das Ergebnis ziemlich egal war, ist es immer vergleichsweise gut gelaufen. Wenn das Lockermachen doch nur einfacher sein könnte ...
Eine kleine Korrektur zu neulich muss ich noch vornehmen: Ich habe noch mal nachgesehen und muss gestehen, dass ich für 5 Kilometer noch nie 21:16, sondern im letzten Jahr so um die 21:30 gebraucht habe (die richtige Zeit habe ich schon wieder vergessen). Ich will mich hier ja nicht mit fremden Federn schmücken.
Und dann ist da noch die Wassertemperatur im hiesigen Freibad auf 14 Grad gesunken. Das ging aber erstaunlich gut, weil heute am Spätnachmittag die Sonne schien. Drei Kilometer bin ich geschwommen. Drei Kilometer lang habe ich mich darauf konzentriert, den Ellbogen schön HOCH zu nehmen und durchs Wasser zu GLEITEN. Und dann? Dann kommt mein Mann und meint: "Ich glaube, du könntest den Arm ein bisschen höher nehmen und ein bisschen mehr gleiten." Sehr witzig.
Insgesamt bin ich etwas zappelig, weil diese Woche lt. Plan so wenig trainiert wird. Dass ich so was schreibe, kann ich selbst kaum glauben. Auch die Deadline von 15 Stunden macht mich gerade ganz fusselig, aber schlafen kann ich noch ganz gut. Ich hoffe mal, dass morgen der Galgenhumor den Katzenjammer wieder fest im Griff hat!
Und so haben wir Männer mittlerweile ein ausgefeiltes System entwickelt, mit dem wir die Leistungsträgerin unmittelbar vor Wettkämpfen in genau so viel zeitlichen Verzug bringen, dass sie es gerade noch an die Startlinie schafft - aber garantiert keine Zeit hat, sich vorher wirklich gedanklich mit dem Rennen auseinander zu setzen. Als Ironwife noch berufstätig war, war das genauso.
HERRLICH, vielen Dank für Deine Beschreibung!
Der geneigte Leser hat schon länger erkannt, dass Pantone ein
Just-in-Time- oder auch Last-Minute-Weibchen ist, der es hilft in Hektik auf die richtige Temperatur zu kommen.
@Pantone Hammer-Zeit! Wow... und Du meckerst hier schonmal an Deinem Laufstil ? Der kann ja nicht so verkehrt sein!
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Ein Stück Kuchen nicht zu essen, ist auch nicht die Lösung!
Drei Kilometer lang habe ich mich darauf konzentriert, den Ellbogen schön HOCH zu nehmen und durchs Wasser zu GLEITEN. Und dann? Dann kommt mein Mann und meint: "Ich glaube, du könntest den Arm ein bisschen höher nehmen und ein bisschen mehr gleiten." Sehr witzig.
Das motiviert einfach ungemein! Er ist einfach klasse, Dein Mann.
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Mein Trainingstagebuch schreibe ich auf Claudi gives it a TRI ... es ist ein recht steiniger Weg von der Couch zum Triathlon, mit Geschichten über Wettkämpfe, das Zurückkämpfen nach Unfällen und dem großen Traum vom Ironman.
Missmutig stehe ich am Freitag Abend im Idsteiner Regen so rum und gehe meiner Familie auf die Nerven. Mein Mann möchte den Stadtlauf mitmachen. Da meine Eltern zu Besuch sind und auf das Kind aufpassen, könnte ich jetzt einfach mitlaufen. Trägheit, deine Name ist Pantone. Schließlich gebe ich mir einen Ruck, hole eine Startnummer und sage: "Ok, Tempotraining muss ja auch mal sein."
Am Start gibt´s Gedrängel. Nach 300 Metern frage ich mich, was ich hier eigentlich mache. Meine Beine sind so lustlos wie mein Kopf, mein Sprühzeug für´s Atmen habe ich vergessen und jetzt fiepse ich wie eine Gummiente. Aber wenn man sich bei fünf Kilometern beeilt, ist man ja auch schneller wieder da. Also: Gib Gummi, du lahme Ente.
Unterwegs gibt´s wieder viel Interessantes zu gucken. Da sind zum Beispiel die übermotiviertenJungs, die einfach mal von rechts nach links laufen und es dabei noch schaffen, dir ihre Hacken ins Schienbein zu rammen. Oder die beiden schwarzhaarigen jungen Männer mit Migrations-Hintergrund, von denen der eine nach 1,5 Kilometern nur noch schnauft: "Alder, kann isch nich mehr. Hab ich nur zwei Stunden geschlafen." Oder auch der Mann aus der vermuteten Altersklasse Ü60, der Kompressionsstrümpfe trägt, aber trotzdem bei jedem seiner Schritte seine Füße jedes Mal in den Boden zu hämmern scheint. Die Gegenwehr ist heftig, aber kurz. Und dann bin zur Abwechslung mal ich weg. Auch schön.
Auf einmal ein Berg. Ich bin froh, dass ich ihn rechtzeitig sehe als er sich so rechterhand auftut. Sofort nehme ich mich ins Gebet: "Pantone", sage ich mit schneidender Stimme, "memm hier jetzt bloß nicht rum. Nein, du wirst nicht gehen. Auch kein kleines Stück. Dieses eine Mal nicht, vergiss das einfach." Auf dem Gipfel des Maulwurfhügels ist eine Wasserstation. An Trinken ist aufgrund des rhythmischen Würgereizes nicht zu denken, aber ich mach´s wie beim Zahnarzt: Einmal ausspülen, bitte. Die Lage ist ja auch gerade ähnlich unangenehm wie beim Dentisten.
Dann geht´s runter. So ohne Uhr denke ich beim ersten Kopfsteinpflaster, dass das jetzt wohl das Endstück sein muss und versuche, noch was drauf zu packen. Zu meinem Bedauern muss ich feststellen, dass das nur der Anfang vom Ende war. Es geht durch ein Spalier von Leute, die einen Mörderradau machen. Und weil gerade Volksfest ist, riecht es auch durchdringend nach schalem Bier und Frittenfett. Bloß weg bevor ich spucken muss. Ab da 200 Meter Vollgas.
Als ich am Getränkestand ankomme, ist mein Mann schon da. "Ich bin vierte Frau", meint er lachend. Sehnsüchtig warte ich auf den Tag, an dem ich am Start zu ihm aufschaue und zwischen zusammen gepressten Lippen ein: "Du bist erledigt, Mann!" hervor bringe. Da man aber ja den Worten Taten folgen lassen sollte, werde ich wohl noch ein bisschen brauchen, bis ich den Showdown glaubhaft einläuten kann.
Dritte Frau mit 19:xx ist eine Läuferin, von der mein Mann steif und fest behauptet, dass sie nach uns ins Ziel gekommen sei. Die Ergebnisliste vor Ort zeigt andere Zeiten als die spätere im Netz. Die vermeintlich dritte Frau ist wohl eine 25:xx gelaufen. Es ist ein heilloses Durcheinander. Ich bleibe angeblich unter 21 Minuten, aber dafür war die Strecke 200 Meter zu kurz. Was soll´s, endlich mal ein Tempotraining. Mache ich ja auch nicht alle Tage. Aber immerhin stimmt die Zahl auf dem lila-farbenen Finisher-Shirt: "Idsteiner Stadtlauf 2012."
Wenn die das mit den vielen Zahlen künftig besser hin bekommen, laufe ich vielleicht auch noch mal mit.
Das ist echt eine super Zeit, herzlichen Glückwunsch.
Dass statt der Organisation das Chaos Einzug gehalten hat, ist nicht so toll, passiert aber gerade bei kleineren Läufen anscheinend öfter.