Ach Ihr wisst doch, gut Bericht braucht Weile!!!
Aber nun los!!!
… ist es bei Triathlons doch in der Regel so, dass ich mir die „Sinnfrage“ erst beim Laufen stelle, war ich mir am Samstag bereits, als ich etwas fröstelnd am Start stand, nicht mehr sicher, was mich geritten hatte, mich tatsächlich bei so einem Mist anzumelden. Lange Klamotten hatte ich natürlich nicht an, lediglich eine ¾ Laufhose, einen Badeanzug drunter, ein ärmelloses Laufshirt und ein ziemlich kurzes Laufshirt drüber, zusätzlich natürlich Socken und ein paar Schuhe, die das Zeitliche schon fast gesegnet hatten. However – für einen Moment war ich froh, dass es tatsächlich nur 6 Kilometer zu besiegen galt, eine Strecke, die ich vermutlich alleine nie gewählt hatte, weil viiiiiel zu kurz… und somit was für Anfänger ...
Aber nun war eh alles zu spät. Ich hatte großspurig erklärt, ich würde mitmachen, hatte bisher eher den Helden als den Feigling markiert … und nun stand ich hier also am Start. „Lieber `n lebender Feigling als `n toter Held!“ schoss es mir noch kurz durch den Kopf, weiter kam ich mit meinen Gedanken aber nicht, da ein qualmender und dröhnender Startschuss fiel und wir – Attacke und loooooos!!! – mit Vollgas auf das erste Hindernis zusteuerten, bei dem es sich um eine recht überschaubare Holzwand handelte, die für mich und auch die meisten anderen relativ problemlos zu überwinden war. Es folgten einige dieser groooooßen Strohballen und eine weitere Holzwand, auch dieses beides zu überwinden war machbar.
Hmmmmm, mittlerweile hatte ich interessanter weise trotz unseres zwischenzeitlich ziemlich gemächlichen Tempos (remember, wir waren in einem 5er-Team unterwegs) fast „Betriebstemperatur“ erreicht, es lief problemlos und das Ganze
begann langsam Spaß zu machen. Hindernis 3: Mud Crawl. Ach ja, ich vergaß … bisher ging es nämlich, abgesehen von ein paar an den Klamotten hängen gebliebenen Strohhalmen, recht sauber zu. Also Mud Crawl. Ein recht tief gespanntes Netz, darunter herrlichster Schlamm, der zum DarinSuhlen nur so einlud, also noch einmal das relativ saubere Gefühl genossen und rein. Fein. Ein Hindernis, das nicht sonderlich anspruchsvoll war … schon gar nicht für jemanden mit bestenfalls 1,60m

… aber wir sahen erstmal aus wie die Schweine, meine Schuhe,
ehemals leuchtend gelb und mittlerweile pro Seite mindestens ein Kilo schwerer. Egal, weiter, das konnte ja noch nicht alles gewesen sein, schließlich sagte die Streckenbeschreibung was von 20 Hindernissen. Beim 5. Hindernis wurde es schon etwas schwieriger. Eine ziemlich hohe Holzwand. Kein Seil oder ähnliches Hilfsmittel vorhanden, aber ich war wild entschlossen. Dummerweise gab Man(n) mir überhaupt nicht wirklich die Chance, es alleine zu versuchen, prompt standen gefühlt ein halbes Dutzend hilfsbereiter Herren bereit, mich über die Wand zu hieven. Fein, also ließ ich mich hieven, musste mich dann ja auch nicht unnötig zum Trottel machen. … weiter ging es wieder mit relativ machbaren Hindernissen und – ja – ich hatte tatsächlich Spaß. Unser Tempo war mittlerweile mehr als gemächlich, machte mir aber überhaupt nichts. Im Gegenteil. Hatte ich den „Wettkampfmodus“ einmal ausgestellt, konnte ich die Strecke im etwas ruhigeren Tempo doch viel mehr genießen, ausreichend warm war mir zwischenzeitlich trotzdem und ich war mit meiner Klamottenauswahl eigentlich recht zufrieden.
Dann kam es … und türmte sich bedrohlich vor uns auf. Der FLYER. Mein ziemlich one-and-only Zitterhindernis… aber irgendwie half es ja nix. Gemeinsam (by the way, unser ältester Teammitstreiter war um die 60 …) machten wir uns auf den Weg die Treppen … naja, hatte mehr was von einem Baugerüst … zu erklimmen. Ufffff, der Blick von oben ließ mich einmal tief durchatmen. Wirkliche Höhenangst habe ich nicht, aber soooo toll fand ich das da oben dann doch auch nicht. Unser erster Teammitstreiter rutschte. Der Zweite. Die Dritte. Irgendwie saß ich dann oben auf der Rutsche, die Dame, die unsere Bahn oben bewachte, sagte mir, nun könnte ich. Also … noch einmal tief durchatmen, nicht mehr drüber nachdenken und looooooooooos. Kurz schoss es mir durch den Kopf, dass ich ja freiwillig nicht einmal mehr vom Dreier springe … aber es war zu spät, ich war quasi unterwegs und schoss mit einer gefühlt verdammt hohen Geschwindigkeit auf den Tümpel unter mir zu … und floooooog … und landete. Im ersten Bruchteil einer Sekunde fühlte sich das Wasser deutlich wärmer als erwartet an, was sich dummerweise rasend schnell änderte. VERDAMMT!!! War das kalt!!! Auf dem Weg bis zum „Ufer“ … Ihr hättet mich sehen sollen. Mein 25er-Kraultempo war nichts dagegen, einen Michael Phelps hätte ich auf der Strecke locker abgehängt.
… also zumindest gefühlt … 
Also fix wieder raus aus der Brühe, immerhin war ich trotz allem wieder deutlich sauberer als vorher und fühlte mich zwischenzeitlich schon wie ein Held. Nun konnte es auch nicht mehr schlimmer kommen … dachte ich ...
Weiter ging es mit einigen wieder etwas harmloseren Hindernissen. Etwas Dreck, etwas Hügelchen, etwas zum Klettern. Dann … kurz vor Schluss … die Monkey Bars – und ich natürlich bester Dinge mir hier ein zweites Bad in eisiger Dreckpampe zu ersparen

… über gut 2/3 ging es auch recht gut. Die Bars waren ziemlich weit auseinander und für größenmäßig nicht allzu üppig ausgestatte Frauen offenbar nicht vorgesehen, aber es ging. Um mich herum gingen immer wieder Mitstreiter baden, einige schon direkt am zweiten Griff. Verdammt, war die Hangelstrecke laaaaaaang … und diese ollen Monkey Bars wurden immer rutschiger!!! Und kurz vor dem Ende – es konnte überhaupt nicht anders sein – hatte bestimmt jemand mit Schmierseife nachgeholfen. Sssssssssssssttt … landete auch ich in der Brühe. … und es war wieder kaaaaalt! Zum Glück ging mir das Wasser hier auch nur bis zur Brust oder so, immerhin musste also der Kopf nicht wieder mit rein…
Auf zum Endspurt. Das letzte Hindernis, der „Sizzler“ … und mit etwas Nachdenken hätte selbst ich schon im Vorfeld darauf kommen können, dass es sich hierbei um Strom handelt. Es ging also darum ein weiteres Mal durch den Matsch zu robben und dabei möglichst schnell die ganzen von oben runterhängenden Kabel hinter sich zu lassen. Bääääh, das habe ich tatsächlich, wie auch befürchtet, als extremst unangenehm empfunden, zumal mich ein so`n olles Kabel am Hals gestreift hat. Aber wurscht. Die durchaus vorhandene Pussy-Lane zu benutzen war nun auch keine Option mehr
… in diesem Sinne – trabten wir nach gut einer Stunde gemeinschaftlich und bester Laune durchs Ziel, sahen aus und fühlten uns wie echte Meister des Matsches (so könnte man „Mud Master“ doch übersetzen, oder!?) und hatten einen riiiiiiiiiesigen Spaß!
Anschließend noch fix den CarWash benutzt, allerdings nur für das Gröbste, denn von kaltem Wasser hatte ich eigentlich erstmal die Nase voll (… im wahrsten Sinne des Wortes…), das Finisher-Shirt abgeholt und zwei Mud Master-Trinkflaschen ersteigert. Zwei!? Klar – für zwei Kids, und Mama darf sie auch mal benutzen
Fazit!? ICH BIN WIEDER DABEI!!! Beim nächsten Mal aber auf einer etwas längeren Strecke und in der Race-Variante!!!
Euch einen grandiosen Wochenstart!!!