Der Blog ruht ja nun schon wieder länger aber wenn ich fleißig im Traingslagerthread Bilder einstellt habe, dann muss das nicht hier auch noch geschehen.
Zum Verlauf des Trainingslager will ich auch gar nicht länger eingehen und ob es außer ein wenig Bräune etwas gebracht hat werden wir noch sehen, gestern in Butzbach jedenfalls war davon noch nichts zu merken und so kommen wir auch schon zu Titel des Beitrags.
Butzbach sollte aufgrund der Höhenmeter eine Einstimmung auf Kraichgau werden, doch aufgrund der Wassertemperatur wurde ein Duathlon ausgetragen, was den meisten entgegen kam, mir jedoch nicht. 5KM mit fast 90HM zu Laufen sind NICHT das gleiche wie 1000m mit Neo schwimmen. Auch wenn es für alle gleich ist, macht Laufen meine Beine eher kaputt als schwimmen. Ich bin also nach ca. 25min aus dem Wald und in die Wechselzone gerannt und hoffte, dass meine Beine noch einigermaßen OK waren. Wie immer haben die Veranstalter mich wegen der angegebenen Schwimmzeit in die schnellste Gruppe gesteckt. Das Laufen war zwar anstrengend aber gefühlt eventuell so grade an dem Limit nicht hops zu gehen.
Kaum auf dem Rad und die erste Abfahrt runter, springt eine panische Katze zickzack über die Straße. Der Fahrer vor mir kam glücklicherweise vorbei, ich konnte bremsen. Dem Tier ist also nichts geschehen und sie fand einen Fluchtweg über einen Gartenzaun.
Im Gegenhang fing ich an langsam aber beständig einige von denen einzufangen, die mich beim Laufen haben stehen lassen aber die Beine waren doch noch ziemlich angesäuert und so bin ich bis zum Forsthaus mit wenig Druck gefahren. Den Berg zum Schwimmbad hoch war oben raus schon in der dafür vorgesehenen Anstrengung (pulsmüßig auch, wie die Auswertung ergabt –das hat immerhin schon mal übereingestimmt).
Nach der Wende am Schwimmbad war es dann soweit: Mir ist während des Schaltens die Kette nach außen abgefallen, was normalerweise kein Problem darstellt, denn entweder bekommt man die Kette mit Schalten aufs kleine Blatt und vorsichtigem Treten wieder drauf oder wenn nicht, hält man an und fingert sie drauf. Soweit die Theorie. Da es ja bergab ging konnte man nicht allzu lange nach unten, hinten schauen. Jedenfalls sah ich, dass sich noch eine Kettenschlaufe am hinteren Umwerfer gebildet hat. Ich dachte mir: Roll runter bis zum Kreisel und fummel das raus, doch leider war der nächste Gedanke (Jetzt kommt die Blödheit): Du bist im Rennen, da kannst du nicht anhalten. Also versuche ich mit dem Fuß die Schlaufe herunterzuschütteln. Keine Ahnung ob es mir gelungen ist aber es tut einen Schlag und mein Schuh verfängt sich in den Speichen des Hinterrades und blockiert dieses fortan an der Sattelstrebe. Also beschäftige ich mich sehr naheliegend damit das blockierte und zugleich wild schlingernde Hinterteil meines Gefährts einzufangen und den Rutschvorgang ohne Sturz zu beenden. Ein Glück war zu dem, dass kein anderer Fahrer in der Nähe war, den ich hätte abschießen können. Nach dem Abfangen der ersten Schlenker bei hoher Geschwindigkeit schießt der Wunsch (wie immer in so extremen Situationen) in mir hoch, blos nicht bescheuert auszuschauen, also am Ende der Rutscherei auf die rechte Seite zu fallen, wo ja noch immer der Fuß im Hinterrad steckt. Also wird das Rad kurz vor dem Halt leicht nach links geneigt und ich kann sauber auszuklicken und den Fuß rausstellen. Ich nehme den rechten Fuß aus dem Hinterrad und steige ab, es riecht ordentlich nach Gummi…
Mit leicht zittrigen Beinen kontrolliere ich das Hinterrades, ob Speichen gebrochen sind, die Bremsen und den Sitz des HR im Rahmen. Ein Junge vom THW bietet seine Hilfe an, die ich dankend ablehne, denn ich ahne schon was… Ich Fummel die Kette wieder drauf (Vorderer Umwerfer war leider aufgebogen) und stelle beim Durchschalten fest, dass das HR einen so großen 8er hat, dass selbst mit ganz geöffneter Bremse keine Weiterfahrt mehr möglich ist. So gibt dies mein erstes DNF im Triathlon. Insgeheim freue ich mich schon fast, dass ich nicht mehr Laufen muss, was mich zu einer ganz anderen Krise bringt.
Obwohl ich schon einige knifflige Situationen auf verschiedenen Rädern gemeistert habe, war das das erste Mal wo ich selbstverschuldet gröbsten Unfug gebaut habe. Was hätte passieren können muss man nicht breit ausmalen, es ist letztendlich nicht geschehen. Es wurde nur Material zerstört und genau da suche ich den Ansatz, was ich daraus lernen soll, wenn man einen nagelneuen Laufradsatz durch groben Unfug gleich wieder zerstört.
Um Himmels Willen!
Mir ist gerade schon beim Lesen das Herz in die Hose gerutscht!
Beinahe hätten wir Dich wohl für den Darwin Award anmelden müssen
Scherz beiseite: Bin wirklich erleichtert, dass Dir - dank Deines fahrerischen Könnens - nichts passiert ist.
Material ist ersetzbar ( auch wenns wehtut), mein Badminton-Sparringspartner nicht
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Energie braucht Nahrung
Training wird überbewertet
Für den Kuchen im Ziel
mannomann, hast du mir einen Schreck eingejagt. Die Vorstellung bei der Abfahrt... Nee... Du hast nicht nur unglaublich Glück gehabt, sondern kannst offenbar wirklich grandios fahren!!!
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Ja, es macht sich halt bezahlt, wenn man als Kind versucht hat die längste Bremsspur mit dem Hinterrad zu zeihen...mit der gestrigen habe ich jedenfalls die meisten getoppt :-)
Aber für Darwin hätte es nicht gereicht, höchstens in einer Nebenkategorie.
Viel mehr ärgere ich mich wirklich über die Blödheit sowas zu versuchen, wo ich mich sonst eigentlich als besonnen im Rennen betrachte. UND ich ärgere mich darüber wirklich erleichtert darüber zu sein, dass ich nicht mehr weiterfahren musste und so auch nicht mehr Laufen. DA steckt viel mehr der Hase im Pfeffer. Eigene Erwartungshaltung und Können ist zu weit auseinander und dazu keine Geduld...
Geändert von Skunkworks (17.05.2010 um 13:17 Uhr).
Nachtrag zur digitalen Fußbremse: Das Hinterrad ließ sich vollständig zentrieren aber hat einen minimalsten Höhenschlag behalten. Der Zentrierer meint: Fahren bis es auseinanderfällt.
Erster Einsatz des gerichteten Hinterrades war die RTF, die wir mit DieAndy gestartet sind. Seit dem war mit Rad nix mehr. Letzte Woche dann noch ein wenig gelaufen und am Donnerstag natürlich das Grand Swimnight Opening im Langener Waldsee.
Dieses Wochenende war eigentlich die letzte Möglichkeit die Radform anzutesten. Aber besser als Testen ist es noch einen letzten Reiz zu setzen, daher völlig unspezifisch auf den Hagener MTB Tagen das Zwei Stundenrennen bestritten. Es gab auch ein drei Stunden Rennen aber das wäre dann doch einen Ticken zu lang und ich will ganz nach Arnes Philosophie „Erholung aufbauen“. Das Rennen fand bei bestem Wetter in einem kleinem Wald an der Uni Hagen statt. Interessant wie man da über 6KM mit annähernd 180Höhenmetern Strecke auf eine Runde zusammenbekam. Ich hatte eigentlich keinen großen Bock mich kurz vor Kraichgau zu semmeln und dazu war eine Passage typisch für ein CrossCountry Rennen und genau meine Verweigerungsthema: sehr schräger Hang mit Wurzeln gefolgt von einem Gegenhang mit Querwurzel an der steilsten Stelle. Zwei Fahrversuche haben gezeigt, dass Schieben nicht viel langsamer war. So wurde es dann auch im Rennen gemacht.
Der Start war dann auch verhalten, im Gegensatz zu den meisten anderen, die wie gestört losballerten. Die erste Runde war (weil ich den Rest der Strecke nicht kannte) mehr zur Information gedacht und obwohl eine Schleife in dieser Runde nicht gefahren wurde, war meine Zeit entsprechend langsam aber meine Taktik war dann klar: an genau zwei Anstiegen in den Roten Bereich und and den sonstigen immer schön mit angedachtem „Kraichgau-Puls“. Und so kam es, dass ich mich in jeder Runde statistisch um 5 Plätze nach vorne gearbeitet habe und auf dem 57 Gesamtplatz ins Ziel kam. -Leider im Zielsprint knapp unterlegen, weil ich nicht auf das große Blatt schalten konnte. Aber schön wars trotzdem, hat echt Spaß gemacht. Meine Süße hat das Ding noch lockerer gesehen aber zum Platz zwei der AK hats immerhin gereicht.
Anschließend haben wir noch Kultur gemacht: Wir sind zum Tetraeder gefahren und auf selbigen gestiegen. Eigene Fotos werden, wenns geht nachgereicht. Soviel vorweg: es ist ne gute Erfahrung und von Oben sieht es wie immer eigentlich höher aus als von Unten. Der eigentliche Grund für den Aufstieg waren die Schachtzeichen aber leider war es zumindest optisch nicht so wie man sich es vorgestellt hat.
Aber das Bewegen nach dem Rennen hat uns sehr gut getan.
Gestern war das Wetter extrem wechselhaft und daher hab ich mir nicht die neuen Laufschuhe geschnürt um auch im Laufen die letzte hohe aber kurze Belastung zu setzen.
Geplant war 5x 1K mit je 2min Standpause @ <4:20 wobei die Strecke schräg ist und ca. 5Hm auf den letzten 100m zu bewältingen sind. Die Intervalle 1/3/5 gingn„bergab“ und 2/4 „bergauf“ die Zeiten waren: 4:09/4:07/4:09/4:21/4:13. Die beiden bergauf waren ähnlich wie die bergab, nur beim ersten ca. 20m zu früh gestoppt, beim zweiten etwas getrödelt.
Weil die ersten zwei etwas zu schnell waren wollte ich die nächsten mit etwas weniger Druck laufen, um so bei 4:15-4:20 rauszukommen. Gefühlt war es auch locker aber nicht von den Zeiten. Ich schließe mal daraus, dass sich der Körper an die Belastung gewöhnt hat. Scheinbar waren die Intervalle auch nicht zu schnell, was mich ja den ganzen Winter über verfolgt hat.
Jetzt hoffe ich wahrscheinlich als einziger auf gemäßigte Temperaturen, damit ich das bischen Laufform, dass ich habe auch einigermaßen umsetzen kann. Die neuen Schuhe werden jedenfalls morgen getestet und da ich davon ausgehe, dass nix ist, werden Sie als zusätzliche Flügel am Sonntag eingesetzt.
Um ganz sicher zu sein habe ich bewusst einen Tag gewartet, bis ich dies schreibe.
Gestern habe ich die Challenge Kraichgau beendet. Die Erfahrung dort, welche die Zeichen in vorangegangen Wettkämpfen bestätigt haben, machen mir die Entscheidung den Triathlon aufzugeben nicht unbedingt leichter aber andererseits sollte es auch keine andere geben.
Manche mögen behaupten ich wäre ein "Finisher", ich aber habe den Wettkampf nur bis ins Ziel beendet, um ganz sicher zu sein, nicht nochmal den Wunsch zu verspüren einen Triathlon zu bestreiten.
Mögen die einzelnen Disziplinen noch umsetzbar sein, im gesamten schaffe ich es nicht so, wie gerne gewollt. Für mich ist der Wettkampf beendet, sobald ich vom Rad steige. Also sehe ich der Wahrheit ins Auge: Ich bin kein Triathlet.
Es ist nicht mal so, dass ich mein Leistungsvermögen unrealistisch einschätze und dementsprechend die Ziele zu hoch stecke, nein, bis WZ2 war ich irgendwo zwischen Idealziel und Realziel. Leider ist der Wettkampf dann nicht beendet und am Rest fehlt mir jedlicher Spaß.
Mit Abstand betrachtet frage ich mich, warum mein Empfinden für die (Schwimm/Rad) Leistung im Laufe des Rennens gut war aber jetzt, wo ich diverse andere Zeiten kenne, nicht mehr. Antwort: Weil ich genau weiß was Sache ist: Ich gebe oder kann in Wettkämpfen nicht viel mehr geben als im Training. Mir fehlt inzwischen jedlicher Wettkampfbiß. Auch das ist ein Grund von weiteren Wettkämpfen (auch MTB) Abstand zu nehmen.
Ich denke ich werde mich hier nicht abmelden, wie ich gestern wollte aber ich denke ich werde mich zukünftig besser aus Trainingssachen raushalten.