Ja klar. Letztendlich sind wir alle ein wenig schwul, ein wenig Mann, ein wenig Frau. Begriffe werden so weit aufgeweicht, bis sie nichts mehr wert sind. Die Welt versext. Du verfällst dem Zeitgeist, Klugschnacker
Mag sein, dass ich dem Zeitgeist verfalle, das kann ich nicht beurteilen. Ich bin ein Kind meiner Zeit. Wenn Du über eine zeitlos-übergeordnete Perspektive verfügst, dann will ich Dir das mal glauben. Vielleicht bist Du jedoch ebenfalls einem Zeitgeist verfallen, allerdings einem, der vor ein paar hundert Jahren Mode war.
Mir war die Fixierung der abrahamitischen Religionen auf Sex nie verständlich. Sie scheinen mir geradezu besessen von diesem Thema zu sein. Man denke nur an die Bibel oder den Koran, und die drastischen Strafen, die bei sexuell abweichendem Verhalten verhängt werden. Da wird geschlagen und gesteinigt; das Auge herausgerissen, das Dich verführt, die Hand abgehackt, die Unzucht treiben will. Die Verteufelung von Verhütungsmitteln aufgrund der paranoiden Angst vor einem frei sich entfaltenden Liebesspiel. Die Ablehnung gleichgeschlechtlicher Liebe, die allen Ernstes als Wille des Schöpfers des Universums ausgeben wird, sanktioniert von ewigem, nie endendem Höllenfeuer – kleiner geht’s nicht. Wenn es um Sex geht, werden immer die ganz großen Geschütze aufgefahren.
Auch die lächerliche Geschichte, dass Jesus von Nazareth von einer Jungfrau geboren worden sei, steht in meinen Augen für die Überbetonung eines sexuellen Aspekts. Warum konnte Jesus keinesfalls aus einer rauschhaften, hingebungsvollen Liebesnacht zwischen Maria und Josef hervorgegangen sein, wie es sich für den Menschensohn mit seiner Liebesbotschaft eigentlich gehört?
Und so weiter. Ich schätze es sehr an unserem Zeitgeist, dass wir heute entspannter, ehrlicher und menschlicher mit diesem Thema umgehen können, als das je der Fall war. Was Du als Versexung "der Welt" siehst, halte ich für einen begrüßenswerten Fortschritt. Aus meiner Sicht sind unsere heutigen Anschauungen gelassener und weniger "versext", als zu der Zeit, als die Kirchen dieses Thema dominierten.
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In Europa hatten laut einer Studie mit 40.000 Befragten 14% aller Jugendlichen bereits gleichgeschlechtliche sexuelle Erfahrungen. Weitere 19% hatten noch keine, könnten sich das aber vorstellen.
Mit welcher Begründung gelangst Du zu dieser Auffassung?
Was genau kritisierst Du an den Messungen/Beobachtungen, mit denen der christliche Gott und dessen Schriften infrage gestellt werden?
Warum genau sollen die vielen Widersprüche des christlichen Glaubens bedeutungslos sein? Wenn das alles bedeutungslos ist, dann ist auch der Glaube bedeutungslos.
Es geht mir eben genau nicht um die Widersprüche irgend eines Glaubens. Daran können wir uns wissenschaftlich jahrelang abarbeiten. Das wurde ja auch schon mehrfach angegangen. Ich brauche nicht die zig-tausendste Feststellung, daß die Amtskirchen widersprüchlich sind. Das sind sie alle. In unterschiedlichen Dimensionen, wenn man genau hin schaut. Aber letztlich alle.
Du hast (leider wiederholt, sorry, wenn ich Dir das so direkt sage) nicht genau nachgelesen und/oder interpretierst zu viel. Du bist ein wenig sehr gefangen in Deinem Argumentationskreisel. Ich beziehe mich auf keinen "christlichen Gott", und schon gar nicht auf "dessen" Schriften.
Ich kann mich stundenlang in das Messen und Wiegen der Aussagen irgendwelcher Amtskirchen vertiefen. Wenn es Dir ausschließlich um die christliche Religion geht, dann können wir es abkürzen: Taugt weder zum Beweise der Existenz Gottes noch zum Gegenbeweis. Für mich ist es noch nicht einmmal eine besonders gelungene Inspiration. Die Amtskirche ist für mich weit überwiegend kritikwürdig und in vielen Bereichen obsolet. Punkt.
Wenn Du Fragen zu meinem Beitrag hast, dann leg gerne los. Der hat aber nichts mit irgendwas "Christlichem" zu tun ...
Es geht mir eben genau nicht um die Widersprüche irgend eines Glaubens.
Sondern? Worum geht es Dir?
Zitat:
Zitat von Jog2
Wenn es Dir ausschließlich um die christliche Religion geht, dann können wir es abkürzen: Taugt weder zum Beweise der Existenz Gottes noch zum Gegenbeweis. Für mich ist es noch nicht einmmal eine besonders gelungene Inspiration. Die Amtskirche ist für mich weit überwiegend kritikwürdig und in vielen Bereichen obsolet. Punkt.
Das ist in etwa meine Meinung. Wir sind uns also einig*.
Du formulierst jedoch so, als seien wir uns nicht einig. Kritisierst Du lediglich den Umstand, dass ich meinen Standpunkt offensiv vertrete und begründe? Ist das der Kern Deiner Kritik? Sind es nicht die Inhalte, sondern dass sie offensiv vertreten werden?
*Beim Gegenbeweis sind wir uns nicht einig. Ich sage, dass ein Gegenbeweis geführt werden kann.
Du bist ein wenig sehr gefangen in Deinem Argumentationskreisel. Ich beziehe mich auf keinen "christlichen Gott", und schon gar nicht auf "dessen" Schriften.
Haben wir bisher den falschen Gott diskutiert? Ich bin gespannt, etwas über den richtigen zu erfahren.
Und so weiter. Ich schätze es sehr an unserem Zeitgeist, dass wir heute entspannter, ehrlicher und menschlicher mit diesem Thema umgehen können, als das je der Fall war. Was Du als Versexung "der Welt" siehst, halte ich für einen begrüßenswerten Fortschritt. Aus meiner Sicht sind unsere heutigen Anschauungen gelassener und weniger "versext", als zu der Zeit, als die Kirchen dieses Thema dominierten.
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Das sehe ich genau wie du, ziehe daraus aber andere Schlüsse. Bei Dir lese ich zwischen den Zeilen wieder raus, korrigiere mich wenn ich falsch liege, "So isse halt, die Kirche. Kennen wir ja..."
Für mich hat das vor allem damit zu tun, dass wir früher viel tierischer waren. Triebbeherrschung hatte im Kontext kulturell-zivilisatorischer Entwicklungen einen ganz anderen Stellenwert.
Der Flüchtling, der in Freiburg wegen Mordes angeklagt ist und schon in Griechenland auffällig war, soll ja überrascht über den Fahndungsdruck in Griechenland gewesen sein. Es wäre doch nur eine Frau gewesen... Unter der Annahme, dass vor 2000 Jahren auch in Europa weitaus mehr Menschen so gedacht und gehandelt haben als heute, macht die regide Einstellung der Kirche / der Bibel zur Sexualität eventuell mehr Sinn.
Du hast (leider wiederholt, sorry, wenn ich Dir das so direkt sage) nicht genau nachgelesen und/oder interpretierst zu viel. Du bist ein wenig sehr gefangen in Deinem Argumentationskreisel. Ich beziehe mich auf keinen "christlichen Gott", und schon gar nicht auf "dessen" Schriften.
Sicherlich missverstehe ich gelegentlich ein Posting (jedoch nicht absichtlich, und das muss man in dieser Debatte hervorheben).
Aber wir haben nun auf weit über 1.000 Seiten über das Christentum debattiert (und nicht etwa über den Hinduismus). Und nun wirfst Du mir vor, ich würde nicht genau lesen, und mich daher fälschlicherweise auf das Christentum fokussieren?
Ehrlich gesagt, verstehe ich Deine süffisanten Postings nicht so recht. Bin ich vielleicht zu einfach gestrickt?
Ehrlich gesagt verstehe ich Jörns Frage nicht.
Ich habe gestern Abend gebetet und heute Morgen gebetet.
Dann habe ich mal über unsere Verfassung gegrübelt und denke mir. Jörn müsste die Antwort auf seine Frage eigentlich kennen.
Vielleicht bin ja auch ich zu einfach gestrickt, was ja sehr naheliegend ist da ich mich ja als gläubig bezeichne. Du musst Dir also um Dich keine Sorgen machen.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M