Für alte Gebäude EU-Parlament will Sanierungspflicht
Das EU-Parlament hat für strengere Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden gestimmt. Bis 2033 sollen alle Gebäude eine mittlere Effizienzklasse erreichen. Endgültig entschieden ist es aber noch nicht.
Quelle: tagesschau, Stand: 14.03.2023
In der aktuellen politischen Debatte wird seitens der CDU/CSU, der FDP und der AfD so getan, als zwinge allein Habecks Heizungsgesetz die Besitzer:innen schlecht gedämmter Häuser indirekt zu einer Sanierung. "Also wählt alles außer Grün, dann bleibt das Haus wie es ist."
Wenn das EU-Gesetz in Kraft tritt, kommt die Sanierung schlecht gedämmter Häuser per EU-Recht. Sollte man die Wählerinnen und Wähler nicht darüber aufklären?
Über dieses EU Recht wurde bereits berichtet (Sendung Monitor oder Panorama) und dort hieß es, dass letztlich die Regierungen der Länder über die Umsetzbarkeit entscheiden können. Somit würden wir uns im Kreis drehen
Verstehe: Bürger A und B werden mit ihren Häusern klimaneutral. Dann kann ja Bürger C weiter mit einer Gas-, Öl- oder Kohleheizung herumqualmen, natürlich ungedämmt. Denn in der Summe ergibt das eine CO2-Reduktion von 66%, so wie es das Gesetz fordert.
Selbstverständlich. Darum sind es ja nicht 100 %, weil das nicht erreichbar ist, weil es immer Häuser geben wird, die es technisch nicht hergeben und Menschen, die es finanziell nicht leisten können. Das ist nun mal Tatsache, und wird auch so bleiben, auch wenn sich die Anteile langsam ändern werden.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wir könnten in gleicher Weise für zwei Drittel der Bevölkerung ein Tempolimit von 80 km/h auf den Autobahnen und Landstraßen vereinbaren. Das verbleibende Drittel der Bürger fährt ohne Tempolimit auf den Autobahnen. Macht in der Summe ungefähr 100 km/h.
Wenn jeder, der keinen Privatjet hat, künftig auf Flugreisen verzichtet, wären wir ebenfalls einen großen Schritt weiter.
Richtig, es ist wirklich so: sehr viele Menschen haben kein Auto, das über 200 km/h fährt (aus Geldmangel oder sonstige Gründe, (40 % der Autos ist Kompakt- oder Kleinwagen), und ein wesentlicher Teil will gar nicht schneller als 140 - 150 fahren, auch mit größeren Autos nicht. Damit hält ein großer Teil der Menschen ein Tempolimit ein (wenn auch nicht die 80), den andere Überschreiten.
Ebenso verzichten sehr viele Menschen auf Flugreisen, entweder aus finanziellen Gründen, oder weil sie kein Interesse daran haben - 2022 sind nur 12 Millionen Deutsche geflogen, fast 60 Millionen Bundesbürger sind in kein Flugzeug gestiegen - also verzichtet ein sehr großer Anteil bereits. Sowas sollte bei allen Verzichtszenarien schon berücksichtigt werden, finde ich. Es wird immer eine Spreizung von menschlichem Verhalten, Ressourcenverbrauch und Umwelteinflüsse geben, weil Menschen sehr unterschiedlich sind und bleiben.
Sollte es wirklich Marx gesagt haben, hat er m.M.n. mal recht gehabt:
„Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, dass sich vieles ändern lässt, bloß nicht die Menschen.“
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Verstehe: Bürger A und B werden mit ihren Häusern klimaneutral. Dann kann ja Bürger C weiter mit einer Gas-, Öl- oder Kohleheizung herumqualmen, natürlich ungedämmt. Denn in der Summe ergibt das eine CO2-Reduktion von 66%, so wie es das Gesetz fordert.
Wir könnten in gleicher Weise für zwei Drittel der Bevölkerung ein Tempolimit von 80 km/h auf den Autobahnen und Landstraßen vereinbaren. Das verbleibende Drittel der Bürger fährt ohne Tempolimit auf den Autobahnen. Macht in der Summe ungefähr 100 km/h.
Das nennt sich dann Solidargemeinschaft. Genauso wie der sich gut ernährende und mobile Mensch genauso viel Krankenkassenbeitrag zahlt wie der 30kg übergewichtige Diabetiker.
Ich verstehe aber Dein Argument ganz gut. Man sollte vielleicht noch hinzufügen, daß viele eine Investition in der Vergangenheit auf das Vertrauen auf das zu dem Zeitpunkt geltende Recht gebaut haben. Bei Neubauten gilt diese Regel natürlich nicht. Aber bei Altbauten sieht die Welt anders aus. Diese Immobilien sind erstmal wie sie sind. Klar haben die den Malus der 30% Übergewicht des Diabetikers. Aber wir sollten nicht so tun, als ob sie von jetzt auf hier diese 30kg verlieren können. Man sollte sie dazu motivieren diese zu tun. Vielleicht kann man ihnen auch die nötige Motivation in Form von Anreiz von Bestrafung oder Belohnung geben. Den Effekt aber von heute auf morgen zu erwarten, ist sehr sicher überzogen.
Sollte es wirklich Marx gesagt haben, hat er m.M.n. mal recht gehabt: „Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, dass sich vieles ändern lässt, bloß nicht die Menschen.“
Kohlendioxid-Emissionen sind nichts, was dem Menschen im Wesenskern anhaftet und was er nicht ändern könne. Ihre Heizungen haben die Menschen in ihrer Geschichte schon öfter ausgetauscht.
Aber: ja; es kann sein, dass wir es nicht schaffen.
Aktuell nimmt die Erderwärmung mit 0.2°C pro Jahrzehnt zu. In hundert Jahren sind wir dann, zusammen mit den bereits erfolgten 1.2°C, bei +3.2°C. Falls Kipppunkte überschritten werden, lässt sich die weitere Erwärmung nicht mehr aufhalten, ganz gleich, was wir tun.
Sollte es wirklich Marx gesagt haben, hat er m.M.n. mal recht gehabt:
„Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, dass sich vieles ändern lässt, bloß nicht die Menschen.“
Scheint nach Google ein Falschzitat zu sein, das erstmals 1980 in einem Buch von einem Autor erfunden worden ist, und dann wiederholt zitiert.
Ps.
Karl Marx Hauptarbeit bestand in der politökonomischen Analyse der kapitalistischen Gesellschaft (Hauptwerk; "Das Kapital") und der Aufdeckung der Gesetzmässigkeiten dieser Entwicklung, die bis heute wirksam sind wie die von der Akkumulation und Konzentration des Kapitals, der wachsenden ungleichen Verteilung und privaten Aneignung des gemeinsam geschaffenen Reichtums, der zunehmenden Vergesellschaftung von Arbeit, dem Wachstum der Produktivkräfte, der Umwandlung aller menschlichen und natürlichen Ressourcen in Waren (z.B. CO2-Zertifikate), der Zerstörung der Umwelt usf.
Karl Marx hat alle Auffassungen kritisiert, welche den Menschen als ein Abstraktes, idealistisches Individuum definiert und die Gesellschaft nur als Summe der Individuum, und stattdessen eine Auffassung entwickelt, welche das Wesen der Menschen als Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse versteht, mit anderen Worten eine Strukturanalyse des Systems.
Ebenso verzichten sehr viele Menschen auf Flugreisen, entweder aus finanziellen Gründen, oder weil sie kein Interesse daran haben - 2022 sind nur 12 Millionen Deutsche geflogen, fast 60 Millionen Bundesbürger sind in kein Flugzeug gestiegen - also verzichtet ein sehr großer Anteil bereits. Sowas sollte bei allen Verzichtszenarien schon berücksichtigt werden, finde ich. Es wird immer eine Spreizung von menschlichem Verhalten, Ressourcenverbrauch und Umwelteinflüsse geben, weil Menschen sehr unterschiedlich sind und bleiben.
Das ist im Endeffekt aber nichts mehr als eine billige Ausrede. Gerade der Flugverkehr, aber auch einer Verkehrsarten, steigen über die Jahre immer mehr an. Das ist völlig egal, ob einzelne Menschen auf irgendetwas verzichten. Im Endeffekt steigt der Verkehr immer mehr an. Die damit verbundenen CO2-Emissionen steigen, trotz aller Optimierungsmaßnahmen im Verbrauch auch an.
Der Versuch "individueller Verzicht plus technische Optimierung" ist damit im Großversuch in den letzten Jahrzehnte gescheitert, jetzt müssen wirksame gesetzliche Vorgaben her um das Problem zu lösen.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Sollte es wirklich Marx gesagt haben, hat er m.M.n. mal recht gehabt:
„Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, dass sich vieles ändern lässt, bloß nicht die Menschen.“
Es will ja auch niemand eine Revolution. Aber es wäre schon hilfreich, wenn wir Fakten und Tatsachen wieder mehr in das Zentrum von Entscheidungen und Diskurs stellen, daran ist in der Tat zu Arbeiten.
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Der Versuch "individueller Verzicht plus technische Optimierung" ist damit im Großversuch in den letzten Jahrzehnte gescheitert, jetzt müssen wirksame gesetzliche Vorgaben her um das Problem zu lösen.....
Willst du tatsächlich den Menschen verbieten zu fliegen oder es hart über den Preis regeln?
Dies hätte natürlich Folgeeffekte: ich bin gerade in Lissabon, einer Stadt, die zum Teil vom Tourismus lebt. Etliche Geringverdiener hier hätten kein oder noch weniger Einkommen. Gleichzeitig kann man ihnen ja sagen, ihre alten Karren durch moderne eAutos zu ersetzen.
Solche unnötigen Ereigniss wie "Roth" würden selbstverständlich auch unter die Räder fallen. Das muss man ja nicht erwähnen. Das sind Tempel der Verschwendung ;-)
Kohlendioxid-Emissionen sind nichts, was dem Menschen im Wesenskern anhaftet und was er nicht ändern könne.
Was verstehst du unter "Wesenskern" ?
Seit Millionen von Jahren sind wir brennende Körper und CO₂-Emittenten. Ohne CO₂ zu emittieren sind wir innherhalb weniger Minuten tot.
Vor Hunderttausenden von Jahren haben wir gelernt, selbst Feuer zu machen, es nach und nach zu kontrollieren und seine Kraft zu nutzen. Materiell gesehen hat sie uns sämtliche Entwicklung, Fortschriit und Wohlstand beschert, die wir heute haben. Wesentlich unterstützt lediglich in jüngster Vergangenheit durch die Kernkraft.