Na gut, dann mach doch mal einen Vorschlag, einen Entwurf, wie sieht denn die Welt in 20 Jahren nach konservativer Vorstellung aus? Was ist denn das große Ziel?
Große Frage, bin aber kein politischer Stratege, daher gibt es verschiedene Antworten:
Meine Argumentation hier ist die des technisch verständigen Methodikers: unter Annahme daß die sofortige CO2-Reduktion höchste Priorität hat, habe ich verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen, die ich für effektiver halte, als die alleinige Ausrichtung auf einem (m.M.n) illusorischen 0-CO2-Ziel in wenigen Jahren, mit hohen "Nebenkosten". Wenn das CO2-Reduktionsziel so wichtig genommen wird, würde ich zuerst auf die schnell erreichbaren großen Effekte konzentrieren, z.B. alle noch betriebsfähigen KKW am laufen halten, die ältesten Kohlekraftwerke abschalten, Umstellung auf Strom (wegen des steigenden Stromverbrauchs) an die Zubaugeschwindigkeit von regenerativen Energien koppeln, Gebäudesanierungsförderung an Nachweis von erzielten Ressourcenersparnis koppeln, Energieformen überall so wählen, daß sie bei der aktuellen Anwendung die höchste Effizienz erzielen (geringster Ressourcen verbrauch).
Wenn ich sagen soll, was meine persönlichen Wünsche für eine Welt in 20 Jahren wäre, dann hat das nur am Rande mit dem Thema Klima zu tun (am ehesten die o.g. Punkte bzgl. minimieren des Ressourcenverbrauchs und Energieverbrauchs); ansonsten geht es mir primär nicht um die ganze Welt, sondern um die Weltregion , in der ich lebe und heimisch bin - denn nur ein starkes und stabiles Land kann der Welt überhaut etwas nützen. Da sind Themen dabei wie Bildung, Perspektiven und Wohlstandsentwicklung bzw. Stabilität und Planbarkeit, offene vielfältige Gesellschaft (nicht primär im Sinne von Hautfarben oder Gender, sondern im Sinne von Meinungsvielfalt, gegenseitige gelassene Akzeptanz, Wettstreit von Ideen), eine Gesellschafts- und Arbeitswelt, in der es sich lohnt anzustrengen, in der man sich aber auch um die kümmert, die auf Hilfe angewiesen sind (hier besonders die Anliegen von Behinderten im Auge), u.v.a.m.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
... was ist denn das große Ziel? Was ist der Plan?
Ich brauche kein "großes Ziel" (klingt zu sehr nach "großem Vorsitzenden"). Der Plan ist, die Welt sich entwickeln lassen, und sich für eigene Themen in o.g. Bereichen einzusetzen - im wissen, daß die Gesellschaft vielfältig ist, und viele unterschiedliche Interessen ausgeglichen werden müssen.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Es gab ja mal große Konservative die Ziele hatte, z.B. Kohl und Mitterand mit der Europäischen Einigung, der deutschen Wiedervereinigung und der Integration Osteuropa oder Adenauer mit Westintegration und Wiederbewaffnung.
Für mich sind das alles Ziele, die eng Themenbezogen waren, und nicht zwingend für alle Menschen wichtig, oder so alle Lebensbereiche betreffend, wie es das Klima-Thema tun möchte. Ich wünsche mir allerdings einen Politiker, der als Ziel die Überwindung der aktuellen Polarisierung der Gesellschaft als Ziel setzt (Ideen dafür, wie das ginge, fehlen mir, aber es wurden ja schon früher große Feindschaften beigelegt...).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Mein Vater muß sich übrigens keine Sorgen machen, er lebt in Ungarn, wo sich der Staat (noch) nicht in die Heizentscheidung der Bürger einmischt.
Ungarn, Polen, Estland und Tschechien haben sich gegen den Beschluss der EU gestellt, bis 2050 klimaneutral zu werden.
Dein Vater muss sich also tatsächlich keine Sorgen machen. Hat er Enkel und vielleicht Urenkel? Die werden sich wohl um so mehr um ihre Zukunft sorgen.
Da sind Themen dabei wie Bildung, Perspektiven und Wohlstandsentwicklung bzw. Stabilität und Planbarkeit, offene vielfältige Gesellschaft (nicht primär im Sinne von Hautfarben oder Gender, sondern im Sinne von Meinungsvielfalt, gegenseitige gelassene Akzeptanz, Wettstreit von Ideen), eine Gesellschafts- und Arbeitswelt, in der es sich lohnt anzustrengen, in der man sich aber auch um die kümmert, die auf Hilfe angewiesen sind (hier besonders die Anliegen von Behinderten im Auge), u.v.a.m.
Einverstanden, da kann ich mitgehen. Das sind im wesentlichen gesellschaftspolitische Themen, die ich auch für sehr wichtig halten.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ich brauche kein "großes Ziel" (klingt zu sehr nach "großem Vorsitzenden"). Der Plan ist, die Welt sich entwickeln lassen, und sich für eigene Themen in o.g. Bereichen einzusetzen - im wissen, daß die Gesellschaft vielfältig ist, und viele unterschiedliche Interessen ausgeglichen werden müssen.
Das ist mir halt zu wenig und ich glaube auch nicht, dass eine solche Politik sehr klug ist. Im Wesentlichen ist das ja eine Zusammenfassung der Merkelschen Politik des Fahren auf Sicht. Damit kann man halt kaum langfristige Ziele verfolgen und verschiebt Probleme in die Zukunft.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Für mich sind das alles Ziele, die eng Themenbezogen waren, und nicht zwingend für alle Menschen wichtig, oder so alle Lebensbereiche betreffend, wie es das Klima-Thema tun möchte.
Alle Menschen weltweit sicher nicht, aber nahezu alle Menschen in Europa, als in deinem und meinen zentralen Lebensbereich. Das waren Themen (und es gibt sicher noch ein paar mehr), die Europa auf Jahrzehnte bis heute massiv beeinflusst haben, in den meisten Fällen positiv. Eine solche Politik ist möglich, auch über 20 und mehr Jahre hinweg.
Der Klimawandel ist halt kein nur europäisches sondern ein weltweites Thema. Es ist für alle Menschen wichtig, weil es die eigene Lebensgrundlage betrifft. Man kann das ignorieren, das Problem verschwindet davon aber nicht.
Der Klimawandel ist halt kein nur europäisches sondern ein weltweites Thema. Es ist für alle Menschen wichtig, weil es die eigene Lebensgrundlage betrifft. Man kann das ignorieren, das Problem verschwindet davon aber nicht.
Das ist der Punkt. Was wir brauchen ist Energie, saubere Energie. Für alle. Und hier beißts sich, wie Prof. Dr. Harald Lesch bemerkte, denn: "Was man uns vorwerfen kann (die nächste Generation) ist, dass wir die Fusion nicht entwickelt haben." Da frage ich mich warum. Warum? Hm. Die Chinesen gehen neue Wege in Sachen power-bank, Solar und Wind. Hier sind start-ups platziert, da können wir nur zuschauen mit unserem Bürokratismus? Aber ich will mich nicht verzetteln.
1. wir haben die Fusion nicht entwickelt.
2. bis Solar und Wind funzt und Energie für alle liefert, ohwehala, das dauert, wenn überhaupt.
Bleibt nur 3.: reset,
und das kriegen wir nicht hin, weil bei 12000km mit dem Auto pro Jahr das CO2-Budget pro Kopf und Nase mit dem Klimaziel von +1,5°C weltweit der Bart ab ist.
Bleibt also die Fusion. Mathematisch gehts, physikalisch in 100 Jahren. Das Problem ist die Speicherung von Plasma. Das geht nur magnetisch. Was haben wir als Europär investiert? Soweit ich weis 4,5 Mrd. EUR in den ITER (Frankreich).
Was bleibt zu tun? Weiterwursteln. Wärmepumpe ein Nullsummenspiel. Und die Energiewende hat die "Ampel" niedergewirtschatet, wir haben auf Kohle umgeswitched, zumal Nordstream 1 und 2 für die 40 neuen, umweltfreundlichen Gaskraftwerke, down sind. Und nun sollen wir Wärmepumpe kaufen? Klappt hinten und vorne nicht. Die Öl- und Gaslobbyisten wirds freuen. Interessiert auch niemanden, wenns ums Geld und den Gewinn geht?
Wie geschrieben, wir hätten die Fusion entwickeln müssen. Fission klappt, sowohl kontrolliert als auch unkontrolliert, Fusion nur unkrontrolliert (H2-Bombe), aber kontrolliert? Dann wäre ja das Energieproblem der Menschheit gelöst.
Bleibt noch 4. Selbst runterfahren was das Zeug hält.
Und wer das nicht macht, kann ja nicht anders. Urlaube, Geschäftsreisen usw. auch unsere grüne Außenministerin gondelt zu Zeiten von Zoom, Skype, Whatsapp usw. in der Weltgeschichte rum. Tolles Vorblid? Kein Vorbild, Repräsentant. Kann man nur den Kopf schütteln. Wir hatten das hier ja, diese Doppelmoral oder den Unterschied zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik. What to do? Warten bis die Weltbevölkerung von 7,5 Mrd. auf 10 Mrd Menschen angewachsen ist und alle wollen chice Autos fahren bis 2050? Und wo soll das ganze Lithium herkommen? Das ist nur eine Problemverlagerung. Auch ein Nullsummenspiel. Man investiert in die Infrastruktur. Na-ja, klappt eben nicht. Die Einspeicherung der Überschüsse. Hoffnung sehe ich in China, hier macht man wohl ernst mit der dezentralen.Energiespeicherung erzeugt durch Wind und Solar. Um an keko# anzuknüpfen, der Ami zieht sich aus Europa zurück, spart Ressourcen in Europa wegen den Chinesen. Wer gewinnt, die innovativen und unbürokratischen Chinesen oder doch die USA? Windparks gibt es in den USA ja schon seit den 80zigern. Lohnt sich nicht. Solar dito. Vermutlich sind wir 2030 soweit wie der Ami und stellen dann 50 Jahre später fest, dass es nichts bringt. So wie der Ami auch. Vermutlich brauchen wir schon bald AC, nicht nur in den Wohnungen, sondern auch in den Garagen...
Wie gesagt, ich verstehe nicht, warum wir die Fusion als Menschheit nicht entwickelt haben so wie das Lesch gesagt hat öffentlich im TV. Ob wirs als Deutsche packen? Wohl kaum, denn für die Energiewende hätten wir 40 neue, relativ sauber Gas verbrennde Gaskraftwerke mit Gas aus RU bauen müssen. Hoffnung sehe ich in den Start-Ups in China. Ist auch die Frage ob wir soviel Sonne abbekommen, dass sich das hier in gemäßigten Breiten lohnt ganze Hochhausfassaden viertelweise mit Solarzellen zu verkleiden. Immerhin sind in BaWü 2 und in Bayern 1 neue Windkraftanlage(n) genehmigt worden.
Übrigens: die Solar-Wasserstoff Forschung in Neunburg vorm Wald (Bayern) wurde Mitte der Neuziger eingestellt [1]. Also der Pilot zum Auto mit Solar in H2 umwandeln und Autos betanken (Solarwasserstofftankstelle). Wurde vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, sowie von BMW gefördert u.a.. Bringt nichts. Aber unsere Regierung darf uns ja von früh bis Abend die Geschichten vom Pferd erzählen...
Der Plan ist, die Welt sich entwickeln lassen, und sich für eigene Themen in o.g. Bereichen einzusetzen - im wissen, daß die Gesellschaft vielfältig ist, und viele unterschiedliche Interessen ausgeglichen werden müssen.
Aber genau das machen wir ja nicht. Wir lassen die Welt nicht sich selbst entwickeln, sondern wir greifen in die Entwicklung ganz massiv ein, durch Umweltzerstörung und Klimawandel. Das sind Themen, bei denen wir sehr aktiv und zerstörerisch in die Weltentwicklung eingreifen. Genau das willst du tolerieren, aber Eingriffe zur Reduktion der negativen Auswirkungen lehnst du ab.
Wenn du willst dass sich die Welt selbst entwickelt, dann müssen wir unsere Eingriffe auf diese Entwicklung möglichst reduzieren, also Klimagase und Umweltzerstörung bestmöglich begrenzen.
Denk mal an 2020. Da ging sehr lange gar nichts. In den Industriestaaten ging kaum ein Flieger, beachtliche Teile der Wirtschaft standen still. Urlaub war lange Zeit nicht möglich und nicht gewollt. Die Einschläge spüren wir heute noch. Was war der Effekt:
Diese klitzekleine Einsparung hat uns Corona gebracht. Jetzt überlege mal, wie lange wir das durchhalten. Reset ist keine Option. Zumindest kann ich diese nicht erkennen.
Zitat:
2. bis Solar und Wind funzt und Energie für alle liefert, ohwehala, das dauert, wenn überhaupt.
Lokal auf keinen Fall. Global kann das möglich sein. Aber nicht ohne Speicher.
Zitat:
1. wir ndie Fusion nicht entwickelt.
Könnte sicher eine spanndende Option bzw. Teil des Energiemix sein. Das ist aber genauso weit weg wie die Lösung über Wind und Sonne (da aufgrund der fehlenden Speicher). Selbst wenn das mal funktionieren sollte, müsste es auch industriell umgesetzt werden. Das die Lösung von jetzt auf hier verfügbar ist, wie uns Val Kilmer in "The Saint" glauben lassen will, ist zwar ein schönes Märchen. Schön, aber eben leider ein Märchen.
Denk mal an 2020. Da ging sehr lange gar nichts. In den Industriestaaten ging kaum ein Flieger, beachtliche Teile der Wirtschaft standen still. Urlaub war lange Zeit nicht möglich und nicht gewollt. Die Einschläge spüren wir heute noch. Was war der Effekt:
Diese klitzekleine Einsparung hat uns Corona gebracht. Jetzt überlege mal, wie lange wir das durchhalten. Reset ist keine Option. Zumindest kann ich diese nicht erkennen.
Das stimmt. Denn ich kenne die internen Folien vom Frauenhofer-Institut (nur für Profs, eigentlich). Darauf ist zu sehen, dass ein Plateau-Niveau in den CO2-Emissionen erreicht wurde. Wegen Corona. Ich hatte ja einst im Corona-Faden geschrieben, dass ich "Corona" für einen Testballon halte. Als es losging 2020.
Wie lange wir das durchhalten? Hm. Was wäre die Alternative? "Corona dauerhaft" und den Reset durchführen? Lieber leben wir wie in den 1950zigern als wie vor 10 Millionen Jahren mit soviel CO2 in der Atmosphäre wie eben vor 10 Millionen Jahren?
Ich glaube schon, das wirs hinkriegen. Man kann über Illuminaten, Weltregierung oder Shadow-Govenment oder nennen wirs die Lobbyisten denken wir man will, ich halte nichts von Verschwörungstheorien auch wenn es wohl eine Verschwörung (reich vs. arm) gibt. Das war schon immer so. Adelige hier, Unadelige (der Plebs) dort. Patrizier und Plebejer. Nichts dagegen einzuwenden. Wir habens ja gut (Etablierung des Bürgertums über die Jahrhunderte). Zurück ins Mittelalter? Bitte nicht. Hatte der Fürst im Mittelalter seine Vasallen angehalten in den Krieg zu ziehen gabs kein Wenn und Aber.
Was wollen wir als Menschheit? Darum geht es doch? Ist eben die Frage, ob nochmal sowas wie Corona kommt und auch die Frage des Tempos (der Veränderung) muss gestellt sein? Wie angedeutet, Kosten (verbrannte Erde usw.) und Nutzen (Komfort) sollten sich die Waage halten. Ich selbst kann mit weniger auskommen. Wurde in den fetten 80zigern groß, weis aber noch wie es nach dem Krieg war in den 1940zigern aus Erzählungen mit Plumpsklo neben dem Haus, das in Winter einfror, wäre nicht ein Bachlauf neben dem Haus gewesen. In den 50zigern gings besser. Die Dorfkneipe hatte einen Fernseher, manche wenige hatten ein Auto, der Kühlschrank hielt Einzug, und man musste sich auch nicht mehr im Kuhstall waschen, weil es dort wegen der Nutztiere wärmer war als in der Wohnung. Mir würde das so reichen.
Frauenhofer-Institut gibt auf den Folien vier Pfade vor: dunkelgrün (Klimaneutralität), hellgrün (+1,5°C), gelb (Plateau-Phase wegen Corona) und rot, also so wie vor Corona und nach Corona. Wir sind 2023 wieder auf dem roten Pfad.
Fraunhofer hatte ja auch die großen Refraktoren und Teleskope gebaut. Also, wenns die nicht wissen, wer dann? Realistisch betrachtet müssten wir zu den 1950zigern zurück, das wäre der hellgrüne Pfad (alle vier Pfade bis 2050 gerechnet).
by the way: rießiges Solarfeld in der Wüste bauen, die Infrastruktur, da braucht man für das Äquivalent eines Kohlekraftwerks 40 Fussbaldfelder, kannst ja mal überlegen wieviel Aluminium, Nickel, Halbleiter und soweiter verbaut werden müssen. Das rechnet sich überhaupt nicht. Habe die Folien vom Frauenhofer leider nicht, aber Solaranlagen in der Wüste bauen ist totaler Irrsinn, weil die Aufstellung der Infrastruktur 10mal mehr kaputt macht als Nutzen bringt langfristig. Das munkelt man aber nur, das sind ja die Fakten, die naturwissenschaftlichen Tatsachen, aber auch dort haben die Lobbyisten das Sagen. Ändert aber nichts an den nackten Zahlen. Egal. Nur by the way.
Was müsste man deiner Meinung nach machen? Meiner Meinung kann sich die Menschheit nicht entscheiden was sie will.
Geändert von Trimichi (28.05.2023 um 11:26 Uhr).
Grund: -y +j; Plebejer.