In vielen Altbauten, wie bei meinem Haus auch, ist die Kellertür 70 x 180 cm o.ä., da passt der für die Wärmepumpe notwendige Pufferspeicher nie durch. U.a. auch darum haben wir vor 7 Jahren auch alle Optionen mit Pufferspeicher verwerfen müssen. Andere habe einfach zu kleine Heizungsräume, da die Gastherme nur wenig Platz braucht, die müssen dann erweitern/anbauen.
Nur ca. 60 % aller Häuser in D hat überhaupt eine Dämmung, ob alle ausreichend "niederenergetisch" sind für eine Wärmepumpe, weiß ich nicht. Und so manches kann z.B. wegen Denkmalschutz gar nicht gedämmt werden.
Es gibt auch Pufferspeicher mit einem Durchmesser von 60cm, sollten auch durch eine schmalere Tür passen.
Und eine Wärmepumpe bekommen die Räume auch ohne neue Dämmung warm.
Ohne vernünftige Dämmung verbraucht man halt immer (deutlich) mehr Energie zum heizen, egal ob mit Öl oder Gas oder Strom.
Davon abgesehen ist der Gesetzgeber verpflichtet, auf Klimaneutralität hinzuwirken. Diese muss im Jahr 2045 erreicht sein. Das ist die Gesetzeslage.
Dazu treibt mich schon länger die eine oder andere Frage um: Was passiert, wenn Deutschland 2045 die Klimaneutralität nicht erreicht ist? Oder wenn der Gesetzgeber zwar „hinwirkt“ bei der Umsetzung aber schlecht gearbeitet hat, so dass das Neutralitätsziel eben nicht erreicht wird? Haben wir dann auf Dauer ein Ping-Pong Spiel zw. Opposition, BVerfG und Regierung?
Wenn wir mit persönlichen Vorwürfen statt ARgumenten anfangen: typisch ideologische Verbohrtheit, jede Idee, die anders zum Ziel führen könnte, als die eigene als "Nichsttun und Blockade" abzutun.
Gegen das zweite habe ich nichts grundsätzlich, aber ich halte andere Wege dahin für deutlich sinnvoller und effektiver, und möglicherweise schwebt mir ein etwas anderer Ziel-Zustand vor, als Dir. Das erstere halte ich für einen großen Fehler.
Na gut, dann mach doch mal einen Vorschlag, einen Entwurf, wie sieht denn die Welt in 20 Jahren nach konservativer Vorstellung aus? Was ist denn das große Ziel?
Ich lese immer nur, was alles nicht geht, was nicht gewollt ist, was keinen Sinn machen soll und so weiter.
Fein, aber was ist denn das große Ziel? Was ist der Plan?
Es gab ja mal große Konservative die Ziele hatte, z.B. Kohl und Mitterand mit der Europäischen Einigung, der deutschen Wiedervereinigung und der Intergration Osteuropa oder Adenauer mit Westintegration und Wiederbewaffnung.
Und heute? Ich sehe nur große Leere und destruktive Politik. Wo soll's denn hin gehen?
Es gibt auch Pufferspeicher mit einem Durchmesser von 60cm, sollten auch durch eine schmalere Tür passen.
Klar, gibt es, nur braucht man für eine gute Funktion ein Mindestvolumen. Schmäler ist dann höher - in einem max. 1,9 m hohen Gewölbekeller mit nur 3,5 m Breite wird es mit der Höhe eng. Mein Vater hat die Gastherme im Lagerraum für die Küche (ca. 1,6 x 3,5 m, Türe auch 70 cm. Für eine Wärmepumpe müßte er anbauen, oder das Wohnzimmer zweckentfremden. Nicht jedes Gebäude hat die baulichen Voraussetzungen für die Installation einer Niedertemperaturheizung wie die Wärmepumpe.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Was kommt als nächstes? Hofeinfahrt zu rutschig für den Handwerker?
Während auf der einen Seite Endlager für 100.000 Jahre lang strahlende Brennstäbe kein Problem sind und unterirdische Hohlräume für hunderte Milliarden Tonnen gepresstes Treibhausgas einfach eingeplant werden, stellt aufseiten der simplen und umweltfreundlichen Wärmepumpe die enge Kellertür des Vaters ein unüberwindliches Problem dar.
Woidke sagt, dass das Land Brandenburg führend im Ausbau der regenerativen Energien sei. „Wir haben die höchste Produktion an Erneuerbarer Energie pro Kopf der Bevölkerung“, sagte er. „Aber aufgrund unseres guten Ausbaus haben wir auch mit Abstand die höchsten Strompreise in Deutschland.“ Das liegt an den sogenannten Netzentgelten, also den Kosten für den Anschluss der Windräder.
Der SPD-Mann sagt, dass für den Anschluss jedes Windrades an das Netz zwischen einer halben und einer Million Euro bezahlt werden müssen. Das Problem: Die Kosten werden nicht auf alle Bundesbürger umgelegt und damit die Lasten gerecht verteilt, sondern die Kosten für den Anschluss können nur auf jene Bürger umgelegt werden, die in den Gebieten wohnen, in denen die regionalen Stromproduzenten die Windräder aufstellen. Dass dadurch ausgerechnet die vorbildlichen Bundesländer die höchsten Strompreise haben, sei ein „klassischer Fehlanreiz“, sagte Woidke. Er müsste sich nun eigentlich zum Wohle der Brandenburger Bevölkerung für niedrigere Strompreise einsetzen und dafür, dass weniger Windräder gebaut werden.
Für den deutschen Strommix ergibt sich dann das Bild, daß die Gasheizung einen CO2 Ausstoß von 0,16 kg/KWh aufweist und die Wärmepumpe von ca. 0,20+ kg/KWh.
Klugschnacker hat mich hier wirklich neugierig gemacht. Er hat natürlich Recht, daß die Verluste an Methan eingerechnet werden müssen. Ich versuche mich mal mit der Bitte um Korrektur.
Ich hatte geschrieben, daß COP 2 über das Jahr unter Berücksichtigung der geographischen Lage und der (häufig nicht berücksichtigen) Defrosting- und Distributionseffekte realistisch sind. Der durchschnittliche Verlust an Methan kann mit ca. 2% angegeben werden. Methan hat, wie korrekt geschrieben, einen deutlich negativeren Treibhauseffekt. Dieser ist mit dem Faktor 28 angegeben. Berücksichtigt man nun, daß ein kg Methan beim Verbrennen zu 1,7kg CO2 führt, kann man die zusätzliche Belastung in Äquivalenten gut nachvollziehen. Machen wir es einfach:
Das Verbrennen führt pro kg Gas zu ca. 1,7 kg CO2. Nimmt man jetzt noch die 2% Äquivalente dazu, müsste man 1kg x 0,02 x 28 rechnen. Man käme dann auf weitere 0,56 kg. Wenn man nun mal schaut, daß 0,16/0,22 einem Verhältnis von 0,73 entsprechen und die 0,56/1,7 einem Verhältnis von 0,32, sieht das Bild wirklich anders aus. Der von mir angegebene Vorteil von ca. 0,27 wird aufgebraucht bzw. sogar leicht überkompensiert.
Auch wenn das alles Modellrechnungen sind, zeigt es doch wie schnell man das eine oder andere nicht berücksichtigt.
Von daher gebe ich Klugschnacker hier Recht. Rein auf die Betriebskosten bezogen, sollte sich Wärmepumpe und Gasheizung in etwa die Waage halten bei geringem Temperaturvorlauf. Und da ist eine mögliche Verbesserung des Strommix in der Zukunft noch nicht eingerechnet.
Danke für den Einwurf
Geändert von Genussläufer (27.05.2023 um 17:59 Uhr).
Grund: da waren noch falsche Zahlen drin
Erdgas ist fast reines Methan. Das ist ein äußerst potentes Treibhausgas, wenn es unverbrannt in die Atmosphäre gelangt. Kleine Lecks bei der Förderung und Verteilung des Methans summieren sich zu nennenswerten Beträgen auf. Berechnet man die Klimaschädlichkeit von Gasheizungen, muss man die ungewollte, aber unvermeidliche Freisetzung des Methans entlang der Prozesskette mit einrechnen.
Was in dem Kontext zu bedenken ist: angestochene Erdgasfelder sind schwer sicher zu verschließen, solange Gas nachströmt. Bei allen Methoden bleibt ein Risiko, daß viel mehr Methan unkontrolliert an die Oberfläche kommt, als vor dem Anstechen. D.h. für alle aktiven Gasfelder haben wir die Wahl zwischen unbestimmbare und unkontrollierbare Mengen Methan in der Atmosphäre (über längere Zeit verteilt) oder nutzbringend verbrennen und CO2 in der Atmosphäre mit < 2 % dazu an Methan. Wäre daher zu prüfen, wie lange die aktiven Gasfelder reichen - so lange könnte man dann ebenso die Gasheizungen (und Gas-basierte Industrien) weiter laufen lassen, gibt weniger Methan in der Luft.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Was kommt als nächstes? Hofeinfahrt zu rutschig für den Handwerker?
Während auf der einen Seite Endlager für 100.000 Jahre lang strahlende Brennstäbe kein Problem sind und unterirdische Hohlräume für hunderte Milliarden Tonnen gepresstes Treibhausgas einfach eingeplant werden, stellt aufseiten der simplen und umweltfreundlichen Wärmepumpe die enge Kellertür des Vaters ein unüberwindliches Problem dar.
Sehr witzig, aber genauer lesen hilft: von unüberwindlichen Problemen habe ich nichts geschrieben. Aber die Kosten für Umbauten oder gar nötige Anbauten können die Anschaffungskosten der Wärmepumpe sehr schnell mehr als verdoppeln, weil Wärmepumpen im Vergleich zu Gasthermen platzraubende Systeme sind (es ging nicht nur um die Tür, sondern auch um die Raumgröße). Förderung hin oder her - das muß man sich leisten können, und es muß technisch/räumlich überhaupt möglich sein (Stichwort Baufenster, Abstand zu Grundstücksgrenze, etc.). Bei unserem Haus z.B. wären die technisch machbare Optionen die Umwandlung eines Wohnraums in einen Heizungsraum oder der Anbau eines Raumes im Hof (dann kann das Auto nicht mehr in den Hof rein, muß auf der Straße bleiben).
Mein Vater muß sich übrigens keine Sorgen machen, er lebt in Ungarn, wo sich der Staat (noch) nicht in die Heizentscheidung der Bürger einmischt. Aber Häuser wie seins habe ich hier auch schon öfter gesehen.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)