Offtopic:
Ich habe z.B. einer Bekannten auch im Rentenalter auf dem Höhepunkt der Leitzinserhöhung Dezember 23 ein Festgeldkonto für 3 Jahre mit damals 3,9 % bei einer deutschen Bank (ABC Bank) empfohlen. Umgekehrt habe ich, als die Zinsen auf dem Tiefpunkt waren, noch einen sehr billigen Kredit mit festem Zinssatz aufgenommen, obwohl ich ihn nicht für Konsum gebraucht hätte, der bis heute unter dem Tagesgeld-Zinssatz liegt.
Topic.
Ich persönlich fände eine Kapitalertragbesteuerung zusammen mit dem Einkommen sozial gerechter und fairer (gleiche Besteuerung von Kapitalerträgen) bei einer angenemessen proportionalen Staffelung und einer korrekten Inflationsanpassung der Progression. Wer sehr hohe Erträge hat und davon lebt, würde dann soviel bezahlen wie jemand mit sehr hohem Einkommen und nicht nur 25 %, also einfach die üblichen Einkommenssteuersätze. Und natürlich Vermögenssteuer für sehr hohe Vermögen.
In Nürnberg haben wir den "Plärrer" - dort wurden Leute öffentlich an den Pranger gestellt, Spekulanten wären ideal um diesen alten Brauch wieder zu pflegen.
In Nürnberg haben wir den "Plärrer" - dort wurden Leute öffentlich an den Pranger gestellt, Spekulanten wären ideal um diesen alten Brauch wieder zu pflegen.
Der Platz reicht niemals aus, wenn Du alle mit Anzug und Krawatten nimmst.
Da schlage ich gerne mal ein Schnippchen...
Das wird nach meiner Meinung nur in Verhandlungen mit Russland gehen sowie in wechselseitigen Abrüstungs- und Kontrollverhandlungen, wie es z.B. gegen Ende des kalten Krieges und auch danach passiert ist, allein schon deswegen, weil Russland in seiner atomaren Bestückung Frankreich u. England weit überlegen ist, aber nicht mit dem Vertrauen auf Aufrüstung.
Ja, das wäre schon schön. Nur ist derzeit nicht abzusehen, wie man Russland dazu bringen kann. Auch im Kalten Krieg kann es ja erst dann zu relevanten Abrüstungsgesprächen, als sich die Sowjetunion die Rüstung in der Form nicht mehr Leistungen konnte. An diesen Punkt sind wir aktuell aber (noch) nicht.
Zitat:
Zitat von qbz
Konventionell sind, nachdem was ich gelesen habe, die NATO-Länder auf dem europäischen Kontinent (also ohne USA) schon jetzt Russland überlegen, weshalb es für eine Verteidigung und Abschreckung mit konventionellen Kräften keine Aufrüstung bräuchte. Wegen des atomaren Kräfteverhältnisses brauchen die westeuropäischen Länder die Abschreckungsunterstützung der USA und bei Abrüstungsverhandlungen mit Russland müssen sie am Tisch sitzen.
Und der faktische Ist-Zustand sieht doch so aus: Die russische Armee vermochte in Kursk selbst das eigene Territorium nicht gegen die Ukraine zu verteidigen und hat es noch nicht zurückerobert. Insofern scheint mir die reale Bedrohungsgefahr, die Habeck für die weitere Aufrüstung als Begründung angeführt hat, nicht zu bestehen, und es gibt dafür keinerlei Erkenntnisse.
Das ist sehr spekulativ. Es ist aber auch ganz offensichtlich, dass die Europäer der Ukraine nicht genug militärische Resourcen zur Verfügung stellen können, damit diese den russischen Angriff stoppen. Es ist ja auch nicht damit getan, dass irgendwo irgendwelcher Militärkrempel rumsteht, man muss den ja auch in den Einsatz bringen können.
Die Situation in den besetzten Gebieten der Ukraine zeigt ja auch gerade, wie schwierig es ist, einmal besetztes Territorium zurück zu gewinnen. Was tun die Europäer, wenn Russland in Estland oder Litauen einmarschiert? Könnten wir einen solchen Angriff abwehren? Ich hab da Zweifel. Ich sehe eigentlich noch nicht mal eine große Aufrüstung, das was aktuell getan bzw. geplant wird, ist eine Wiederherstellung von konventionellen Fähigkeiten, die in den letzten Jahrzehnten verloren gingen.
Zitat:
Zitat von qbz
Aktuell besteht leider die Vorbereitung eines Rückzuges der USA darin, dass die USA im nächsten Jahr Mittelstreckenraketen in Deutschland stationieren mit Einverständnis aller Parteien ausser BSW, PdL. Im Falle einer Raketeneskalation wäre DE damit direkt betroffen. Insofern verringert eine solche Stationierung die Sicherheit DE.
Die Aufrüstungsforderung Trumps an Europa stellt primär ein Konjunkutrprogramm für die USA Rüstungsindustrie dar und hat nichts mit dem jetzigen Kräfteverhältnis zu tun.
D.h. Unkontrollierte Hochrüstung wie sie jetzt stattfindet, gefährdet den Frieden, schafft soziale Spannungen, weil sie bezahlt werden muss und die hohen Mittel anderswo fehlen, verstärkt die Inflation und macht die liberalen Demokratien instabil.
Wir haben keine unkontrolliere Hochrüstung, wo soll die denn sein? Die Rüstungsvorhaben laufen ganz normal über die parlamentarischen Prozess und öffentlichen Beschaffungswege. Da ist nichts Unkontrolliertes dabei.
Und die neuen US Raketen beruhigen mich deutlich, in der Ukraine sieht man gut, was passieren kann, wenn man sich nicht ausreichend wehren kann.
Nein, nein. Ich habe halt danach gefragt und mir Gedanken darüber gemacht. Passt.
Edit sagt noch:
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Ich denke, dass es absolut Sinn macht, dass die Europäer sich darauf vorbereiten den Frieden in Europa auch ohne die USA zu sichern.
An dem Punkt würde ich die Koordination der Verteidigungsfähigkeit anstelle der Aufrüstung einzelner Länder priorisieren. Eine Homogenisierung der Waffensysteme, Vernetzung der Kommunikation und Interoperabilität der Streitkräfte sollte vor Ausgaben für inkompatible Strategien bzw. Material stehen. Sowohl Russland als auch die USA haben diese Probleme nämlich nicht.
Das ist sehr spekulativ. Es ist aber auch ganz offensichtlich, dass die Europäer der Ukraine nicht genug militärische Resourcen zur Verfügung stellen können, damit diese den russischen Angriff stoppen. Es ist ja auch nicht damit getan, dass irgendwo irgendwelcher Militärkrempel rumsteht, man muss den ja auch in den Einsatz bringen können.
Sehr spekulativ und nicht real begründbar finde ich die Annahme, die europäischen Nato Länder wären konventionell Russland unterlegen.
Ressourcen: Der Ukraine fehlt es, je länger der Krieg dauert um so mehr, primär an Soldaten nach allem was ich so lese (und Du oben schreibst) und das hat jede Militärfachperson schon seit Beginn des sog. "Abnutzungskrieges" richtig vorausgesehen. Das ändert auch ein höheres Budget in Deutschland nicht, das dann u.a. für Waffenkäufe in den USA ausgegeben wird und / oder für einen "Aufwuchs" der Bundeswehr.
Zitat:
Wir haben keine unkontrolliere Hochrüstung, wo soll die denn sein? Die Rüstungsvorhaben laufen ganz normal über die parlamentarischen Prozess und öffentlichen Beschaffungswege. Da ist nichts Unkontrolliertes dabei.
Unter "unkontrolliert" versteht man, dass die Streitmäche auf dem europäischen Kontinent (also Russland / Natoländer) sich aktuell in einem unkontrollierten Aufrüstungsprozess befinden im Unterschied zu kontroillierten Rüstungs- und Truppenstationierungsvereinbarungen, wo gegenseitig die stationierten Soldaten und einsatzfähigen Systeme incl. der Modernisierungen usf. festgelegt und durch neutrale Beobachter die Einhaltung kontrolliert werden. Letzteres gewährleistet Sicherheit.
Ja, das wäre schon schön. Nur ist derzeit nicht abzusehen, wie man Russland dazu bringen kann. Auch im Kalten Krieg kann es ja erst dann zu relevanten Abrüstungsgesprächen, als sich die Sowjetunion die Rüstung in der Form nicht mehr Leistungen konnte. An diesen Punkt sind wir aktuell aber (noch) nicht.
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Und die neuen US Raketen beruhigen mich deutlich, in der Ukraine sieht man gut, was passieren kann, wenn man sich nicht ausreichend wehren kann.
Das mag ja nun alles deine Meinung sein. Aber ich denke, dass man mit dieser Strategie der immer neuen Narrative eine große Anzahl Wähler verliert. Aufrüstung in Zeiten einer seit Jahren stagnierenden Wirtschaft hat natürlich Auswirkungen. Neben der Migration und der Wirtschaft ist das ein weiteres großes Thema, bei dem Parteien wie die AfD und auch das BSW letztendlich einfach unzufriedene Wähler einfangen können. Auch hier gilt wieder: Lösungen finden heißt den entsprechenden Parteien ihre Geschäftsmodelle stehlen.
Aufrüstung in Zeiten einer seit Jahren stagnierenden Wirtschaft hat natürlich Auswirkungen. Neben der Migration und der Wirtschaft ist das ein weiteres großes Thema, bei dem Parteien wie die AfD und auch das BSW letztendlich einfach unzufriedene Wähler einfangen können.
Wie meinst Du das?
Das vom Staat ausgegebene Geld landet nach meinem Verständnis in der Privatwirtschaft – also zumindest teilweise bei den Angestellten der Firmen, welche direkt oder indirekt an der Waffenproduktion beteiligt sind. Wenn der Staat mehr Geld ausgibt, haben die Bürgerinnen und Bürger mehr Geld in der Tasche.
......Aufrüstung in Zeiten einer seit Jahren stagnierenden Wirtschaft hat natürlich Auswirkungen. Neben der Migration und der Wirtschaft ist das ein weiteres großes Thema, bei dem Parteien wie die AfD und auch das BSW letztendlich einfach unzufriedene Wähler einfangen können. Auch hier gilt wieder: Lösungen finden heißt den entsprechenden Parteien ihre Geschäftsmodelle stehlen.
Weidel hat sich im Bundestag jeweils für die Wiedereinführung der Wehrpflicht ausgesprochen, was auch im AFD-Wahlprogramm steht, und hat neulich in Reaktion auf die 5 % Forderung von Trump von den Nato-Ländern erklärt:
Zitat:
Im Interview mit dem ZDF erklärte sie, man müsse zunächst den Bedarf der Bundeswehr ermitteln, bevor man eine konkrete Prozentzahl für die Aufrüstung festlegt. Sollte der Bedarf groß genug sein, wären auch Ausgaben über den von Trump genannten fünf Prozent denkbar. „Das halte ich für möglich und sehr wahrscheinlich“, so Weidel vor der ZDF-Kamera. Und ergänzte: „Wenn sie es wirklich ernst meinen mit der Ertüchtigung der Bundeswehr und auch mit der eigenen Landesverteidigung.“
https://www.derwesten.de/politik/wei...301300908.html
D.h. die AFD Position liegt da in etwa auf der gleichen Linie wie CDU/SDP/Grüne/FDP bzw. vertritt sogar die Trump Position und unterscheidet sich da konträr vom BSW oder PdL.