Hm.
Also wer einen Bestseller geschrieben hat, der hat sich damit automatisch qualifiziert?
Einen Bestseller hatte Thilo Sarrazin seinerzeit ja auch…
Überzeugen können mich beide nicht.
Ist ja aber inzwischen einiges von bsw entfernt, insofern soll es das damit für mich erstmal gewesen sein.
Wer keine Ausbildung hat, darf sich zwar auch Journalist nennen, aber die meisten Journalisten haben ihr Handwerk gelernt bzw studiert.
Manche sogar mit besonders kreativem Ergebnis .., andere sind auch m.W. ganz ohne Spezialstudium spitze in ihrem Beruf. Ich glaube, daß dieser Beruf wesentlich von Talent und learning by doing lebt, mehr als von theoretischem Studium (Meinung meiner Schwester, die das ein Leben lang nebenberuflich ausgeübt hat, und viele Hauptberufliche kennt).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Daraus: Deutschland hat wieder eine Führerpartei, und alle laufen ihr nach. Das Bündnis Sahra Wagenknecht gab es vor einem Jahr noch gar nicht, heute sitzt es in drei Landtagen und demnächst vielleicht in drei ostdeutschen Landesregierungen. Parteiführerin Sahra Wagenknecht sitzt fast jeden Abend im Fernsehen und erklärt den Deutschen die Welt.
und „Die Wiederkehr der DDR als Frau namens Sahra“ nannte ein britischer Kollege unlängst das Phänomen Sahra Wagenknecht. Das ist nicht falsch, aber nur ein Teil der Wahrheit. Sahra Wagenknecht ist Deutschlands Nigel Farage: eine Konservative im subversiven Gewand, die sich als Irrlicht inszeniert, um die Gegenwart rückgängig zu machen. Als Personen trennen sie Welten – die stocksteife Wagenknecht ist anders als der leutselige Farage eine fürchterliche Rednerin und hat keinen Humor – aber beide verfolgen eine zerstörerische Agenda, die alle vergiftet, die sich darauf einlassen.
Wäre Sarah Wahenknecht Ricarda Lang, würde sich kein Mensch für das BSW ( BRL) interessieren.
Meine steile These
Interessant ist doch, dass AfD oder das BSW so großen Zulauf erfährt. Anstatt sich an den Parteien und Personen abzuarbeiten, sollte man die Probleme lösen.
Bsp: wir haben eine Anzahl von Insolvenzen wie zuletzt in der Finanzkrise 2010. Unser Standbein, die Industrie, besonders die Autoindustrie, steht vor sehr großen Herausforderungen, um das mal milde auszudrücken.
Diese Themen sind aber kaum Thema. Es geht um Migranten, dabei aber was Merz sagt oder nicht. Wie wer irgendwas gemeint haben könnte. Wer moralisch im Nahost Konflikt das bessere sagt. usw.
Es ist brutal einfach: Frau Wagenknecht nimmt das Thema auf und wird gewählt. Die AfD macht das gleiche bei der Migration.
Interessant ist doch, dass AfD oder das BSW so großen Zulauf erfährt. Anstatt sich an den Parteien und Personen abzuarbeiten, sollte man die Probleme lösen.
Völlig richtig. Man traut aber nun mal nur denen (vielleicht) einen Lösungsansatz zu, die daran nicht schon seit Jahren gescheitert sind, bzw. die Probleme verschwiegen oder gar selbst mit herbeigeführt haben. Der Zulauf ist kein Zeichen der Kompetenz von AfD und BSW, sondern ein Zeichen des Versagens der anderen in Vergangenheit, aber auch darin, glaubhaft zu machen, daß Sie es in Zukunft wirklich anders machen wollen.
Zitat:
Zitat von keko#
Es ist brutal einfach: Frau Wagenknecht nimmt das Thema auf und wird gewählt. Die AfD macht das gleiche bei der Migration.
Genau. Wer das aufgreift, was die Menschen bewegt, dem wenden sich die Menschen zu. Wer meint, besser zu wissen, was die Menschen zu bewegen hat, hat in einer Demokratie verloren.
Zitat:
Zitat von keko#
Bsp: wir haben eine Anzahl von Insolvenzen wie zuletzt in der Finanzkrise 2010. Unser Standbein, die Industrie, besonders die Autoindustrie, steht vor sehr großen Herausforderungen, um das mal milde auszudrücken.
Diese Themen sind aber kaum Thema. Es geht um Migranten, dabei aber was Merz sagt oder nicht. Wie wer irgendwas gemeint haben könnte. Wer moralisch im Nahost Konflikt das bessere sagt. usw.
Man kann nicht sagen, daß der Deutschlandweite Stellenabbau ignoriert wird, es hagelt ja fast täglich Nachrichten von Stellenabbau und Verlagerung ins Ausland. Aber gleichzeitig wird genug von Fachkräftemangel geschrieben, daß vielen Menschen noch die Hoffnung bleibt "ich werde schon noch unterkommen", bzw. von Sozialstaat, daß die Hoffung "der Staat sorgt schon für mich" bleibt.
Migration hat inzwischen für viele einen existentielleren Eindruck erzeugt, (s. das Beispiel aus dem Alltag Jugendlicher übe die stetige Konfrontation mit Migranten-Banden, die, glaube ich, noam hier mal beschrieben hat, oder wenn täglich Meldungen von Messerstechereien, oft mit Todesfolge auftauchen; heute früh auch gleich zweimal- Krefeld - Köln). Krieg wird ebenfalls als existentiellere Bedrohung empfunden als Arbeitsplatzverlust oder Kaufkraftverlust (besonders durch die intensive Versorgung mit aktuellem Bildmaterial, aber auch durch die aggressiven Demonstrationen der Hamas-Anhänger hier im Land). Ich halte beides für psychologisch nachvollziehbar.
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