Huch, wofür muß denn die Kellertür verbreitert werden bei einer Wärmepumpe?
In vielen Altbauten, wie bei meinem Haus auch, ist die Kellertür 70 x 180 cm o.ä., da passt der für die Wärmepumpe notwendige Pufferspeicher nie durch. U.a. auch darum haben wir vor 7 Jahren auch alle Optionen mit Pufferspeicher verwerfen müssen. Andere habe einfach zu kleine Heizungsräume, da die Gastherme nur wenig Platz braucht, die müssen dann erweitern/anbauen.
Zitat:
Zitat von tandem65
Sollte da Haus nicht auch sonst bestmöglich gedämmt sein?
Nur ca. 60 % aller Häuser in D hat überhaupt eine Dämmung, ob alle ausreichend "niederenergetisch" sind für eine Wärmepumpe, weiß ich nicht. Und so manches kann z.B. wegen Denkmalschutz gar nicht gedämmt werden.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Tun sie ja heute schon nicht. Du hast doch weiter oben selber vorgerechnet, dass Wärmepumpe und schlechten Bedingungen in etwas so viel CO2-Emissionen verursachen wie Gasheizungen.
Da würde ich Schwarzfahrer gern widersprechen. COP 3 - was er als gute Bedingungen beschreibt - sind in der Realität phantastische Bedingungen. Die theoretischen Daten sind aus verschiedenen Gründen irreführend. In der folgenden walisischen Studie sind die Abweichungen konkretisiert:
Wir sprechen hier wirklich von Luftwärmepumpen, die eine wasserbasierte Heizung betreiben. In dem Fall sogar Fußbodenheizungen. Da kommen die dann in der Realität bei 2,49 COP raus. Nun ist es in Irland aber im Winter deutlich wärmer als bei uns. Und im Sommer haben wohl beide die Heizung aus.
Bei einem COP von 2,49 ist die Gastherme der Wärmepumpe bereits deutlich überlegen. Was bedeutet das aber für unsere Realität. Erstens haben nicht alle eine Fußbodenheizung und zweitens ist es im Winter deutlich kälter als in Wales. Der COP dürfte also noch deutlich geringer sein.
Für den deutschen Strommix ergibt sich dann das Bild, daß die Gasheizung einen CO2 Ausstoß von 0,16 kg/KWh aufweist und die Wärmepumpe von ca. 0,20+ kg/KWh.
Das ist allerdings lange bekannt. Ich bin erstaunt, daß diese Betrachtung hier für Überraschung sorgt. Wie kommt es aber zu der großen Diskrepanz zwischen Herstellererwartung/-versprechen und den Errgebnissen der realen Welt? Das sieht man im angehängten Abstrakt ganz gut. Einerseits sind die theoretischen Wetterdaten deutlich volatiler, zweitens rechnet man Distributionsverluste einfach nicht ein und ebenso ignoriert man den Defrosting Prozess.
In Frankreich und der Schweiz sieht die Rechnung übrigens brillant aus. Die haben zwar keine besseren Wärmepumpen, aber nahezu CO2 freien Strom. Dort macht das wirklich Sinn. Bei uns ist das heute und in den nächsten Jahren Quatsch. Da teile ich Schwarzfahrers Meinung fast komplett, nur bin ich hier noch pessimistischer.
Geändert von Genussläufer (27.05.2023 um 09:51 Uhr).
Unsere Nachbarn können ihre Kernkraftwerke nicht massiv ausbauen. Das weißt Du doch ganz genau.
Ich weiß aber auch, daß mehrere Nachbarn genau das planen; und die Chancen, daß sie das hinbekommen, sind nicht geringer, als daß Deutschland sich allein aus Wind und Sonne versorgt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das Leitungsnetz ließe außerdem Stromimporte in diesem Ausmaß nicht zu.
Ein Grund mehr, eigene Kraftwerke beizubehalten.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Und zu guter Letzt trifft Deine Behauptung nicht zu, eine Gastherme würde weniger CO2 produzieren als eine Wärmepumpe.
Genauer lesen: ich sagte, eine Wärmepumpe, die durch ihren Einbau zusätzlich Strom zum bisher produzierten braucht, kann auf die Schnelle nur durch mehr Laufzeit aus fossilen Kraftwerken versorgt werden (die können etwas länger laufen oder auf höherer Leistung; Wind und Sonne brauchen jeweils neue Anlagen); in diesem Fall ist der CO2-Ausstoß höher als von der Gastherme, darum müßte der WP-Ausbau sich an dem realen Zubau von Wind und Sonne orientieren und diesem folgen.
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Ja, hast du falsch verstanden. Für solche plötzlich auftretenden Reparaturen gibt es eine 3-jährige Karenzzeit. Du darfst dann für 3 Jahre eine andere fossile Heizung einbauen und musst erst danach wechseln.
Super nachhaltige Idee für ein Produkt, das über 20 Jahre Lebensdauer hat. Programmierte Schrottproduktion?
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Das klassische konservative Motiv. Keine Idee und Ziele für die Zukunft, statt dessen Blockade und Nichtstun. So kennt man es seit Jahrzehnten. Zum Glück gibt es auch progressive Kräfte, die ihre Ziele setzen und erreichen.
Wenn wir mit persönlichen Vorwürfen statt ARgumenten anfangen: typisch ideologische Verbohrtheit, jede Idee, die anders zum Ziel führen könnte, als die eigene als "Nichsttun und Blockade" abzutun.
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Der Kernkraftausstieg hat 40 Jahre gebraucht, jetzt ist er endlich da. Die Energiewende wird auch kommen.
Gegen das zweite habe ich nichts grundsätzlich, aber ich halte andere Wege dahin für deutlich sinnvoller und effektiver, und möglicherweise schwebt mir ein etwas anderer Ziel-Zustand vor, als Dir. Das erstere halte ich für einen großen Fehler.
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Für den deutschen Strommix ergibt sich dann das Bild, daß die Gasheizung einen CO2 Ausstoß von 0,16 aufweist und die Wärmepumpe von ca. 0,20+.
Falsch! Der Ausstoß einer Gasheizung an CO2-Äquivalenten ist viel höher.
Erdgas ist fast reines Methan. Das ist ein äußerst potentes Treibhausgas, wenn es unverbrannt in die Atmosphäre gelangt. Kleine Lecks bei der Förderung und Verteilung des Methans summieren sich zu nennenswerten Beträgen auf. Berechnet man die Klimaschädlichkeit von Gasheizungen, muss man die ungewollte, aber unvermeidliche Freisetzung des Methans entlang der Prozesskette mit einrechnen.
Davon abgesehen ist der Gesetzgeber verpflichtet, auf Klimaneutralität hinzuwirken. Diese muss im Jahr 2045 erreicht sein. Das ist die Gesetzeslage. Mit Gasheizungen ist das nicht zu machen. Sie sind ein Teil des Problems, nicht ein Teil der Lösung.
Ich weiß aber auch, daß mehrere Nachbarn genau das planen; [Atomkraft in einem Maße ausbauen, dass Deutschland sich bei Stromknappheit daraus versorgen kann]
In der EU gingen in den letzten 30 Jahren gerade mal zwei AKW in Bau: Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville-3 in Frankreich.
Der finnische Reaktor hat nach 17 Jahren Bauzeit in diesem Frühjahr etwas Strom produziert und wurde dann wegen Schäden in den Speisewasserpumpen wieder abgeschaltet. Der französische Reaktor hat auch nach 16 Jahren Bauzeit noch keine Kilowattstunde geliefert.
Falsch! Der Ausstoß einer Gasheizung an CO2-Äquivalenten ist viel höher.
Das ist nicht falsch. Ich habe CO2 angegeben. Dennoch ist das ein wichtiger Einwand. Zu der von Dir beschriebenen Treibhauspotenz kommt sogar noch hinzu, daß wir hier keine Senken haben wie bei CO2
Ansonsten gibt es u.a. Veröffentlichungen des Bundestages. Der Verlust russischen Gases über die gesamte Wertschöpfungskette lag demnach bei 1 bis 2%, einzelne Schätzungen gehen aber bis zu 5%. Das ist tatsächlich viel. Beim Fracking Gas in den USA hängt es am Förderer und am Bundesstaat. Da sieht es allerdings in Teilen wirklich übel aus. Das geht teilweise in zweistellige Prozentsätze. Das könnte aber leicht anders gemacht werden. In Deutschland würden wir sicher nicht auf diese Art fördern. Leider fördern wir gar nicht.
Zitat:
Davon abgesehen ist der Gesetzgeber verpflichtet, auf Klimaneutralität hinzuwirken. Diese muss im Jahr 2045 erreicht sein. Das ist die Gesetzeslage. Mit Gasheizungen ist das nicht zu machen. Sie sind ein Teil des Problems, nicht ein Teil der Lösung.
Wir sind uns hier einig. Mit Sonne und Wind ist es aber auch nicht zu schaffen. Und hier sind wir uns uneins.
In der EU gingen in den letzten 30 Jahren gerade mal zwei AKW in Bau: Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville-3 in Frankreich.
Der finnische Reaktor hat nach 17 Jahren Bauzeit in diesem Frühjahr etwas Strom produziert und wurde dann wegen Schäden in den Speisewasserpumpen wieder abgeschaltet. Der französische Reaktor hat auch nach 16 Jahren Bauzeit noch keine Kilowattstunde geliefert.
Hinzu kommt auch noch, daß der Reaktor momentan gedrosselt wird, da es zuviel Strom aus Erneuerbaren gibt.
Und der geplante Block 4 wird nicht gebaut. es lohnt sich nicht.
In GB soll 2027 ein neues AKW in Betrieb gehen.
Wie auch in Frankreich und Finnland dauert der Bau länger und ist deutlich teurer als geplant.
Ich glaube wirklich nicht, daß diese Projekte wirklich viele Nachahmer finden