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Alt 17.05.2023, 23:09   #10737
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 23.091
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Ich glaube, eine soziale Schieflage in Deutschland beweisen die statistischen Zahlen, da braucht man nicht erst auf ein Heizungsgesetz zu warten.
Doch, natürlich. Es geht ja um die sozial ausgewogene Belastung verschiedener Einkommensschichten bei den Aufgaben des Klimawandels, und zwar hier konkret beim Einbau einer Heizung.

Das kannst Du nicht mit dem Verweis auf allgemeine Statistiken zur Benachteiligung von Menschen mit kleinen Einkommen wegwischen. Es spielt aus meiner Sicht sehr wohl eine Rolle, ob man das neue Heizungsgesetz und seine Fördermöglichkeiten abwartet oder ob man zulasten der Allgemeinheit bereits vorher handelt.

Es ist doch ein Unterschied, ob man die Kosten für Umweltschutz nicht mittragen kann oder nicht mittragen will.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.05.2023, 23:26   #10738
qbz
Szenekenner
 
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.434
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Doch, natürlich. Es geht ja um die sozial ausgewogene Belastung verschiedener Einkommensschichten bei den Aufgaben des Klimawandels, und zwar hier konkret beim Einbau einer Heizung.

Das kannst Du nicht mit dem Verweis auf allgemeine Statistiken zur Benachteiligung von Menschen mit kleinen Einkommen wegwischen. Es spielt aus meiner Sicht sehr wohl eine Rolle, ob man das neue Heizungsgesetz und seine Fördermöglichkeiten abwartet oder ob man zulasten der Allgemeinheit bereits vorher handelt.
Leider kann man mit der Entscheidung in unserem Falle das Gesetz nicht abwarten, weil es nach dem Entwurf schon ab 2024 gelten soll, sondern muss jetzt so eine Entscheidung treffen wie es die Eigentümergemeinschaft und viele andere auch getan haben (nach Infos unserer Haus-Verwaltung), weil es sonst zu spät wäre entsprechend zu reagieren, weil man keine Installateure findet, die so schnell einen grösseren Heizungsauftrag erfüllen. Man musste aufgrund der jetzigen Infomationslage und bisherigen Erfahrungen mit dieser Regierung entscheiden und sie hat die soziale Gerechtigkeitsfrage in ihren Gesetzen (Energiepauschale, Energiepreisbremse z.B. ) oder durch Nichtstun (wie der Kindergrundsicherung oder bei der Merit-Order) bisher nachrangig behandelt. Und klar prägt ein solcher Kontext, Frame als Hof eine Einzelentscheidung. (2 Parteien sind Rentner bei uns, 1 Hartz IV Bezieher, 1 Partei berufstätig, Arbeitereinkommen.). Würde das Verbot erst ab 2025 gelten, hätte man natürlich die Verabschiedung und endgültigen Förderbeschlüsse für einen Umbau abgewartet.

Vielleicht wäre die Förderung ausreichend und eine Sanierung mit Wärmepumpen würde sich "rechnen", dann hätte der Staat immerhin die nicht unbeträchtlichen Förderungskosten in unserem Falle und bei denen, die jetzt ihre Gasheizung ersetzen, eingespart. Vielleicht entspricht das sogar den Ausgleichskosten für die CO2-Emissionen? Keine Ahnung.

Geändert von qbz (18.05.2023 um 09:31 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2023, 09:22   #10739
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.989
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Könnte sein.

Aber wer weiß? La Nina steht vor der Tür. Die "Chance", dass sich dieses und in den kommenden beiden Jahren Extremwetter zeigen, ist groß. Zwei Dürrejahre in Süd- und Ostdeutschland, eine Überschwemmung wie im Ahrtal, verheerende Waldbrände weltweit (wie letztes Jahr in Australien), stillstehende Atomkraftwerke in Frankreich, Niedrigwasser im Rhein und dadurch stockender Rohstoffnachschub und steigende Preise, – da streift dann so mancher Politiker wieder sein grünes Mäntelchen über.
Ich denke, dass sehr viele Menschen diese Ereignisse überhaupt nicht mit dem durch sie verursachten Beitrag zum Klimawandel in Verbindung bringen bzw. bringen wollen.

Vor allem Letzteres hat für mein Dafürhalten was mit Weltbildern zu tun, die man nicht verändern will oder nicht mehr kann. Gerade die stimmenstarke Nachkriegs- und Boomergeneration hat damit Probleme höre ich immer wieder in Gesprächen. Für die meisten Menschen ist es doch wichtig, wie sie ihre konkreten, aktuellen Probleme lösen, konkrete und Unmittelbare vermeiden und auf ihre Art und Weise durch den Tag kommen. Genau an der Stelle muss die Politik die Menschen abholen und mitnehmen. Das ist meine Forderung.

Hier setzt auch meine Kritik an. Beispiel: Es muss für alle betroffenen klar sein, wie das finanziell und operativ funktioniert mit dem Heizungstausch. Es muss zum Zeitpunkt der Veröffentlichung solcher Gesetze völlig klar sein, wer und wie eine Förderung zu kriegen ist, es muss klar sein, dass diesesmal beim Förderantrag die Bearbeitungszeiten passen und nicht die Server wieder einmal abstürzen, es muss klar sein, wie das ist mit den langen Lieferzeiten und den Handwerksterminen, es muss klar sein, dass der Heizungstausch mindestens konkrete Vorteile im Jetzt bringt oder wenigstens, dass man bei einer tollen Sache mitmacht, der Nachbar das aber tun muss usw. usw. Es gibt 1000 Dinge, über die sich die Leute JETZT Sorgen machen. Das geht von Geld für den Alltag, Erbe für die Kinder bis hin zu Lebensleistung und der Frage was passiert, wenn wir es uns jetzt auch noch mit den Chinesen verscherzen.

Das Problem ist nicht die Wärmepumpe, die PV Anlage oder das Windrad. Das Problem ist, dass die Politik nicht in der Lage ist, die Dinge zu Ende zu denken, ein gesamtpolitisches Konzept vorzulegen und das positiv zu kommunizieren und den Bürgern das Gefühl zu geben, dass die Dinge machbar sind. Kurz: Es geht um Vertrauen.

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Die alberne Debatte um Wärmepumpen wird dann schnell abgelöst durch das, was außerhalb des eigenen Heizungskellers so los ist. Ob die Leute dann noch auf Leute wie Jens Spahn und Philipp Amthor setzen?
Das ganze technische Gerede über Dunkelflaute, genügend Ladekapazität, Grundlast bla bla bla ist aus meiner Sicht albern, weil es an zwei Kernproblemen vorbeigeht:

a) das ist das konkrete der beiden Problemen: die Frage nach dem sozialverträglichen Umbau in eine ökologische Marktwirtschaft vor dem Hintergrund der Globalisierung

und b) das ist das abstrakte Problem und wahrscheinlich nicht geeignet für die öffentliche Debatte: Umweltethik.

Das ganze technische Ding (die Möglichkeiten) is im Moment wie es is. Da ändert sich durch reden nix. Das sind Tatsachen. Es gilt Anzufangen undzwar mit dem was man hat (Voraussetzung: Man is aufgrund von b) überhaupt der Meinung, man müsse etwas gegen den Klimawandel tun - man kann das auch anders sehen).

Ich fürchte jedoch, wenn vor allem a) nicht zügig gelöst wird, dann setzen die Menschen nicht auf Spahn und Amthor (die ich beide übrigens für völlig ungeeignet für ein Mandat halte), sondern auf AfD, BIW und der Gleichen.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich bin der Meinung jeder Einzelne hat die Pflicht mit den Umweltressourcen schonend umzugehen. Ich habe längst eine Grundwasserwärmepumpe, eine PV Anlage, ausgelegt auf möglichst hohe Autarkie und nicht auf Rendite, habe Massentierhaltung und Fleischkonsum aus meinem Leben verbannt und ich habe aus Gründen der Klimapolitik bei der letzten Bundestagswahl die Grünen mit 1. und 2. Stimme gewählt. Ich gehöre also sicher nicht zu den „Leugnern“. Was die Grünen da aber abliefern ist m.E. mehr als anfängerhaft, ja nur noch zum Fremdschämen. Meine Meinung: Sie reißen in der Bevölkerung mit dem Arsch ein, was sie über Jahrzehnte mit den Händen aufgebaut haben.

Helmut S ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2023, 09:27   #10740
LisaH
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
...
Großartiger Beitrag!
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Alt 18.05.2023, 09:29   #10741
Bleierpel
Szenekenner
 
Benutzerbild von Bleierpel
 
Registriert seit: 05.07.2007
Beiträge: 2.686
@helmut: danke, mir aus der Seele geschrieben
__________________
früher: sex and drugs and rock `n roll.
heute: betablocker, insulin und kamillentee


„Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr an Energie als dessen Produktion.“
Bleierpel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2023, 10:05   #10742
keko#
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Benutzerbild von keko#
 
Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 17.556
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Haha, reingefallen!

Es wird niemand gezwungen, eine Wärmepumpe oder ein E-Auto zu kaufen. Nur wenn Du ohnehin eine neue Heizung einbaust, ... etc. blabla.

Es wird auch niemand gezwungen, ein E-Auto zu kaufen. Nur wenn Du ohnehin ein neues Auto kaufst, wird es in einer recht fernen Zukunft kein Verbrenner sein – und Du wirst dann auch keinen haben wollen, weil der Sprit dann deutlich teurer ist als der Strom.
Dafür bin ich zu haben, also für einen langsamen Umschwung. Alles andere wird sowieso nicht funktionieren. Eine Energiewende, die nicht sozialverträglich ist, wird nie eine werden. Letztendlich entscheiden "die Menschen" sowieso und stutzen sich die Politik zurecht: Erkennt man daran, dass die Grünen gerade wieder auf ihre Stammwählerschaft zurückfallen.
Mir ist aktuell zu viel Drama unterwegs, zu viel Endzeitstimmung und Negativität. Dies wird zu nichts führen! Ich vermisse das Vertrauen in die Technik, in die Zukunft und die Jugend, die (so wie wir das auch taten) ihre Lösungen finden wird.
In Kürze werden wir zu unserer Zweitgeborenen nach Lissabon fliegen und im Sommer werde ich wieder dorthin fahren, wo bunte Lambos auf dem Boulevard kreisen. Ich habe auch nicht den Hauch eines schlechten Gewissens. Ich arbeite die meiste Zeit des Jahres sehr viel, halte mich an die "Regeln" (wenig Energie, kaum Fleisch, Citybike usw usw.), zahle einen Haufen Steuern -- da werde ich mir doch wohl gelegentlich was gönnen können, oder nicht? C'est la vie...

keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2023, 10:06   #10743
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Beiträge: 23.091
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
a) das ist das konkrete der beiden Problemen: die Frage nach dem sozialverträglichen Umbau in eine ökologische Marktwirtschaft vor dem Hintergrund der Globalisierung

[…] Was die Grünen da aber abliefern ist m.E. mehr als anfängerhaft, ja nur noch zum Fremdschämen. Meine Meinung: Sie reißen in der Bevölkerung mit dem Arsch ein, was sie über Jahrzehnte mit den Händen aufgebaut haben.
Demnach wäre es die Aufgabe des kleinen Häufleins der Grünen, "die Frage nach dem sozialverträglichen Umbau in eine ökologische Marktwirtschaft vor dem Hintergrund der Globalisierung" zu beantworten?

Ich sehe es umgekehrt: Die Grünen versuchen es wenigstens. Sie verwenden den Umweltschutz nicht nur in Sonntagsreden, sondern tun etwas. Zum "Fremdschämen" finde ich eher jene, die das nach Leibeskräften zu verhindern trachten. Warum Du Dich ausgerechnet für die Grünen schämst, verstehe ich nicht ganz.

Glaubst Du, es geht Jens Spahn und Friedrich Merz tatsächlich um die Compliance-Regeln zwischen Herrn Graichen und dem Ehemann seiner Schwester? Ich meine, das ist denen völlig egal. Es geht allein darum, Robert Habeck zu schwächen, das Vertrauen der Gesellschaft in ihn zu beschädigen und seinen Handlungsspielraum zu verkleinern. Um den notwendigen "Umbau in eine ökologische Marktwirtschaft vor dem Hintergrund der Globalisierung" geht es ihnen dabei keine Sekunde lang. Es ist reine Machtpolitik zugunsten der eigenen Interessen.

Das sind Vorgänge, für die ich mich fremdschäme. Nicht für die Grünen.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2023, 10:11   #10744
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Beiträge: 23.091
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Dafür bin ich zu haben, also für einen langsamen Umschwung. Alles andere wird sowieso nicht funktionieren. Eine Energiewende, die nicht sozialverträglich ist, wird nie eine werden.
Wenn ich Dich jetzt fragte, was denn an der Energiewende nicht sozialverträglich sei, wärst Du längere Zeit mit Recherche beschäftigt.

Ohne dass jemand konkret wüsste, was mit der angeblichen Nicht-Sozialverträglichkeit gemeint ist, hat sich dieser Vorwurf in den Köpfen vieler Menschen festgesetzt.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
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