Der Pfarrer deutlich jünger als ich (Kunststück ) , dazu die Kirche bunt geschmückt und allerhand Aufführungen älterer und jüngerer Kinder. Du hättest deine Freude gehabt, da bin ich mir sicher. Soloauftritte, Applaus... alles dabei.
Du bist Dir sicher, ich hätte meine Freude gehabt? Das wundert mich. Ich habe meine Ablehnung gegenüber den subtilen Methoden, mit denen man Kindern etwas über Engel, Heilige, Geister, Götter und Teufel beibiegt, mehrfach zum Ausdruck gebracht.
Wenn die Kinder wüssten, dass die Eltern selbst nicht an das glauben, was man ihnen feierlich weismacht, wäre deren Begeisterung vermutlich geringer.
Ich kann es akzeptieren, dass Dir die kirchlichen Rituale am Herzen liegen. Für mich steht der Wahrheitsaspekt im Vordergrund.
Wenn die Kinder wüssten, dass die Eltern selbst nicht an das glauben, was man ihnen feierlich weismacht, wäre deren Begeisterung vermutlich geringer.
Meine Kinder wissen das und sind trotzdem begeistert dabei wenn sie im katholischen Kindergarten was vorführen.
Aber wenn sie wählen dürften würden sie sich aber wahrscheinlich eher für die Eiskönigin entscheiden. Mir wäre eine Vorführung von einer guten Disneygeschichte ehrlich gesagt auch lieber.
Ich glaube auch das die Werte, die mir wichtig sind für meine Kinder besser in den Disney-Filmen thematisiert werden wie in der Kirche. Da können sie sie noch so sehr schmücken.
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Natürlich bindet damit die Kirche Menschen an sich, besonders auch junge. Aber es ist doch freiwillig und moderner und offener geht es kaum noch. Und wer wird hier ausgeschlossen? Die Kirche ist doch längst um jedes Mitglied froh......
Ca. 15 Kommentare vorher postete ich ein aktuelles Beispiel für die Exkommunikation einer Gläubigen, der österreichischen Vorsitzenden der "Kirche sind Wir" Bewegung. http://www.triathlon-szene.de/forum/...ostcount=10712
Das beharrliche Ausblenden der Exkommunikation von aktiven kritischen Gläubigen würde ich als reine "Schönfärberei" einer extrem wandlungs-/reformunwilligen, absolutistisch-autoritär-patriarchisch regierten Institution bezeichnen.
Existiert Wahrheit deiner Meinung nach auch außerhalb unserer Köpfe ?
Das kommt auf den jeweiligen Wahrheitsbegriff an. Literarische Wahrheiten, etwa die Blutsbruderschaft zwischen Winnetou und Old Shatterhand, oder die Abenteuer der griechischen Götter, existieren nur in unseren Köpfen.
Dasselbe gilt für abstrakte Wahrheiten. Die Ehe, die Staatsbürgerschaft, den Aktienhandel oder die Menschenrechte gibt es ebenfalls nur in unseren Köpfen.
Der Mond und die Erde hingegen existieren auch ohne Menschen. Das ist beweisbar, sofern man bereit ist, naturwissenschaftliche Beweise anzuerkennen.
Die Frage, ob das Grab Jesu am dritten Tag nach seinem Tod leer war oder nicht, kann man auf der Basis des literarischen oder faktischen Wahrheitsbegriffs zu beantworten suchen.
Oder allgemeiner: Gibt es Wunder? Das kann eine literarische (mythologische) oder naturwissenschaftliche Frage sein.
Der Mond und die Erde hingegen existieren auch ohne Menschen. Das ist beweisbar, sofern man bereit ist, naturwissenschaftliche Beweise anzuerkennen.
An der Stelle werden dir viele moderne Philosophen widersprechen (wenigstens würden sie Genauigkeit fordern) und seriöse Quantenphysiker werden mindestens sagen: „Wir wissen es nicht.“
Je nach philosophischer Sichtweise existieren die sog. naturwissenschaftliche Beweise ohne Menschen ebenfalls nicht. Darüber hinaus ist gerade in der Naturwissenschaft der Begriff der „Wahrheit“ ja willkürlich festgelegt: Es geht um Wahrscheinlichkeiten und Intersubjektivität. Wenn du magst beschäftige dich mit dem Definitionsproblem (Wann etwas als wahr zu sehen ist) und dem Verifikationsproblem (ob ein konkreter Satz wahr ist). An der Stelle kommen Fragen nach der Wirklichkeit ins Spiel, denn üblicherweise wollen wir dasjenige als wahr bezeichnen, was mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Doch was ist die Wirklichkeit?
Einstein hat ja schon gefragt: „Existiert der Mond auch, wenn keiner hinsieht?“ Geklärt ist das bis heute nicht. Es gab dazu mal nen schönen Beitrag auf BR-Alpha mit Prof. Zeilinger aus Wien - das ist der Typ mit den Experimenten zur Quantenverschränkung, die man mal ne zeitlang überall lesen/sehen konnte.
Wenn du Zeit hast lies mal Prof. Thomas Metzinger und sein „phänomenales Selbstmodell“. Im Wesentlichen kriegst du hier von der Hirnfirschung gestütztes, modernes philosophisches Wissen über unser Bewusstsein im Allgemeinen und Selbstbewusstsein im Besonderen. Mit den anderen von mir mehrfach empfohlenen Schriften von Kant und Wittgenstein wird klar, dass wir nichts über die Wirklichkeit (was wir damit meinen) wissen und nicht mal wissen können.
Ich habe deine Sichtweise (du bist beim „ich“, bei der ersten Person, gestartet) auf das „wissen können“ ja schon mal zwar „als keinen schlechten Startpunkt“ bezeichnet und mit Augenzwinkern irgendwo bei „cogito ergo sum“ verortet. Das Problem an „cogito ergo sum“ is halt, dass es logisch falsch ist. Aus „ich denke“ folgt nicht „ich bin“ sondern: „es gibt etwas Denkendes“. Metzinger hilft in dem Umfeld andere Sichtweisen kennen zu lernen.
Metzingers Arbeiten sind praktisch übrigens hoch relevant. In der Medizin zum Beispiel interessiert man sich dafür, weil Menschen die ohne bestimmte Gliedmaßen zur Welt gekommen sind, diese ggf. aber in ihrem Bewusstsein einbauen und evtl. darin auch Schmerzen haben. Weitere medizinische Fragestellungen in dem Umfeld sind Realitäts- und Persönlichkeitsverluste in virtuellen Welten. Ein sehr interessantes Experiment ist übrigens die „Gummihand Illusion“ bzw. die Erweiterung auf den Gesamtklrper und es gibt Vorträge von ihm zum PSM auf englisch auf youtube. Ich habe „Der Ego Tunnel“ und einige seiner Vorlesungspublikationen/Aufsätze gelesen und fand sie mehrwertig.