Meine Hochachtung, Du hast gekniffen. Ich fürchte dann hats Du das Duell um den Mental-Sissi-Award mit knappem Vorsprung auf Frau tandem65 gewonnen. (
Deine Darstellung meiner kompletten Niederlage als Erfolg ist bemerkenswert. Für diese Fähigkeit müsstest du eigentlich mal tüchtig im Männerlob-Thread bewundert werden! Grüße an Frau tandem65 !
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Wenn du mit jemandem läufst und der meint, du wärst flott, würde das ja bedeuten, er wär auch lahm, wenn ers anders sagte...
Die Wahrheit erfährst du am Raceday...
Jeder lügt sich anders in die Tasche . Und bedauerlicherweise bin ich es gewohnt, als AK Letzte einzutrudeln .
Zitat:
Zitat von jannjazz
Sybenwurz übersetzt uns die Weisheiten von Herberger und Rehagel in Triathlondeutsch!
Was zählt ist auf´m Platz. Erwähnte ich schon, dass ich ein bisschen auf Fritz-Walter-Wetter hoffe? Muss ja nicht zu doll schütten, aber 32 Grad Celsius wären für mich eher schlecht. Frei nach Helmut Rahn: "Mit dem dritten Teil fing die ganze Sch**** an!"
Jeder lügt sich anders in die Tasche . Und bedauerlicherweise bin ich es gewohnt, als AK Letzte einzutrudeln .
Nun sei doch nicht so pessimistisch. Bei meinem (vor)letzten Durchhänger hat mir jemand gesagt, ich solle einfach mal die Fitness der Leute um mich herum (Kollegen, etc.) mit meiner vergleichen. Meist hilft das ja, außer beim Schwimmen.
Gestern habe ich Gertrud kennen gelernt. Sie ist so der Typ, den man spontan nicht unbedingt mit Sport in Verbindung bringt, sollte man ihr irgendwo unbekannterweise über den Weg laufen. Dafür ist ihr Kampfgewicht eindeutig zu hoch. Wenn du sie aber vor dir fahren siehst auf ihrem blau-weiß-roten Cube, in ihrer schwarzen Radhose von Assos, mit ihren leicht sonnenverbrannten Waden und ihren Oberschenkeln aus Stahl, dann hast du die Gewissheit, dass Gertruds Motto nur lauten kann: "Hart gegen die anderen, brutal gegen sich selbst." Aber von Anfang an:
Am Tag der Arbeit rollen mein Mann und ich mit unseren aus dem Winterschlaf wach geküssten Rädern Richtung Eschborn, um "Rund um den Finanzplatz" zu fahren. Mein Rad schnurrt und surrt, dass es eine wahre Freude ist.
Freunde von uns warten schon am Skoda-Zelt. Brieschiett fragt mich, ob meine Brille nicht ein bisschen zu dunkel sei und ich gestehe kleinlaut, dass ich keine andere habe. Als ich ihrem Blick auf meine Hände folge, gehe ich lässig in die Offensive: "Ich habe nur Winterhandschuhe und die sind heute zu warm." Sie schüttelt lachend den Kopf und wir machen uns auf den Weg zum Start. Auf den ersten paar Kilometern sehe ich Brieschiett noch ab und zu, dann ist sie weg.
Zu gucken gibt´s unterwegs eine Menge: zum Beispiel eine Startnummer mit dem aufgedruckten Namen "Horst-Viola". Da stellt sich dem Betrachter selbstverständlich sofort die Frage, wie es zu diesem Unglück kommen konnte. Waren die Eltern von dem oder der Horst-Viola sich nicht einig, ob sie lieber einen Jungen oder ein Mädchen gehabt hätten? Oder haben sie so lange über den Kindsnamen gestritten, bis sie einfach ihrer beider Vornamen aneinander gehängt haben? Oder hat sich irgendein Kumpel, der für die Anmeldung zuständig war, einfach einen Spaß erlaubt? Leider hatte ich gestern keine Zeit das herauszufinden.
Vorbei geht´s auch an Mami, der zarten Asiatin, deren Namen so viel wie "wahre Schönheit" bedeutet. Warum sie so heißt und ich nicht, erkennt jeder auf den ersten Blick. An Willi ist der Name nicht so sonderlich interessant, der Typ an sich aber schon. Ein älterer Herr in einer wollweißen Jeansshorts vermutlich aus den 70-ern. Er fährt ein altes gelbes Peugeot mit Lampen und allen Schikanen. Die Mühe, das Spiralschloss abzunehmen, hat er sich im Vorwege nicht gemacht. Aber wozu auch, wenn er für die 70 Kilometer ohnehin nicht viel mehr als zwei Stunden braucht.
Und dann kommt ein Zug vorbei. Gertrud vorn mittendrin. Ein Stückchen fahre ich mit. Die großen Jungs tun nichts und das ist Gertrud offensichtlich zu wenig. Sie fährt nach vorn und hinter ihr her fahren mindestens zehn Männer ordentlich zum Perlenkettchen aufgereiht. Sie tritt fest, aber mühelos. Das macht sie lange und gut, aber dann scheint sie einfach keine Lust mehr zu haben, schert links aus und lässt sich nach hinten fallen. Ich fahre ein paar Meter zu ihr auf und frage sie: "Das Radfahren macht dir wohl so gar nichts aus, oder?" Sie guckt erstaunt unter ihrem schwarzen Helm und den blonden Krissellocken und meint grinsend: "Na, jetzt nach 40 Kilometern ist man ja endlich ein bisschen warm, oder?" Und während ich noch um eine passende Antwort ringe, ist sie auch schon wieder auf dem Weg nach vorn. So ist sie, die Gertrud. Zum Ende der Strecke sehe ich sie irgendwann noch mal kurz, aber das war´s dann. Und dann lese ich ihren Namen in der Ergebnisliste: zwei Plätze vor mir. Das hatte ich nicht erwartet. Vermutlich ist sie dann doch nicht so richtig warm geworden, tippe ich mal. Anders kann ich mir das beim besten Willen nicht erklären.
Am Abend dann zappe ich noch einmal durch die Fernsehkanäle. Der Hessische Rundfunk bringt eine Sendung, in der sich Landfrauen gegenseitig bekochen und bewerten. Eine stöhnt über ihre am Bauch kneifende Hose, freut sich, dass der Stretchanteil ihres Beinkleides so hoch ist und verkündet dem Zuschauer freundlich lächelnd durch die Kamera: "Lieber mit 40 geplatzt als mit 80 vertrocknet." Für diese Damen scheint Tod durch Überfressen eine Möglichkeit der Lebensplanung zu sein. Interessant. Auf rtl2 lässt uns derweil eine altersmäßig schlecht einzuordnende unechte Blondine an den Qualen ihrer frischen Po-Implantate teil haben. Mein Vorschlag für den Titel solcher Formate: "Popo-leerer Schwachsinn - für Leute, die nicht wissen, dass es auf der Welt Hunger und Elend gibt". Bevor ich noch schlechte Laune bekomme, drücke ich hastig den Aus-Knopf der Fernbedienung
Als ich im Bett liege freue ich mich über ein Rennen mit einem 32er-Schnitt, keine Kopfschmerzen und dass ich mit 45 noch nicht geplatzt bin. Und statt eines Po-Implantates werde ich auch weiterhin eine Radhose wählen.
Zu gucken gibt´s unterwegs eine Menge: zum Beispiel eine Startnummer mit dem aufgedruckten Namen "Horst-Viola". Da stellt sich dem Betrachter selbstverständlich sofort die Frage, wie es zu diesem Unglück kommen konnte.
Hach und das wo es sich gerade so eingetrübt hat. Danke sehr.
ZUm Namen just a Guess: Tandemwertung?
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
"Lieber mit 40 geplatzt als mit 80 vertrocknet." Für diese Damen scheint Tod durch Überfressen eine Möglichkeit der Lebensplanung zu sein. Interessant.