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Kühlschränke, die eine Zeit ohne Strom überbrücken können, sind Kleinvieh, worauf es ankommt, ist daß die großen Verbraucher, Industrieanlagen, Heizungspumpen, Rechenzentren, etc. dauerhaft versorgt sind. Dieser Strombedarf wird nicht von einer höheren Instanz "angesetzt", dieser ist gegeben. Dein Modell führt zum euphemistischen "Angebotsorientierten Stromverbrauch", den ich aus meiner Kindheit kenne: unplanbar gibt es zeitweise Strom, und zeitweise nicht. Oder gibt es dann eine Instanz, die "klug" bestimmt, wessen Verbrauch "gerechtfertigt" ist, und wessen "entbehrlich"? Damit kann keine moderne Industriegesellschaft funktionieren.
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"Kluge" Rechenautomaten können dir an der Kasse für Fleisch einen individuellen höheren Preis servieren. Sie können dir sagen, wie schnell du mit deinem e-Auto fahren darfst. Einen Kühlschrank entsprechend zu regulieren, friemelt dir ein Student nebenbei auf einem Raspi hin.
Vor Corona hätte ich das in einer "moderne Industriegesellschaft" nur für schwer möglich gehalten. Seit Corona bin ich überzeugt, dass dies so kommen wird.
Nein, das ist wohl ein Missverständnis. "In operation or under construction".
Wikipedia schreibt von "weniger als einem Tausendstel der globalen Emissionen", welches da eingefangen wird. Besondere Erwähnung findet eine Anlage im Gewerbegebiet von Tokamai. Prima.
Der Stromversorger RWE hatte zwischen 2006 und 2010 Planungen verfolgt, eine CO2-Abscheidung an einem neuen Braunkohlekraftwerk auf dem Standort des Goldenbergwerks in Hürth zu installieren sowie dieses CO2 über eine 530 km lange Pipeline ins nördliche Schleswig-Holstein zu pumpen und dort zu verpressen.
[…] Ende Mai und Anfang Juni 2009 stellte RWE Dea das Projekt dann erstmals den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden im Detail vor. Geplant waren mehrere 1000 unterirdische Sprengungen für seismische Tests zur Eignung der geologischen Formationen. Vor Ort treffen die Pläne auf starken Widerstand.
[…] RWE nahm daraufhin von seinen Plänen Abstand und legte das gesamte CCS-Projekt auf Eis.
In Deutschland gibt es keinerlei Akzeptanz für die Endlagerung großer Mengen eines gefährlichen Gases. Bereits das tausende Kilometer lange Netz an Pipelines, das zwischen den fossilen Kraftwerken und den Endlagern quer durch Deutschland gezogen werden müsste, ist nicht realisierbar. Wir schaffen es ja kaum, ein paar Strommasten aufzustellen. Niemand will die Pipelines und die Endlager, nur um weiterhin Kohle und Gas verbrennen zu können.
Mit den stark gefallenen Preisen für Strom aus erneuerbaren Energien ist auch die wirtschaftliche Grundlage für solche Projekte verschwunden. Überlege mal, was alleine die Wartung eines mehrere tausend Kilometer langen Pipeline-Netzes kostet, welches mit Kohlendioxid gefüllt ist. Dazu kommt dann noch die permanente Überwachung und Wartung der Endlager – falls man sich jemals auf eines einigen könnte. Das muss alles bezahlt werden.
Nein, keine Frage: wenn der Strom reicht, um den Bedarf zu decken, dann ist es keine Dunkelflaute.
Eine "Dunkelflaute" bezieht sich auf die Stromerzeugung durch Wind und Sonnenenergie. Andere Energieformen werden nicht berücksichtigt. Für Geothermie, Biogas, Wasserkraft beispielsweise gibt es keine Dunkelflaute. Anyway.
Wikipedia nennt recht übersichtlich die Möglichkeiten und Herausforderungen und fasst zusammen (klick):
Wird das Energiesystem entsprechend ausgelegt, so stellt das Vorkommen von Dunkelflauten kein Hindernis für eine 100 % regenerative Energieversorgung dar, auch wenn diese zu einem großen Teil oder ausschließlich auf fluktuierenden erneuerbaren Energien basiert.
Auch Deine anderen Argumente aus Deinem letzten Posting werden dort beantwortet.
Oder gibt es dann eine Instanz, die "klug" bestimmt, wessen Verbrauch "gerechtfertigt" ist, und wessen "entbehrlich"? Damit kann keine moderne Industriegesellschaft funktionieren.
Ja, die gibt es. Nennt sich den "Preis". Darüber lässt sich eine Menge steuern. Da stehen wir doch noch ganz am Anfang. Intelligente Netze, intelligente Verbraucher, das hat ein riesiges Potential.
Ja, die gibt es. Nennt sich den "Preis". Darüber lässt sich eine Menge steuern. Da stehen wir doch noch ganz am Anfang. Intelligente Netze, intelligente Verbraucher, das hat ein riesiges Potential.
Das Potential ist groß, aber Deutschland verschläft es wieder grandios. Wir schaffen es noch nicht einmal digitale Stromzähler zu verbauen, geschweige denn Smart-Zähler in Kombination mit der netzdienlichen Steuerung von Wärmepumpen und Wallboxen.
Nein, das ist wohl ein Missverständnis. "In operation or under construction".
IN der Summe. Davon allein 10 in den USA rein commercial operation. D.h. es gibt wirtschaftlich operierende Einrichtungen, keine Versuche oder Baustellen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wikipedia schreibt von "weniger als einem Tausendstel der globalen Emissionen", welches da eingefangen wird.
Ja, jeder hat mal klein angefangen. Windenergie kommt Weltweit auch nicht über 6 %, und weltweit fahren ca. 1,5 % der Autos elektrisch. Das ist kein Argument bezüglich der Zukunftsmöglichkeiten.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wikipedia beschreibt die Situation für Deutschland
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In Deutschland gibt es keinerlei Akzeptanz für die Endlagerung großer Mengen eines gefährlichen Gases.
In Deutschland gibt es für ganz vieles keine Akzeptanz, auch für die STromtrassen nicht, auch für CO2-freie Kerkraftwerke nicht. Wenn alles schlecht wäre, wofür es in diesem Land keine Akzeptanz gibt, wäre die Welt ein trauriger Ort.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
...Das muss alles bezahlt werden.
Ja, alles muß bezahlt werden. Es kommt darauf an, mit welcher Investition wir am schnellsten und effektivsten den CO2-Eintrag in die Atmosphäre reduzieren können. Das sehe ich zur Zeit mit den meisten Grünen Projekten nicht. Kosten tut das alles trotzdem eine Menge.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Eine "Dunkelflaute" bezieht sich auf die Stromerzeugung durch Wind und Sonnenenergie. Andere Energieformen werden nicht berücksichtigt. Für Geothermie, Biogas, Wasserkraft beispielsweise gibt es keine Dunkelflaute. Anyway.
Wikipedia nennt recht übersichtlich die Möglichkeiten und Herausforderungen und fasst zusammen (klick):
Na ja, dort sind die üblichen Theorien, die aber m.M.n. leider mengenmäßig alle nicht ausreichen, die Lücken in der realen Fluktuation auszugleichen, zumindest nicht in einem Industrieland wie Deutschland.
Darum steht auch immer wiederkehrend drin:
Zitat:
Absicherung mit konventionellen Kraftwerken
Ohne diese funktioniert es nicht, mit diesen wird es nie 100 % regenerativ. Das ehrlich zuzugeben sollte nicht so weh tun.
Ein zweiter Punkt, der unsauber ist im Artikel:
Zitat:
Der Deutsche Wetterdienst berücksichtigt dabei Zeiträume, in denen die mittlere Energieproduktion aus Wind und Sonne weniger als zehn Prozent der Nennleistung erreicht.
Allerdings kommt die Energieversorgung schon bei deutlich geringerer Unterproduktion in die Bredouille, wenn alles regenerativ ist, d.h. diese Rechnung täuscht eine viel zu seltene Problematik vor im Vergleich zur Realität.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ja, jeder hat mal klein angefangen. Windenergie kommt Weltweit auch nicht über 6 %, und weltweit fahren ca. 1,5 % der Autos elektrisch. Das ist kein Argument bezüglich der Zukunftsmöglichkeiten.
Wir werden ja sehen, wie es um die Zukunft von Kohlekraftwerken mit CO2-Abscheidung, CO2-Pipelines von hunderten Kilometern Länge sowie Verpressen in unterirdischen Endlagern bestellt ist.
Ich setze ein Hefeweizen bei mir in der Küche, dass diese Energiegewinnung angesichts der immer preiswerter werdenden erneuerbaren Energien in Deutschland keine Rolle spielen wird. Stichtag ist der 16. Mai 2033. Schlägst Du ein?