Erstens hast du ständig von Steuern gesprochen, das sind Euro-Beträge, Steuersätze werden dagegen in Prozent bemessen. Zweitens siehst du an meinem Beispiel, dass bei kleinen Zinserträgen eben auch kleinere effektive Steuersätze bezahlt werden. Bei 1500€ Zinsertrag sind effektiv 8,3% Steuer fällig, bei 25tEuro Zinsertrag liegt der effektive Zinssatz bei 24%, da würde ich aber schon nicht mehr über kleine Zinserträge sprechen.
Das habe ich als Erstes geschrieben: "Im Grundsatz ist aber schon die jetzige Kapitalertragssteuer, (für alle 25 %) sehr ungerecht, weil keine proportionale Staffelung vorhanden ist. Ein Rentner mit 1500.- Rente im Monat und 50 000.- Sicherheitsrücklagen bezahlt z.B. genauso viel Kapitalertragssteuern wie Millionäre auf die Zinserträge."
Was man auch nicht vergessen darf ist die Frage was man mit dem Kapital macht. Legt man es z.B. in Gold an zahlt man keine Kaptialertragssteuer, "nur" Spekulationssteuer wenn man es nach unter 1 Jahr mit Gewinn verkauft. Bei Kapital gibt es weit mehr Möglichkeiten Steuern zu sparen. Anlagen in Immobilien, ...
Neben der Steuer kommt ein weiterer Faktor hinzu: Auf Einkommen zahle ich beispielsweise auch Renten- und Krankenkassenbeiträge, auf Kapitalerträge nicht. Warum?
Ich hab sonst nicht viel für BSW und Linke übrig, in dem Punkt gehe ich aber immer schon mit dass wir keine Reichensteuer, Millionärssteuer und ähnlichen Käse brauchen, aber warum Kapitalerträge derart gegen Arbeit bevorzugt werden verstehe ich nicht. Da hat dann auch der Geringverdiener der nur eine geringe Steuerlast hat auch mehr Vorteile als der Spitzenverdiener oder der reine Kapitalanleger.
Das habe ich als Erstes geschrieben: "Im Grundsatz ist aber schon die jetzige Kapitalertragssteuer, (für alle 25 %) sehr ungerecht, weil keine proportionale Staffelung vorhanden ist. Ein Rentner mit 1500.- Rente im Monat und 50 000.- Sicherheitsrücklagen bezahlt z.B. genauso viel Kapitalertragssteuern wie Millionäre auf die Zinserträge."
Du hast Glück, dass ich heute Zeit habe dir das noch einmal zu erklären. Wie deralexxx geschrieben hat rechnen wir bei einem Rentner mit 50t€ Rücklage mit Kapitalerträgen von 1500 Euro. Ist er alleinstehend, dann bezahlt er dafür 125€ Kapitalertragssteuer, also einen effektiven Steuersatz von 8,3%. Der Millionär mit geschätzten Kapitalerträgen >25tEuro bezahlt dagegen einen effektiven Steuersatz von ca. 25% auf seine Kapitalerträge.
... aber warum Kapitalerträge derart gegen Arbeit bevorzugt werden verstehe ich nicht.
Weil die Jammerlappen in der Politik immer gleich mit Kapitalflucht argumentieren, Kapital kann global verschoben werden in die Schweiz, Panama oder adere Entwicklungsländer wo man keine Steuern bezahlt.
Du hast Glück, dass ich heute Zeit habe dir das noch einmal zu erklären. Wie deralexxx geschrieben hat rechnen wir bei einem Rentner mit 50t€ Rücklage mit Kapitalerträgen von 1500 Euro. Ist er alleinstehend, dann bezahlt er dafür 125€ Kapitalertragssteuer, also einen effektiven Steuersatz von 8,3%. Der Millionär mit geschätzten Kapitalerträgen >25tEuro bezahlt dagegen einen effektiven Steuersatz von ca. 25% auf seine Kapitalerträge.
Ich vermute, der Rentner in dem Beispiel muss auch die 25 % auf die 500.- nicht zahlen, wenn er Günstigerprüfung beantragt nach moorii, weil sein Einkommenssteuersatz unter 25 % liegt. Dass es eine Günstigerprüfung gibt, wusste ich nicht. Danke.
Wenn ein Unternehmen Gewinne erwirtschaftet, wie oft soll der Gewinn denn noch versteuert werden? Also, ein Unternehmen macht Gewinn, zahlt darauf die entsprechende Gewinnsteuer. Von dem versteuerten Gewinn wird ein Teil an die Anteilseigner in Form von Dividende ausgeschüttet. Der bereits versteuerte Gewinn wird beim Empfänger erneut mit 25% besteuert. Und wenn ich ins Geschäft gehe und vom bereits zwei mal versteuerten Geld etwas kaufe, zahle ich auch noch Mehrwertsteuer. Noch perverser ist das System an der Tankstelle, da zahlt man auf die Mineralölsteuer auch noch Mehrwertsteuer... Es überrascht nicht, dass die halbe Welt über das deutsche Steuersystem lacht.
Was kommt als nächstes, Steuern und Abgaben auf Taschengeld?
Es überrascht nicht, dass die halbe Welt über das deutsche Steuersystem lacht.
Ich kenne mich international nicht gut aus: Wer lacht denn über das deutsche Steuersystem? Könntest Du zwei, drei der hochentwickelten Länder nennen, die sich am meisten amüsiert fühlen?
Hier ist ein aktuelle Studie aus April 24 über die Steuergerechtigkeit und das Steuersystem in der Schweiz, Österreich, Deutschland von Oxfam Deutschland, mit Mitarbeiter aus allen drei Ländern. Auf Seite 10 das Ergebnis.
Die Untersuchung zeigt, dass die tatsächlichen Steuersätze von Superreichen weit unter den vorgesehenen Höchststeuersätzen liegen, während der Mittelstand mit einem höheren Anteil seines Einkommens zum Steuer- und Abgabenaufkommen beiträgt. Dies liegt vor allem an Sonderregelungen und Steuerprivilegien für hohe Vermögens- und Unternehmenseinkommen. .....
Lediglich in der Schweiz sorgt die Vermögensteuer dafür, dass die effektiven Steuersätze von Superreichen deutlich näher an den Höchststeuersätzen liegen und die Progression zum Mittelstand deutlich stärker ausfällt.