Ich liebe Frauen, die vor tausend Jahren
Geliebt von Dichtern und besungen waren.
Ich liebe Städte, deren leere Mauern
Königsgeschlechter alter Zeiten betrauern.
Ich liebe Städte, die erstehen werden,
Wenn niemand mehr von heute lebt auf Erden.
Ich liebe Frauen – schlanke, wunderbare,
Die ungehorsam ruhn im Schoß der Jahre.
Sie werden einst mit ihrer sternenbleichen
Schönheit der Schönheit meiner Träume gleichen.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Wend die Schokolade keimt,
Wenn nach langem Druck bei Dichterlingen
„Glockenklingen“ sich auf „Lenzesschwingen“
Endlich reimt,
Und der Osterhase hinten auch schon presst,
Dann kommt bald das Osterfest.
Und wenn wirklich dann mit Glockenklingen
Ostern naht auf Lenzesschwingen, – – –
Dann mit jenen Dichterlingen
Und mit deren jugendlichen Bräuten
Draussen schwelgen mit berauschten Händen – – –
Ach, das denk ich mir entsetzlich,
Ausserdem - unter Umständen –
Ungesetzlich.
Aber morgens auf dem Frühstückstische
Fünf, sechs, sieben flaumweich gelbe, frische
Eier. Und dann ganz hineingekniet!
Ha! Da spürt man, wie die Frühlingswärme
Durch geheime Gänge und Gedärme
In die Zukunft zieht
Und wie dankbar wir für solchen Segen
Sein müssen.
Ach, ich könnte alle Hennen küssen,
Die so langgezogene Kugeln legen.
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Zankst du schon wieder? sprach Hans Lau
Zu seiner lieben Ehefrau.
„Versoffner, unverschämter Mann“ -- -- --
Geduld, mein Kind, ich zieh’ mich an – --
„Wo nun schon wieder hin?“
Zu Weine. Zank’ du alleine.
„Du gehst? -- -- Verdammtes Kaffeehaus!
Ja! blieb’ er nur die Nacht nicht aus.
Gott! ich soll so verlassen sein? –
Wer pocht? -- -- Herr Nachbar? -- -- nur herein!
Mein böser Teufel ist zu Weine:
Wir sind alleine.“
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Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!
Er ist's wurde von den jungen Dichtern und Denkern auch vertont. Ich finde aber kein Video davon. Deshalb hier ein Link zu einem anderen vertonten Gedicht von den Kids: Klick!