Fehlt mir aber die Zeugung und die ist nun mal was natürliches und geht nur bei Mann und Frau.
Zeugung im Reagenzglas lasse ich mal aussen vor.
Warum?
Alleine in Deutschland kommt alljährlich eine fünfstellige Anzahl von Kindern zur Welt, die auf eine künstliche Befruchtung zurückzuführen ist. In den letzten Jahren ist so die Bevölkerungsanzahl einer Großstadt zusammengekommen.
Sind das irgendwelche Menschen zweiter Klasse im Vergleich zum Beispiel zu den zufälligen Ergebnissen von One-Night-Stands?
Ich nehme mal an, dass Kinder, die durch künstliche Befruchtung entstehen, von ihren Eltern sehr stark herbeigesehnt wurden und sehr viel Liebe bekommen.
Spielt es eine Rolle, ob die Kinder diese Liebe durch Eltern unterschiedlichen oder gleichen Geschlechts empfinden?
Korrekt! Ehe kann man als etwas rein Formales ansehen, wenn man denn will. Aus naturwissenschaftlicher Sicht können zwei Männer oder Frauen kein Kind zeugen, daher auch keine Eltern sein. An anderer Stelle pochst du ja immer auf der Naturwissenschaft und deren Begrifflichkeiten rum. Elternschaft kann man natürlich auch formal betrachten. An dieser Stelle wird Elternachaft formalisiert, an andere Stelle legt man die Natur streng zu grunde.
Das würde vorraussetzen, dass nur die Eltern ein Kind erziehen könnten oder dürften oder was auch immer.
Die Realität zeigt, dass das auch anders geht.
Dann müsste man auch verbieten, dass z.b. nach dem Tod des Vaters ein neuer Partner der Frau die Kinder adoptieren dürfte. Er ist ja nicht der leibliche Vater.
Die (Klein)-Familie ist ein rein gesellschaftliches Konstrukt. Mit Naturwissenschaft hat das nichts zu tun.
Demnach sind gleichgeschlechtliche Paare zu 66,66667% Eltern, weil die biologische Komponente ausgespart ist. Ok, danke auch an #keko. Gibt mir erstmal zu denken, denn über künstlichen Uterus oder die Geburt eines Kindes durch eine Jungfrau, oder auch über sogenannte Avatare zu diskutieren, dafür gibt es ja hier einen anderen Thread.
Das Konstrukt der Elternschaft im engeren Sinne beinhaltet die biologische, soziale und rechtliche Elternschaft (vgl. Quelle: = wikipedia)
Michi, nur zum Verständnis:
Möchtest Du es zwei Frauen verbieten, biologisch, rechtlich und sozial eine gemeinsame Elternschaft zu haben? Kommt recht häufig vor, ich kenne einige Fälle bei denen z.B. eine Mutter eine Eizelle gespendet hat, die dann nach Befruchtung im Reagenzglas von der anderen Mutter ausgetragen wurde.
Wie verhält es sich dagegen bei verschiedengeschlechtlichen Eltern, bei denen ein Elternteil nicht genetisch mit dem Kind verwandt ist? Passiert recht häufig - beiderseitig. Hintergrund kann eine Affaire sein, oder die Mutter ist infertil und wird durch deine Eizellspende schwanger, oder ... oder ...
Warum sollte das jetzt legitim sein, das erste aber nicht?
Schon deshalb ist nicht nur die naturwissenschaftliche Komponente der Elternschaft wichtig, sondern auch die rechtliche und soziale. Beides sind im Übrigen auch Wissenschaften .
Wie ich es schon einmal schrieb... ELTERNSCHAFT besteht nicht nur aus der reinen Zeugung des Nachwuchses (= ERZEUGER, Samenspender was auch immer...).
Die Elternschaft setzt sich tatsächlich aus mehreren Komponenten zusammen. Sofern z. B. die Soziale Komponente nicht funktioniert (Kind wird misshandelt, vernachlässigt etc) schreitet der Staat ein, um das Kind zu schützen.
Ich persönlich finde das gut, dass hier der Staat über dem Freiraum der Eltern steht.
Folgt man jedoch der Logik einiger Argumente hier, sollte der Staat bitte nicht einschreiten. Denn bei dem anderen Teil (der biologischen Komponente) sollte er sich ja auch raushalten?
Das würde vorraussetzen, dass nur die Eltern ein Kind erziehen könnten oder dürften oder was auch immer.
Die Realität zeigt, dass das auch anders geht.
Dann müsste man auch verbieten, dass z.b. nach dem Tod des Vaters ein neuer Partner der Frau die Kinder adoptieren dürfte. Er ist ja nicht der leibliche Vater.
Die (Klein)-Familie ist ein rein gesellschaftliches Konstrukt. Mit Naturwissenschaft hat das nichts zu tun.
Ich wollte nur sagen, dass man Elternschaft auf die rein biologische Elternschaft runterbrechen könnte (könnte!) und sich somit Elternschaft von Gleichgeschlechtlichen erübrigen würde, es sie also nicht gäbe. Diese einfache Denkweise wird gern mal an anderer Stelle verwendet.
Ich bin ja ein alter Mann und kenne diese Diskussionen aus dem echten Leben zuhauf. Einmal wird irgendwas total naturwissenschaftlich nüchtern gesehen, dann wieder total kompliziert.
Die Elternschaft setzt sich tatsächlich aus mehreren Komponenten zusammen. Sofern z. B. die Soziale Komponente nicht funktioniert (Kind wird misshandelt, vernachlässigt etc) schreitet der Staat ein, um das Kind zu schützen.
Ich persönlich finde das gut, dass hier der Staat über dem Freiraum der Eltern steht.
Folgt man jedoch der Logik einiger Argumente hier, sollte der Staat bitte nicht einschreiten. Denn bei dem anderen Teil (der biologischen Komponente) sollte er sich ja auch raushalten?
Du vergleichst Gewalt gegen Kinder mit Kindererziehung durch ein Elternpaar, bei dem beide Partner das gleiche Geschlecht haben?
Ich wollte nur sagen, dass man Elternschaft auf die rein biologische Elternschaft runterbrechen könnte (könnte!) und sich somit Elternschaft von Gleichgeschlechtlichen erübrigen würde, es sie also nicht gäbe. Diese einfache Denkweise wird gern mal an anderer Stelle verwendet.
Ich bin ja ein alter Mann und kenne diese Diskussionen aus dem echten Leben zuhauf. Einmal wird irgendwas total naturwissenschaftlich nüchtern gesehen, dann wieder total kompliziert.
Es kommt auf die Frage an, die gestellt ist. Handelt es sich um eine naturwissenschaftliche Frage, wird man sie mit den Methoden der Naturwissenschaft zu beantworten suchen. Sonst nicht. Niemand wird die Seite eines Romans unter das Mikroskop legen, wenn er die Handlung nicht versteht.
Ich wollte nur sagen, dass man Elternschaft auf die rein biologische Elternschaft runterbrechen könnte (könnte!) und sich somit Elternschaft von Gleichgeschlechtlichen erübrigen würde, es sie also nicht gäbe. Diese einfache Denkweise wird gern mal an anderer Stelle verwendet.
Ich bin ja ein alter Mann und kenne diese Diskussionen aus dem echten Leben zuhauf. Einmal wird irgendwas total naturwissenschaftlich nüchtern gesehen, dann wieder total kompliziert.
Naja, der Ursprung der Diskussion bezieht sich auf die rechtliche/staatliche Anerkenntnis der Homo-Ehe, bzw. dass es Menschen gibt, die dagegen sind. Und dass für diejenigen kein Verständnis aufgebracht wird.
Zumindest beim Thema der Elternschaft scheint hier dieses schwarz -weiss Denken nicht zu funktionieren.
Denn:
Elternschaft =
Soziale und Rechtliche Komponente: kann funktionieren oder nicht. Funktioniert sie nicht, greift der Staat ein. Darüber scheint ein allgemeines Pro-Verständnis zu herrschen.
Bei der biologischen Komponente funktioniert es aber 100%ig nicht.
Und nun gibt es Leute, die dafür demonstrieren, dass auch hier der Staat einschreitet. Was soll daran grundsätzlich dumm sein?