Falsches Dilemma. Das Gegenteil von "unterbauchgesteuertem Draufhauen" ist nicht "einfach mal so weiterlaufen zu lassen", sondern die von mir verlangte objektivierte Betrachtung, die dann Grundlage für sachgerechte Entscheidungen ist.
Aber das macht ja Mühe; da ist es doch viel bequemer, einfach "das System" und "die Banken" in Bausch und Bogen zu verteufeln. So primitiv schwarz/weiß ist nichts auf der Welt.
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Viele Grüße von der Deutschen Weinstraße,
Roland
Falsches Dilemma. Das Gegenteil von "unterbauchgesteuertem Draufhauen" ist nicht "einfach mal so weiterlaufen zu lassen", sondern die von mir verlangte objektivierte Betrachtung, die dann Grundlage für sachgerechte Entscheidungen ist.
Aber das macht ja Mühe; da ist es doch viel bequemer, einfach "das System" und "die Banken" in Bausch und Bogen zu verteufeln. So primitiv schwarz/weiß ist nichts auf der Welt.
Wie es aussieht, ist aber der Aktionismus der im Zuge der Aufdeckung der Missstände gezeigt wurde schnell wieder verflogen, was gelegentlich den Anschein erweckt einige hätten garnix dagegen es einfach laufen zu lassen.
Genauso schwarz/weiß ist es übrigens die Proteste und die Unruhe in diesem Zusammenhang alleine Krawallmachern in die Schuhe zu schieben und so zu tun, als wäre doch alles in bester Ordnung und keiner hätte Grund sich zu beschweren (und die Kunden sollen doch lieber Dankbarkeit gegenüber ihrer Bank zeigen.)
Falsches Dilemma. Das Gegenteil von "unterbauchgesteuertem Draufhauen" ist nicht "einfach mal so weiterlaufen zu lassen", sondern die von mir verlangte objektivierte Betrachtung, die dann Grundlage für sachgerechte Entscheidungen ist.
Analysen gibt es doch wie Sand am Meer und ebenso objektive Betrachtungen. Was fehlt, sind die Entscheidungen. Da hängt es immer, weil die Entscheidungsträger mit den Betroffenen verbandelt sind oder gar die selben Personen sind.
Viele Griechen machen das allerdings mittlerweile gezwungener Massen.
Wir können es uns leisten, uns dafür freiwillig zu entscheiden.
Wenn sie es sinnvoll machen, bauen sie sich ein nachhaltig resilientes alternatives Wirtschafts- und Gesellschaftssystem auf. In der Hysterie des Moments wird dafür aber wieder mal (nicht nur in Griechenland) die Zeit fehlen. Schade.
Im Übrigen bin ich nicht vollständig überzeugt, dass wir so großartig freie Entscheidungen treffen können in einer dermaßen komplizierten und mittlerweile global und sektoral interdependenten Welt. Das zeigt schon die Paradoxie, die auch dieser Diskussion hier zu Grunde liegt: wer in unserer Gesellschaft nicht ausgesprochen eigeninitiativ und reflektiert konsumiert/lebt/usw. baut sein eigenes Wohl fast immer auf dem Leid anderer Menschen in anderen Weltregionen auf. Und schimpft nachher entweder auf den faulen Griechen oder den randalierenden Linken oder den Bankangestellten oder lieber noch den Politiker.
Das zeigt schon die Paradoxie, die auch dieser Diskussion hier zu Grunde liegt: wer in unserer Gesellschaft nicht ausgesprochen eigeninitiativ und reflektiert konsumiert/lebt/usw. baut sein eigenes Wohl fast immer auf dem Leid anderer Menschen in anderen Weltregionen auf. Und schimpft nachher entweder auf den faulen Griechen oder den randalierenden Linken oder den Bankangestellten oder lieber noch den Politiker.
Ja natürlich. Wir schimpfen über etwas, was wir mitverantworten.
Das ist so wie der Mensch, der sich über das Google-Auto beschwert, das durch sein Wohnviertel fährt, aber gleichzeitig seinen Sommerurlaubsort vorher am Computer mit Google-Eeart abcheckt.