Wenn sich 5 zivil gekleidete Milizen oder Partisanen in einem kleinen Dorf unter 50 Bewohnern verstecken, ist es ein Verbrechen, wenn die gegnerische Kriegspartei Bomben auf das Dorf wirft oder die Häuser anzündet und alle oder ein Teil der 55 Menschen vernichtet. Egal wieviele Zivilisten von den 50 die 5 aktiv unterstützen oder nicht. Egal für welche Ziele die Parteien sich bekriegen. Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie man diesen einfachen Sachverhalt nicht anerkennen will.
Ich kann da schon anerkennen, wenn es denn stimmt. Ich stelle das nur nicht so zusammenhanglos und einseitig in den Raum, wie du es tust.
die IDF werden das mMn, nochmal deutlich mein leider, final zu Ende bringen.
Was meinst du damit? Selbst wenn Israel alle Hamas-Kämpfer tötet (und dabei noch tausende zivile Opfer in Kauf nimmt), wird danach kein Frieden einkehren. Eine finale Lösung erreicht man in diesem Konflikt nicht mit Gewalt. Die Gewaltspirale wird einfach nur ein Stück weiter gedreht.
Dem stimme ich zu. Zum letzten Satz würde ich etwas ergänzen:
Die Hamas und Teile der Bevölkerung von Gaza sind für die militärische Unmöglichkeit verantwortlich, zwischen Soldaten und Zivilisten klar zu trennen.
Die Israelis sind für die politische Unmöglichkeit einer Zweistaatenlösung verantwortlich, indem sie illegal das Westjordanland besiedeln. Dieser Satz wäre meine Ergänzung zu dem, was Du oben geschrieben hast.
Mit der Ergänzung kann ich gut leben.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Beides steht einer Lösung des Konflikts entgegen, sodass sich die Gewaltspirale immer weiter dreht und drehen wird. Wer jeweils Täter und Opfer ist, wird maßgeblich vom Ausschnitt der Geschichte bestimmt, den man sich gerade vorknöpft.
Auch das ist wohl richtig. Letztendlich braucht es für die Region wohl eine Friedensinitiative, wie wir sie nach dem Ende der 2. Weltkriegs in Europa hatten, mit der Einsicht, keine Kriege mehr führen zu wollen. Solange diese Einsicht, mit der Akzeptanz des Faktischen, nicht da ist, geht die Gewalt wohl immer weiter - leider.
Die Hamas ist eine Terrorganisation. Meinst du tatsächlich die würden aufhören?
Momentan eher nicht, obwohl es in der Geschichte ja durchaus Terrororganisationen gab, die mit ihrem Wirken aufgehört haben. Sehe ich hier nicht. Das ist aber nicht die Schuld Israels bzw. der IDF.
Er ist IMHO als Zivilist anzusehen und hat als solcher Schutzstatus, solange er unbewaffnet ist, könnte verhaftet oder Gefangen genommen werden. Ganz sicher umbeteiligt sind seine Kinder, vielleicht die Oma, Opa,die Nachbarn, die ebenfalls von der Bombe / Brand auf das Dorf ausgelöscht werden, wo sich möglicherweise gerade ein paar Kombattante verstecken.
Ganz sicher? Was ist mit den tausenden von der Hamas ausgebildeten Kindersoldaten. Sind das nicht eventuell "seine Kinder" von denen du hier gerade sprichst und die "ganz sicher" unbeteiligt sind? Diese klare Trennung zwischen Zivilist und Soldat gibt es hier einfach nicht auch wenn du ständig versucht sie herbei zu reden. Das mag bei einer Armee zutreffen und genau auf dieser Basis von zwei gegeneinander kämpfenden Ländern/Armeen ist das von dir ständig wieder zitierte Kriegsrecht auch entstanden. Wir reden hier aber nicht von einer Armee sondern von einer Terrororganisation die sich an keinerleit Regeln oder Gesetze hält und auch nicht davor zurückschreckt Frauen und Kinder für ihre Zwecke einzusetzen. Sei es als Kindersoldaten, Selbstmordattentäter, lebende Schutzschilde oder was auch immer.
Morgen Abend bin ich mit einer mir sehr nahestehenden Person in Stuttgart aufgrund eines kleinen Ehrenamts zu der Eröffnungsverantstaltung zu den "Jüdischen Kulturwochen 2023" eingeladen. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass wir uns in Deutschland im Vorfeld Überlegungen zur eigenen Sicherheit machen müssen, wenn man auf eine jüdische Veranstaltung geht. Wo soll das enden?
Ich freue mich aber trotzdem auf die Vorträge und anschließenden Diskussionen. Gesprächsstoff ist wohl vorhanden
Zitat:
Zitat von DocTom
Gute Frage.
Viel Spaß, berichte mal bitte...
Anwesend waren Dr. Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Frau Lador-Fresher, Generalkonsulin des Staates Israel in Deutschland, Danyal Bayaz, Finanzminister von BaWü, die Justizministerin von BaWü, ein paar Vertreter der Stadt Stuttgart u.a.
Wir saßen in der 5. Reihe auf resevierten Plätzen, direkt hinter eben diesen Personen ;-)
Polizei und Security war überall vertreten, aber angenehm im Hintergrund. Einlaß ins Rathaus ging sowieso nur mit Einladung. Die erwähnten Personen hielten ihre Reden und im Anschluß hatte man am kalten Buffet die Möglichkeit ins Gespräch zu kommen, was ich natürlich auch tat.
Am interessantesten fand ich die Rede vom Finanzminister (Die Grünen), er ist Deutsch-Türke und man konnte erkennen, dass er Erfahrungen mit dem Aufwachsen innerhalb 2 Religionen gemacht hat. Andere berichteten von Morddrohungen an ihre Familie seit den Anschlägen in Israel. Explizit wurde der Hass in den sozialen Medien angesprochen, der widerfährt. Wer was gesagt hat, möchte ich hier nicht sagen, um Missverständnisse zu vermeiden, falls ich aus Versehen etwas falsch wiedergeben würde.
Für mich Hans Wurst war das ein sehr interessanter Abend, weil ich direkter und näher am Geschehen und den Entscheidungsträgern dran war. Der Schock, den manche seit den Anschlägen haben, war zu spüren.
Die Sache ist kompliziert - ich hoffe, man findet Lösungen.