Durch welche Mechanismen werden diese 3 Tonnen zeitnah gebunden, wieviel verbleibt dann wirklich klimawirksam in der Atmosphäre?
Wie wird das berechnet und wie ist das jetzt belegt?
Das ist auf der Mikroebene nicht darstellbar. Du hast global diese Absorbtionsgröße. Diese ist auch nicht abhängig davon, wieviel Du jetzt aktuell verbrauchst. Der wichtigste Faktor ist hier der CO2 Partialdruck in der Atmosphäre. Das bedeutet, daß in unserer Rechnung von den knapp 40 Mrd Tonnen CO2 etwas mehr als die Hälfte absorbiert wird. Das sind aktuell rund 21 Mrd Tonnen. Zusätzlich aufgenommen in der Atmosphäre werden also ca. 19 Mrd Tonnen. Würden wir nun unseren CO2 Ausstoß auf 30 Mrd Tonnen senken, würden immer noch 21 Mrd Tonnen absorbiert werden. Der Nettozuwachs wäre hier 9. Das kann auch gar nicht anders sein. Da der Partialdruck die relevante Steuergröße ist und der CO2 Gehalt in der Atmosphäre nicht kleiner wird, können wir mit einer mittelfristig konstanten Absorbtionsrate rechnen.
Du kannst diesen Effekt ganz gut in der Keeling Kurve sehen. Letztendlich war das auch die Kurve, die den Klimawandel wissenschaftlich nachweisen konnte bzw. war es das wichtigste und überzeugendste Argument dafür.
Interessant ist hier übrigens, daß wir eine Saisonalität sehen. Im Winterhalbjahr bewirken die Senken sogar, daß der CO2 Gehalt abnimmt. Diese Beobachtung war auch der Grund. überhaupt verstehen zu wollen, woran das liegt.
Da viel zu viel CO2 in die Athmosphäre gerät und das Gleichgewicht ausser Kraft ist, sind für mich die 3 to zusätzlich und wirksam und sonst nix
Das ist richtig. Was der einzelne einsparen kann, hat sofort einen Wert. Von den 20 Mrd Tonnen sind wir weit entfernt. Mir ging es um das Ziel der Netto Null. Und ich habe das Gefühl, daß es hier durchaus Missverständnisse gibt. Ich stimme Dir aber vollumfänglich zu, daß jede eingesparte Tonne CO2 direkt "nicht" sichtbar wird.
auf den Punkt, die Absorptionsrechnung ist mir auch in Deinem ersten Post aufgefallen -
Ich nehme jetzt mal wieder einen angenommenen Einzelfall: ich heize den Winter mit Öl wie blöde durch und erzeuge damit 3 Tonne CO2 in 5 Monaten -
Den Effekt kannst Du ganz gut hier nachvollziehen:
Ohne die vom Menschen verursachten Emissionen bilden die natürliche Emission von Kohlendioxid und die natürliche Absorption ein Gleichgewicht.
Ja und nein. Die Absorbtionsrate ist wir oben geschrieben abhängig vom Partialdruck des CO2. Da auch mit der Senkung des Verbrauchs das CO2 nicht abgebaut wird, bleibt die Absorbtionsrate so wie sie ist oder erhöht sich über Zeit. Das passiert aber über Jahrzehnte. Erst wenn wir tatsächlich unter Null in der Formel (CO2 Ausstoß abzgl. Senken) kommen, sinkt der CO2 Gehalt und damit der Partialdruck. Erst dann wird sich ein neues Gleichgewicht einstellen. Und auch diese Richtung dauert Jahrzehnte. Dein Einwand ist also grundsätzlich richtig, aber aufgrund des Verzugs von geringer Relevanz.
Was verstehst Du daran nicht? Beim Verbrenner kommt Kohlendioxid aus dem Auspuff. Fast 17 Kilogramm pro 100 Kilometer.
Wenn wir uns den relevanten Primärenergiemix anschauen, wird das beim E-Auto auch nicht anders aussehen. Da gehen die Prozent nur nicht am Motor verloren, sondern auf dem Weg zum Stecker.
Zitat:
Beim Elektroauto gibt es ebenfalls CO2. Doch die Aussichten, das zu reduzieren, sind grundsätzlich besser als beim Verbrenner.
Hier bin ich voll und ganz bei Dir. Wobei ich dann doch eher von einem E-Motor träume, der nicht von der Dose gespeist wird, sondern über einen Tank. LPG könnte da zukunftsweisend sein. Wenn man die Energie direkt am Windrad oder der Solarzelle nutzt, um synthetische Kraftstoffe herzustellen, könnte man viele Problem lösen. Das soll aber nicht in einen Verbrenner fließen. Vielmehr muss hier Strom erzeugt werden, um den unschlagbaren Effizienzvorteil vom E-Motor zu nutzen. Auch hier sind wir nicht soweit, aber auch hier ist Besserung in Sicht. Und meines Erachtens liegt hier die Zukunft in der breiten Masse. Das ist aber im Gegensatz zu den anderen Aussagen eine persönliche These. Die oben aufgeführten Antworten sind public knowledge.
Ja, vielleicht kommt die Methanol-Brennstoffzelle.
Damit weiterhin jeder jeden scheixxmeter mit dem geliebten Auto fahren kann.
Oder halt im Stau stehen, sei es in München oder Paris, inzwischen ist es doch 24h am Tag Rush-Hour.
Es wird einfach viel zuviel Auto gefahren, ich nehme mich da sicher nicht aus.
Das muss sich halt ändern.
Bis dahin sind BEV eben das deutlich bessere Konzept.
Denke Dir bitte für einen Moment die Menschheit weg. Dann entspricht die globale Erzeugung von Kohlendioxid exakt der globalen Aufnahme von Kohlendioxid. Beweis: Die Menge an Kohlendioxid in der Atmosphäre blieb über hunderttausende von Jahren mehr oder weniger konstant. Quellen und Senken hielten sich die Waage.
Jetzt denke Dir bitte die Menschen wieder hinzu. Sie pusten aktuell jedes Jahr rund 40 Milliarden Tonnen Kohlendioxid zusätzlich in die Atmosphäre. In der Folge erwärmt sich das Klima.
Sind wir uns bis hierhin einig? Ich frage, um besser zu verstehen, was Du meinst.
Jetzt stoppen wir gedanklich die menschengemachten Emissionen. Die natürlichen Emissionen (die es schon immer gab) bleiben bestehen, werden aber von der natürlichen CO2-Aufnahme kompensiert. Die Menge an Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt nicht weiter an. Da sich CO2 aber für Jahrtausende in der Atmosphäre hält, liegt die Menge an Kohlendioxid jetzt auf höherem Niveau als vorher. Einverstanden?
Zurück zum ursprünglichen CO2-Gehalt der Atmosphäre kommen wir nur dann, wenn wir die Emissionen nicht nur stoppen, sondern der Atmosphäre Kohlendioxid entziehen. Ist das Dein Gedanke?
(Kipppunkte bei den Senken und eine veränderte Aufnahme von Gasen durch sich erwärmende Meere etc. lasse ich der Übersichtlichkeit halber weg).
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!