Danke, das ist tatsächlich etwas anderes, als worauf ich kam. Hier geht es offenbar um die Integration von trangenden kolfefaserverstärkten Kunststoffstrukturen (im Volksmund irritierenderweise als Carbon bezeichnet) als Elektrode in Li-Ionen-Batterien anstelle des üblichen Grafits. Vorteil soll sein, daß man sich Gewicht sparen kann bzgl. der Gesamtbatterie - allerdings um dein Preis verringerter Energiedichte, da Carbon als Elektrodematerial dem reinen Grafit unterlegen ist. Als Großspeicher hat das erst mal noch weniger Perspektive, als der rußgefüllte Beton, kann aber ggf. gerade in der Fahrzeugtechnik, wo Gesamtgewicht eine Rolle spielt, einen Mehrwert bringen. In ein Rennradrahmen integriert könnte die Technik das Gewicht der Batterien fürs DI2 sparen und den Fahrradcomputer mit versorgen .
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Batterien, Wärme, Wasserstoff: Das ist die Kurzfassung bei der künftigen Speicherung großer Energiemengen.
Ja, hier sieht man auch, daß für die Speicherung wirklich großer Energiemengen über längere Zeit nur Wasserstoff als Technologie überhaupt in Frage kommt. Das wird aber ohne einen wesentlichen Sprung bzgl. Wirtschaftlichkeit auch schwer realisierbar sein, zu grottig sind die Wirkungsgrade bzw. Verluste bei Elektroylse, Speicherung und Verstromung in Brennstoffzellen.
Ich dachte vor ein paar Jahren auch, daß im Zuge der Energiewende Wasserstoff eine aufstrebende, zunehmend profitable Industrie generieren sollte (unsere Firma eruiert auch schon, wo man darin mitverdienen kann). Aber irgendwie dümpeln alle Aktien der einst vielversprechenden H2-Player wie Nel Asa oder Ballard herum, und unsere Geschäftsaussichtsanalyse basiert bisher auch nur darauf, daß man auf hohe staatliche Subventionen hofft, wovon man etwas abschöpfen kann. Außerdem sieht man am ehesten in Saudi-Arabien ein Zukunftsgeschäft, dort soll Wasserstoff in großen Mengen produziert werden. Wenn das aber einfach eine andere Verwendung der Ölvorräte wäre, bloß um unsere Stromproduktion in Deutschland zu bedienen, wäre es keine gute Idee, nur ein gutes Geschäft für die Saudis.
Da muß noch einiges geschehen, um den Gesamtwirkungsgrad von Erzeugung bis Verstromung hin zu guter Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Es gibt z.B. Forschungen, die Alternativen zur Elektrolyse untersuchen, mit deutlich verringertem Energiebedarf. Das ist noch ein spannendes Feld mit offenem zeitlichen Ausblick (hoffentlich günstiger, als die Fusionskonstante).
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Das ganze Bild ist aus meiner Sicht schräg. Es setzt voraus, dass wir Deutsche oder die westlichen Industrieländer ein Vorbild seien, dem alle Länder nacheiferten, oder – etwas schwächer – an dem sie sich orientieren würden.
Genau genommen ist das sogar noch grundsätzlicher: Es setzt voraus, dass die Vorbildfunktion in so großen Maßstäben über Grenzen der Politik, der Kultur und der Klimazonen hinweg funktioniert, und zwar aus einem einzigen Grund:
Ein extrem hochkomplexes, multifaktorielles, global abhängiges Gebilde, dass Heerscharen von Volkswirten seit ewigen Zeiten mehr oder weniger erfolgreich/erfolglos versuchen in Modelle zu packen, das Wirtschaftswachstum, soll nun glaubhaft reduziert werden auf die singuläre Voraussetzung Energiewende. Fühlt sich schon beim Schreiben völlig unterkomplex an.
Da muß noch einiges geschehen, um den Gesamtwirkungsgrad von Erzeugung bis Verstromung hin zu guter Wirtschaftlichkeit zu verbessern.
Beim Gesamtwirkungsgrad geht es nicht um den Wasserstoff allein. Sondern um das gesamte System aus emissionsfreier Stromerzeugung plus das Auffangen der überschüssigen Stromproduktion durch die Herstellung von Wasserstoff.
Wenn Strom billig, aber Wasserstoff teuer ist, kann die Kombination aus beiden immer noch wirtschaftlich sein.
Jedenfalls: Überschüssiger Strom wird auf dem Strommarkt zu Spottpreisen angeboten. Wer in der Lage ist, ihn zu speichern und zu verkaufen, wenn die Preise hoch sind, kann ein gutes Geschäft machen. Ich verstehe nicht genug davon, um die Zukunft vorherzusagen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es bereits Firmen gibt, die sich bei der Speicherfrage richtig reinhängen.
Ein Vergleich der Wirtschaftlichkeit zwischen erneuerbaren und fossilen Energien finde ich angesichts des Klimawandels unsinnig. Du hast aber zusammen mit Genussläufer ein Stück Wirklichkeit auf Deiner Seite, wenn Du die faktische Realität eines Wirtschaftssystems anführst, das fast ausschließlich vom Eigennutz der Marktteilnehmer bestimmt wird.
Ein extrem hochkomplexes, multifaktorielles, global abhängiges Gebilde, dass Heerscharen von Volkswirten seit ewigen Zeiten mehr oder weniger erfolgreich/erfolglos versuchen in Modelle zu packen, das Wirtschaftswachstum, soll nun glaubhaft reduziert werden auf die singuläre Voraussetzung Energiewende. Fühlt sich schon beim Schreiben völlig unterkomplex an.
Noch einfacher: Arne schreibt zu Recht, dass dem Klima Wachstumsziel völlig egal sind. Nun würde ich schreiben, dass vielen Milliarden Menschen das Klima vielleicht nicht egal ist, aber keine hohe Priorität genießt. Wenn man nun keinen bezahlbaren Weg aufzeigen kann, der eine bezahlbare Klimakehrtwende und Wirtschaftswachstum zusammenbringt, wird das scheitern.
Noch einfacher: Arne schreibt zu Recht, dass dem Klima Wachstumsziel völlig egal sind. Nun würde ich schreiben, dass vielen Milliarden Menschen das Klima vielleicht nicht egal ist, aber keine hohe Priorität genießt. Wenn man nun keinen bezahlbaren Weg aufzeigen kann, der eine bezahlbare Klimakehrtwende und Wirtschaftswachstum zusammenbringt, wird das scheitern.
Selbstverständlich betrifft das Klima alle und ich gehe davon aus, dass dies auch die meisten Menschen verstehen. Das ist ja nun nicht weiter kompliziert. Aber die Rechnungen müssen am Monatsende bezahlt werden. Da mag der gemeine Triathlet einen finanzielle Puffer haben, aber letztendlich tickt er nicht anders.
Aktuell geht man bzgl. Migration (um ein wenig on-topic zu bleiben) dahin, Mauern höher zu ziehen. Das ist aber keine Lösung, denn der Klimawandel produziert letztendlich mehr Flüchtlingen, die verständlicherwreise zu den sicheren Verursacherregionen streben.
Über die Ursachen, die den ganzen Schlamasel herleiten, wird im Grunde kaum gesprochen. Kein Wunder, denn dann müssten wir unser Verhalten ernsthaft hinterfragen. Wir reden über messerstechende Flüchtlinge, eine führende Politikerin sinniert öffentlich über die Hautfarbe von Fussballspielern und bekommen nicht mal ein Tempolimit hin.
Jedenfalls: Überschüssiger Strom wird auf dem Strommarkt zu Spottpreisen angeboten. Wer in der Lage ist, ihn zu speichern und zu verkaufen, wenn die Preise hoch sind, kann ein gutes Geschäft machen. Ich verstehe nicht genug davon, um die Zukunft vorherzusagen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es bereits Firmen gibt, die sich bei der Speicherfrage richtig reinhängen.
Das Problem ist hier der Überschussstrom ist nicht immer vorhanden und sogar eher meistens nicht. Und damit kann man nicht planbar rechnen.
Wenn ich ein große chemische Anlage baue die Wasserstoff z.b. herstellen soll, dann will ich eigentlich dass die rund um die Uhr das ganze Jahr läuft. Dann hab ich den besten Ertrag. Die Anlage nur in 10% der Zeit des Jahres laufen zu lassen, weil da zufällig zuviel Strom da ist, damit bekommt man halt sofort ein großes Problem mit Wirtschaftlichkeit.
Im Einzelfall kann sich auch das noch rechnen aber eigentlich ist es auch Verschwendung und nicht Nachhaltig, Anlagen zu bauen die fast immer still stehen.
Also würde man wie die Saudis neben die Wasserstoffanlage ein Solarfeld bauen und zumindest immer wenn die Sonne scheint produzieren. Das macht Sinn.
Bei einem Speicherkraftwerk ist das im übrigen ähnlich, dass das nur selten läuft, aber da brauch ich ne dicke Pumpe/Turbine und ne dicke Leitung und wenn ich Glück hab ist der Speichersee schon da, wenn nicht brauch ich den auch noch. Die Investitionskosten sind überschaubarer.
Noch einfacher: Arne schreibt zu Recht, dass dem Klima Wachstumsziel völlig egal sind. Nun würde ich schreiben, dass vielen Milliarden Menschen das Klima vielleicht nicht egal ist, aber keine hohe Priorität genießt. Wenn man nun keinen bezahlbaren Weg aufzeigen kann, der eine bezahlbare Klimakehrtwende und Wirtschaftswachstum zusammenbringt, wird das scheitern.
Aktuellste Nachrichten, die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereinissen steigt um das 35-fache, da kann man sich dann halt auch relativ leicht so langsam ausrechen, wenn einem das Haus weg geweht/geschwemmt wird.
Und das gegenrechen mit dem, was man sich angeblich nicht leisten kann.
Oder man geht davon aus, es wird einen nicht treffen und wenn zahlt der Staat.