Folglich sorgst Du Dich darum, dass die batteriebetriebenen Elektroautos demnächst "willkürlich" vom Staat für obsolet erklärt werden könnten und wir stattdessen – was machen?
Ich sorge mich generell darum, wenn der Staat glaubt, Technologien vorschreiben zu können; ab da wird es wichtig, sich Alternativen in der Hinterhand zu behalten, um nicht zu sehr vom Staat abhängig zu sein (Kindheitserfahrung: Zentralheizung war hohes Risiko, eigener Kachelofen und Heizlüfter die Sicherheit, im Winter nicht im kalten zu sitzen...). Aktuell mache ich mir wegen Elektroautos gar keine Sorgen, weil ich keine fahren will; wenn ich eins hätte, fände ich die Nachricht "Netzagentur will Laden von E-Autos einschränken" schon etwas bedenklich. Bevor die LEDs kommerziell verfügbar waren, fand ich auch den Verbot der Glühbirnen problematisch, da die Leuchtstoffröhren funktionell oft ungeeignet und umwelttechnisch immer schlecht waren; da habe ich auch mit einem großen Vorrat an Glühbirnen gelebt.
Konkret zu Deiner Frage: je nach Versorgungslage kann sehr wohl passieren, daß es Politiker gibt, die irgendwann meinen, BEV ist schlecht (Überlastung Stromnetze), und plötzlich alles auf E-Fuels oder Wasserstoff umlenkt. Wenn aber stetig alle (unsubventioniert) sich parallel entwickeln können, gibt es irgendwann eine realistische Verteilung, die wirtschaftlich und funktionell die Breite der Gesellschaft befriedigt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
... je nach Versorgungslage kann sehr wohl passieren, daß es Politiker gibt, die irgendwann meinen, BEV ist schlecht (Überlastung Stromnetze), und plötzlich alles auf E-Fuels oder Wasserstoff umlenkt.
"Plötzlich alles auf E-Fuels oder Wasserstoff umlenkt"? Wie plötzlich stellst Du Dir das vor, bis "alles" in Deutschland mit anderen Kraftstoffen läuft?
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Wenn aber stetig alle (unsubventioniert) sich parallel entwickeln können, gibt es irgendwann eine realistische Verteilung, die wirtschaftlich und funktionell die Breite der Gesellschaft befriedigt.
Eine sinnvolle Verteilung der Energieträger Strom, E-Fuels und Wasserstoff wird auch heute bereits angestrebt. Da klimaneutraler und erneuerbarer Strom jedoch in nächster Zeit und auch mittelfristig ein knappes Gut sein wird, unterliegt diese Verteilung dem Effizienzgedanken: Der vorhandene Strom muss so effizient wie möglich genutzt werden.
E-Fuels und Wasserstoff scheiden wegen katastrophaler Wirkungsgrade und sehr geringer Verfügbarkeit bei den allermeisten Anwendungen aus. Daher setzt der Individualverkehr auf Elektroautos mit Batterie. Und zwar weltweit, sämtliche Hersteller von PKW, mit Ausnahme von Porsche. E-Fuels und Wasserstoff wären in den benötigten Mengen schlicht nicht verfügbar und werden an anderer Stelle gebraucht.
Ich halte es für eine Verschwörungstheorie, dass es total pfiffige Ideen für künftige Energieträger gäbe, die aber rund um den Globus von Politikern verhindert würden, welche hier alle zusammenhalten, während sie andererseits von heute auf morgen per Federstrich alles über den Haufen würfen (man weiß ja nie).
Was ist aus Deinem "großen Vorrat" alter Glühbirnen geworden?
"Plötzlich alles auf E-Fuels oder Wasserstoff umlenkt"? Wie plötzlich stellst Du Dir das vor, bis "alles" in Deutschland mit anderen Kraftstoffen läuft?
Genauso plötzlich, wie die Umstellung auf BEV anvisiert wird, oder die Kernkraft vernichtet. Für den Einzelnen mit Übergang, für die Firmen schneller, als es wirtschaftlich sinnvoll wäre, da nicht durch freie Nachfrage-Änderung getrieben.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Da klimaneutraler und erneuerbarer Strom jedoch in nächster Zeit und auch mittelfristig ein knappes Gut sein wird, unterliegt diese Verteilung dem Effizienzgedanken: Der vorhandene Strom muss so effizient wie möglich genutzt werden.
Das stimmt zwar, aber noch wichtiger für eine Industriegesellschaft ist daß Strom zuverlässig und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen muß; wenn Strom knapp ist, ist eine übereilte Umstellung von z.B. Heizung auf Strom nicht umsetzbar und daher nicht sinnvoll
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
E-Fuels und Wasserstoff scheiden wegen katastrophaler Wirkungsgrade und sehr geringer Verfügbarkeit bei den allermeisten Anwendungen aus. Daher setzt der Individualverkehr auf Elektroautos mit Batterie.
Die geringe Verfügbarkeit war für Batterien ebenso gegeben wie für Wasserstoff. Was sich durchgesetzt hat, hat viel mit bevorzugter Subventionierung und daher mit Politik zu tun. Auch ist generell das extreme Übergewicht von BEV gegenüber dem klassischen Verbrenner ein großer Nachteil, da mehr Rohstoffe verbraucht und mehr Energie zum Beschleunigen benötigt wird. Entsprechend gering ist der BEV Anteil an der Weltweiten Fahrzeugflotte. Ich hätte z.B. neben BEV auch politisch darauf hingewirkt, daß die Verbrenner durch entsprechende Vorgaben massiv den Verbrauch reduzieren (z.B. Gewichstlimits, schmale Reifen, etc.) - das hätte auch einen großen CO2-Effekt und zwar auf kürzerer Perspektive, als allein auf BEV zu setzen. Wasserstoff und E-Fuels kommen nur ins Gespräch, weil Verbrenner einfach verboten werden sollen, und damit eine funktionale Lücke im Fahrzeugangebot entsteht.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ich halte es für eine Verschwörungstheorie, dass es total pfiffige Ideen für künftige Energieträger gäbe, die aber rund um den Globus von Politikern verhindert würden, welche hier alle zusammenhalten, während sie andererseits von heute auf morgen per Federstrich alles über den Haufen würfen (man weiß ja nie).
Nein, sie verhindern nicht bewußt konkrete Ideen; sie unterdrücken durch die Bevorzugung von willkürlich ausgewählten Technologien überhaupt die Entwicklung von Ideen, die evtl. besser sein könnten.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Was ist aus Deinem "großen Vorrat" alter Glühbirnen geworden?
Wurde jahrelang genutzt, ein paar habe ich immer noch (z.B. Backofen-Lichter gibt es immer noch nur als klassische Glühbirne). Und an manchen Stellen wo häufig geschaltet wird, habe ich immer noch Glühbirnen, da dort die teureren LEDs oft auch relativ kurz halten...
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Wurde jahrelang genutzt, ein paar habe ich immer noch (z.B. Backofen-Lichter gibt es immer noch nur als klassische Glühbirne). Und an manchen Stellen wo häufig geschaltet wird, habe ich immer noch Glühbirnen, da dort die teureren LEDs oft auch relativ kurz halten...
Du selbst hast das Beispiel Glühbirnen angefangen:
Was du jetzt machst ist framing. "Die teureren LED". Ja, in der Anschaffung teurer. Im Stromverbrauch aber deutlich sparsamer.
Wurde jahrelang genutzt, ein paar habe ich immer noch (z.B. Backofen-Lichter gibt es immer noch nur als klassische Glühbirne). Und an manchen Stellen wo häufig geschaltet wird, habe ich immer noch Glühbirnen, da dort die teureren LEDs oft auch relativ kurz halten...
Auch so ein Ammenmärchen LED haben eine weit höhere Schaltzyklen-Anzahl als Glühbirnen. Nun ja - jeder wie er denkt.
Und für den Backofen gibts auch immer noch passende Birnen, die musste auch keiner auf Halde legen
Ich hätte z.B. neben BEV auch politisch darauf hingewirkt, daß die Verbrenner durch entsprechende Vorgaben massiv den Verbrauch reduzieren (z.B. Gewichstlimits, schmale Reifen, etc.) - das hätte auch einen großen CO2-Effekt und zwar auf kürzerer Perspektive, als allein auf BEV zu setzen.
Wir würden dann also alle demnächst neue Autos kaufen, die einen Verbrennungsmotor mit geringem Verbrauch haben.
Wie kommst Du damit auf die geforderten Nullemissionen? Die sind per Gesetz bis 2045 vorgeschrieben. Und Null heißt Null.
Mit Deinem Vorschlag würden wir also in den nächsten 10 Jahren neue Autos kaufen, die spätestens 2045 aus dem Verkehr gezogen werden müssen. Du würdest damit genau das Hin und Her erzeugen, dass Du der Politik für die Zukunft unterstellst.
Die Politik legt sich auf batteriebetriebene Elektroautos fest und schützt damit die Verbraucher. Sie sorgt auch für Klarheit bei den Investitionen in der Wirtschaft. Ich halte das für den besseren Weg als das Herumdoktern mit einer Technologie, die es nicht in das nächste Jahrzehnt schafft.
Ich hätte z.B. neben BEV auch politisch darauf hingewirkt, daß die Verbrenner durch entsprechende Vorgaben massiv den Verbrauch reduzieren (z.B. Gewichstlimits, schmale Reifen, etc.) - das hätte auch einen großen CO2-Effekt und zwar auf kürzerer Perspektive, als allein auf BEV zu setzen.
Die schnellste und einfachste Maßnahme wäre ja ein Tempolimit, aber diesbezüglich willst du ja keine Vorgaben der Politik