Ich vergleiche es gern mit zweiTypen, die als Kind, das auf dem Schulhof immer verprügelt wurden. Beide schwören sich, dass das nie wieder passieren soll. Der eine engagiert sich gegen Gewalt und unterstützt Kinder bei Konfliktlösungen. Der andere wird Kickboxer und verprügelt lieber andere, um selbst nicht Opfer zuwerden. Beide haben ihr persönliches Problem gelöst. Beide Lösungen sind menschlich erst einmal nachvollziehbar. Gesamtgesellschaftlich ist aber nur eine akzeptabel.
Ich finde, es gibt aber noch den Typen, der Kickboxen lernt, um sich selbst und andere beschützen zu können, wenn der Kollege mit seinen Deeskalationsstuhlkreisen bei Typen wie Putin oder Anis Amri nicht weiterkommt. Und dieser Typ ist Gesamtgesellschaftlich nicht nur akzeptabel, sondern auch notwendig, solange es Menschen gibt, die mit "Konfliktösungen" nicht zu beeindrucken sind.
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Wann und warum die Israelis nach rechts abgebogen sind, ist mir bisher nicht klar. langristig werden sie mit ihrer Wahl aber nicht glücklich sein.
Was meinst Du unter rechts abgebogen? Israel ist immer noch die einzige Demokratie der Region. Die Israelis haben ab 1948 sich darauf besonnen, daß sie nur überleben, wenn sie sich wehren können, und das tun sie effizient, und das geht leider nicht mit Pazifismus. Es ist natürlich leichter mit einem wehrlosen Opfer mitzufühlen, als mit einem wehrhaften. Aber den Juden, die heute von Ausrottung bedroht werden (klares Hauptziel der Hamas), helfen betroffene Auschwitz-Besuche überhaupt nichts, die brauchen das Gleiche wie die Ukraine - Beistand im Überlebenskampf. Aber die aktuelle Stimmung bzgl. Israel ist nichts neues, wie Karl Lagerfeld schon vor Jahren treffend festgestellt hat.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
... Man kann mit jedem Hammer oder Messer morden, trotzdem sind beides erst mal wertvolle Werkzeuge. Darum sind auch Messerverbote ebenso nutzlos wie Nationalstolz zu verteufeln - am Menschen ändert das beides nichts.
Der Staat muss doch reagieren. Und entsprechend Verbote aussprechen, wenn es um Messer als Mordinstrumente geht oder seine eigene Gestalt, die Demokratie, bedroht wird.
Man kann in DE auch Nationalstolz haben. Ich war am Freitag beim Public Viewing mit tausenden Menschen. Viele hatten sich Schwarz-Rot-Gold auf die Backe gemalt, Fahnen wehten usw. Das wird morgen Abend dasselbe sein.
Das Problem entsteht erst dann, wenn man seine eigene Nation (mit Gewalt) über andere stellt. Es ist kein Problem, wenn man seine eigene Nationalität oder sein Land feiert.
Das Problem entsteht erst dann, wenn man seine eigene Nation (mit Gewalt) über andere stellt. Es ist kein Problem, wenn man seine eigene Nationalität oder sein Land feiert.
Das "mit Gewalt" gehört hier m.M.n. nicht in Klammern, da es der Schlüssel für die Gültigkeit der Aussage ist. Natürlich stellt man das, was einem wichtig und wertvoll ist, über andere, ob es die eigene Kultur, Nation, Partner oder TT-Rad ist. Normalerweise ist dies eine Erhöhung des Eigenen, das für die Person einen höheren Wert zugeschrieben bekommt, als alles andere, ohne die Werte der anderen anzuzweifeln. Erst wenn die anderen abgewertet, ihre Berechtigung in Frage gestellt wird, wenn sie verachtet oder gar als "Feind" gesehen werden, dann beginnen die Probleme. Normaler Nationalstolz hat diese Probleme selten, Religionen und Ideologien schon viel eher, wie aktuell leider auch ein großer Teil der politischen Auseinandersetzungen.
Da hast du was falsch verstanden. ich bin weder mit Schriften von Sellner "vertraut", noch habe ich je den rechten Flügel der AfD "mit großem Engagement diskutiert". Bin gespannt, ob Du irgendein Zitat findest, das Dein (Miß)verständnis belegt.
Bitte genau lesen: Ich hatte geschrieben, dass Du die AfD mit großen Engagement diskutierst. Da wundert es mich, dass Dir die Positionen des rechten Flügels unbekannt sein sollen.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
... nur weil ich in einigen Themen Ansichten habe, die zufällig auch von der AfD vertreten werden, habe ich noch lange nicht das Bedürfnis, mich mit Details von einem rechtsextrem anmutenden Teil der AfD zu befassen. Mich interessiert nicht primär die AfD oder die Grünen oder sonst eine Partei, sondern mich interessieren politische Themen und Lösungsideen dazu, unabhängig, von wem, v.a. welcher Person, sie vertreten werden.
Mag sein, dass Du zur Vielfalt der aktuellen politischen Themen (Klima, Migration, Energiewende, E-Mobilität, Gendern, globale Gerechtigkeit etc) jeweils eigene Standpunkte suchst.
Nach meiner Wahrnehmung liegst Du bei allen diesen Themen exakt auf der Linie der neuen Rechten: Klima- und Wissenschaftsskeptizismus, eine Ablehnung praktisch aller konkreten Lösungen zur Klimaneutralität, eine Ablehnung der E-Mobilität, Gegnerschaft zur Migration und die Angst, von fremden Kulturen unterwandert zu werden, eine Nähe zum Querdenkertum bei Corona, Euroskeptizismus und vor allem: die Betrachtung all dieser rein sachlichen Fragen als einen Kulturkampf. Windräder sind irgendwie links.
Es ist doch kein Zufall, dass die meisten dieser Positionen gebündelt auftreten: Wer zum Klimawandel wissenschaftsferne Positionen vertritt, bringt meistens auch die anderen rechten Positionen mit. Dieser Gleichschritt in den politisch rechten Überzeugungen kontrastiert stark mit der Selbstwahrnehmung, man sei ein freier Geist und bilde sich unvoreingenommen eine eigene Meinung. Das Gegenteil ist der Fall.
Du selbst bezeichnest es oben als Zufall, dass einige Deiner politischen Positionen auch von der AfD vertreten würden. Ich halte das nicht für einen Zufall. Eher scheint es mir das Ergebnis der geschickten rechten Meinungsmanipulation zu sein, die aktuell die Demokratien in Europa und den USA herausfordert.
Oh, noch keine Quellenbeschimpfung, ohne den Text gelesen zu haben?
Das Oberlandesgericht Dresden urteilte 2020, die Behauptung, das Geschäftsmodell dieser Publikation beruhe "auf Hetze und Falschbehauptungen" habe einen "wahren Tatsachenkern".
Wenn die AFD (mit Höcke) nicht in die Regierung gelangen und den Ministerpräsidenten stellen soll, müssen CDU, Linke, BSW eine Regierungskoalition bilden. FDP u. Grüne bleiben unter 5 %, SPD 7 % .
Bitte genau lesen: Ich hatte geschrieben, dass Du die AfD mit großen Engagement diskutierst. Da wundert es mich, dass Dir die Positionen des rechten Flügels unbekannt sein sollen.
Nein, ich komme eher selten mit der AfD, außer es geht um m.M.n. übertriebene Angst davor. Die AfD bringen meist andere ins Spiel, weil sie (wie Du in diesem Post auch) meine Positionen als "exakt auf der Linie" der AfD sehen. Das ist für mich noch kein Grund, mich mit extremen der AfD zu befassen. Ich finde es allerdings schade, daß die von Lucke als sinnvoll angelegte Alternative so stark von Extremen unterwandert wurde, und damit auch die sinnvollen Anteile ihres Programms dauerhaft diskreditiert wurden.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Mag sein, dass Du zur Vielfalt der aktuellen politischen Themen (Klima, Migration, Energiewende, E-Mobilität, Gendern, globale Gerechtigkeit etc) jeweils eigene Standpunkte suchst.
ich suche, und ich finde sie auch.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Nach meiner Wahrnehmung liegst Du bei allen diesen Themen exakt auf der Linie der neuen Rechten: Klima- und Wissenschaftsskeptizismus, eine Ablehnung praktisch aller konkreten Lösungen zur Klimaneutralität, eine Ablehnung der E-Mobilität, Gegnerschaft zur Migration und die Angst, von fremden Kulturen unterwandert zu werden, eine Nähe zum Querdenkertum bei Corona, Euroskeptizismus und vor allem: die Betrachtung all dieser rein sachlichen Fragen als einen Kulturkampf. Windräder sind irgendwie links.
Fast nichts von obigen trifft in dieser Absolutheit auf mich zu, finde ich. Wissenschaftsskeptizismus siehst Du dort, wo ich den blinden Glauben an "die Wissenschaft" in Frage stelle. Ich lehne nicht praktisch alle Lösungen zur Klimaneutralität ab, sondern prüfe sie auf Machbarkeit und Sinnhaftigkeit (Aufwand zu Nutzen-Verhältnis). E-Mobilität lehne ich nicht an sich ab, bezweifle aber die Alleinstellung als Zukunft für alle, "Gegnerschaft zu Migration" allgemein ist etwas anderes, als ein Wunsch nach Kontrolle, nach Durchsetzung von Regeln (wer nicht bleiben darf, soll auch nicht bleiben), nach Steuerung zum Nutzen auch des eigenen Landes, also z.B. Minimierung der Zuwanderung in die Sozialsysteme und Erleichterung des Zuzugs von arbeitswilligen Leistungsträgern (die dann die Sozialleistungen erwirtschaften). Ja, ich finde die Pflege der eigenen Kultur ist ein hoher Wert; bestimmte fremde Kulturen, die unsere Werte und Lebensweise nicht anerkennen oder gar verachten sollten tatsächlich keinen Raum hier bekommen - oder siehst Du es anders? Bei Corona haben sich ja sehr viele Aussagen der Kritiker als wahr herausgestellt - da wäre es an der Zeit, das zuzugeben. "Euroskeptizismus" heißt nur, an der aktuellen, eher undemokratischen und viel zu zentralistischen bis hin zu übergriffigen EU-Leitung Zweifel zu haben und Kritik zu üben. Ja, das ginge besser. Da Wort Kulturkampf habe ich wohl kaum je verwendet, und auch Windräder habe ich sicher nie als Links bezeichnet, da sind die Pferde mit Dir durchgegangen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Es ist doch kein Zufall, dass die meisten dieser Positionen gebündelt auftreten: Wer zum Klimawandel wissenschaftsferne Positionen vertritt, bringt meistens auch die anderen rechten Positionen mit. Dieser Gleichschritt in den politisch rechten Überzeugungen kontrastiert stark mit der Selbstwahrnehmung, man sei ein freier Geist und bilde sich unvoreingenommen eine eigene Meinung. Das Gegenteil ist der Fall.
Ich halte diese "Gruppierung" für eine Fremdwahrnehmung durch Menschen, die sich nicht mit den Argumenten der Kritiker auseinandersetzen mögen, sondern sie über eine moralische Schiene diskreditieren.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Du selbst bezeichnest es oben als Zufall, dass einige Deiner politischen Positionen auch von der AfD vertreten würden. Ich halte das nicht für einen Zufall. Eher scheint es mir das Ergebnis der geschickten rechten Meinungsmanipulation zu sein, die aktuell die Demokratien in Europa und den USA herausfordert.
Ebenso könnte ich sagen, Deine hohe Übereinstimmung mit den Ideen und Werten der Grünen und Linken ist ein Ergebnis der geschickten Meinungsmanipulation nach dem erfolgreich durchgeführten "Marsch durch die Institutionen", der mit den 68-ern begann. Ist ebenso eine Fremdzuschreibung, die auf die Person zielt statt auf die Inhalte. Ich möchte lieber jedem zutrauen, daß er nach eigenem Denken sich für eine Position entschieden hat, und nicht als Ergebnis von Manipulation. Das öffnet den Geist für die Sache.
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