Passend zur Umgebung lese ich seit langem mal wieder Lichtenstein und Rulaman.
Obwohl Lichtenstein vor ungefähr 200 Jahren geschrieben wurde und Rulaman auch nur ~50 Jährchen frischer ist, lese ich sie (nun nach auch schon einigen Jahrzehnten) gerne wieder.
Gestern gab es als erstes eine Besichtigung des Schlosses Lichtenstein.
3° und Schneeregen sind selbst in einem ungeheizten Schloss noch trockener und damit angenehmer.
Im Schloss war ich das letzte Mal vor mindestens 30 Jahren – das zählt schon kaum noch!
Natürlich ist es irgendwie schräg sich ein Schloss nach einer Romanvorlage bauen zu lassen und schon bevor ein anderer Adliger sich ein viel bekannteres Märchenschloss bauen ließ), aber Wilhelm I. hat auch seine (in den eher evangelischen württembergischen Herrscherkreisen war das bestimmt nicht einfach) katholische Theolinde aus Liebe geheiratet, was damals auch eher selten war.
Nun ja: ich mag Märchenschlosser, ebenso verfallene Raubritterburgen, begehbare Höhlen oder Höhlen, die nur in der Fantasie bewohnt wurden.
Danach folgte ich – wie in der Romanvorlage – den Spuren Ulrichs zur Nebelhöhle.
Ulrich wurde ja in der Romanvorlage nicht annähernd so schlimm dargestellt, wie er wohl zu Lebzeiten war.
Die Nebelhöhle – wie in den Wintermonaten fast alle Höhlen auf der schwäbischen Alb – war zwar noch geschlossen und so gab es weder Maultaschen von der dort bewirtschafteten Maultaschenhütte, noch einen überfälligen Kaffee, aber für einen kurzen Moment kam etwas Sonne raus und so gab es wenigstens einen trockenen Sitzplatz und Rucksackvesper bevor es weiter ging.
Eine Runde über das Landesgestüt Marbach im Lautertal gab es zum Andenken an meinen Opa.
Als Pferdebegeisterter hat er mich da immer wieder hingeschleppt und es war schön mal wieder da zu sein.
Ein paar weitere Sonnenstrahlen gab es dann noch in der Wacholderheide im Lautertal.
Dort habe ich damals meine ersten wilden Orchideen gesehen.
Durchs Lautertal möchte ich unbedingt auch mit dem Zicklein, aber...
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Heute Morgen dann: nur noch Temperaturen um den Nullpunkt und kräftiger Schneefall = das Zicklein parkt weiterhin im Auto und es gibt eine weitere Runde zu Fuß.
Die erste Wanderung klappte bereits vor meinem Fahrdienst:
auf Rulamans Spuren…
Die Strecke hatte es dank Schnee ziemlich in sich, aber da außer mir niemand unterwegs war (wie auch schon gestern), konnte ich mich gut auf die Strecke konzentrieren und mir Zeit lassen.
Soooo sooooo cool, wieder mal im Höhleneingang zu sitzen und Pause zu machen.
Nur, dass ich mir diesmal nicht wie Rulaman, sondern eher wie die alte Parre vorkomme.
Nach dem Fahrdienst ging es dann in Richtung Hohen-Urach /Wasserfälle.
Die in einer kurzen Pause halbwegs wieder getrockneten Wanderklamotten wurden im zunehmenden Regen leider nicht kuschliger.
Gelohnt hat sich der Aufstieg zur Hohen-Urach trotzdem.
Die Aussicht auf die verschneiten Hochflächen, den Wasserfall und die Stadt im Tal war trotzdem toll und die geschichtlichen Hinweise auf dortige Einkerkerungen diverser bekannter Personen (der Architekt des Ludwigsburger Schlosses und eine der zahlreichen Geliebten vom einschlägig bekannten Karl Eugen) spannend, wenn sich die letzten Tage die Ahnen die Klinke in die Hand gegeben haben.
Den überfließenden Wasserfall hatte ich dank strömenden Regens ebenfalls alleine für mich.
Mittlerweile klatschnass habe ich es aber trotzdem genossen, den großen Platz für mich alleine zu haben.
Nun sagt die Hüfte, dass es für heute genug Kälte und Nässe gab und ich doch bitte ins Warme und Trockene soll.
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Ich hoffe der geschichtliche Anteil war jetzt nicht zu viel...???
Zitat:
Zitat von FMMT
...Bei der Burg waren wir schon öfters, gelegentlich auch mit dem MTB. Ganz oben sind dei Wege extrem steil, aber mit herrlicher Aussicht...
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In der Heillbronner Ecke musste ich natürlich schon daran denken, dass ich mich wohl gerade in deinem Revier befinde und sicherlich hätte ich mich rechtzeitig gemeldet, wenn ich genügend Zeit mitgebracht hätte für eine wasauchimmer-Runde. Ich komme hoffentlich bald mal wieder – spätestens wenn K1 wieder im Ländle ist.