Ich habe bei dem Interview gemischte Gefühle.
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ich auch
blind am Auge - wegen Thrombose => geht knapp am Schlaganfall vorbei und das in so jungen Jahren...
Schilddrüse - hab irgentwas von Kortison und beta-Blocker gelesen - ja, das ist fränkische Volkskrankheit, erklärt den Grandlgruber und die "Digitale" Lebenseinstellung - es gibt nur NULL oder EINS - dazwischen ist nix.
Hier hat mal jemand gelästert wegen ihres Daueraufenthalt in einem Trainingszentrum auf den Kanaren - die Salzluft lindert die Symptome, vor allem der inneren Zerrissenheit enorm - kann man sich kaum vorstellen. (Ich hatte zusätzlich eine Beule am Hals, ist weg operiert).
Den Sport als Bodybuilding fürs Ego zu missbrauchen, diese Macke wird sie nicht los.
Ansonsten - Mädchen, die nicht mehr so schnell wegrennen, sind in den höheren AK's "beliebt".
Denke auch gibt andere Athlet*innen, die sich irgendwann auf der Strecke fragen, für was überhaupt. Sandra Wallenhorst dämmerte das bei einer Radausfahrt? "Für was qäule ich mich?"
Bei mir selbst wars ähnlich - nach dem 3ten KM in Glücksburg beim Mara vor 3 Jahren " nimm' raus, wozu abschießen?". Ordentliches Finish und Tschüß. Und dito, die Motivation umlegen auf "was ich erreicht habe nimmt mir niemand" + " ich mache jetzt Sport, wenn und weil es mir Spaß macht" und nicht um das Mögliche rauszuholen.
Spaß und Disziplin ist imho eine Suchterkrankung auch (des dopaminergen Systems). Vllt daher noch als Ergänzung: ist auch eine Motivation die eigenen Grenzen auszudehnen. Egal ob Misserfolgsmeider oder Erfolgssucher. Aber sie hat auch einen sehr guten Trainer, der sie sicher gut beraten hat, wobei das echt authentisch klingt von ihr, und sich niemand eingemischt hat. Total authentisch, echte Fränkin eben. Da wird sie's leicht haben bei den Leuten hundert Pro.
Mehr als Anne sportlich erreicht hat geht nicht. Ich gönne ihr ein gechilltes und langes Leben in Wohlstand nach dem sportlichen Zenit. Verdient hat sie sich das allemal, finde ich.
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Manche davon sind Getriebene: Dieser Typ Mensch kann am Sonntag seine AK in einem Triathlon gewinnen, was das Selbstwertgefühl verständlicherweise stark anhebt. Jedoch, bereits am Montag verblasst dieses Gefühl und am Dienstag überwiegt wieder die Angst, beim nächsten Rennen nicht zu genügen. Hauptmotivation an praktisch allen Trainingstagen ist nicht die Freude am möglichen Sieg, sondern die Angst vor der Niederlage. Vergangene Leistungen sind nichts wert, für das Selbstwertgefühl zählt allein der nächste Wettkampf.
Je höher das sportliche Niveau, desto häufiger findet man diesen Motivationstyp. Nach und nach werden alle Lebensbereiche diesem Leistungsantrieb untergeordnet.
In einer extreme Ausprägung stelle ich mir einen Athleten oder eine Athletin vor, die auf einer kleinen Insel praktisch im Trainingsraum lebt, von morgens bis abends trainiert, für den oder die nur der Sieg zählt und der Sport abseits von Siegen keinen persönlichen Sinn hat. Die der zurückliegenden Karriere wenig Wert beimisst, weil sie diesen nicht fühlen kann, und es überflüssig findet, das Geschaffte zusammen mit den Fans zu feiern und zu würdigen. .....
Also die Sport- u. Motivationspsychologie würde das IMHO nicht gerade als Ideal für einen Spitzenleistungssportler beschreiben, weil es sich um eine extrem übertrieben stark generalisierte extrinsische Motivlage handelt (Sieg, Geldverdienst, Ruhm etc.) welche die Wahrnehmung und Konzentration auf die konkreten messbaren Leistungstrainings-/wettkampfziele (Saison- u. Unterziele) deutlich erschwert, anhand derer Erfolgs-/Misserfolgsbewertungen stattfinden sollten, um die tägliche Motivation regelmässig zu stärken.
Psychologen würden stattdessen intrinsische Motivationen für das Erreichen von konkreten realistischen Leistungszielen (die eine maximal hohe Anstrengungsbereitschaft benötigen) fördern und vorziehen, welche der Sportler als Erfolg seiner Begabung und seines Trainingsaufwandes bewertet, und nicht den Rangplatz.
Bis auf Sportler auf dem 1. Rangplatz würden ja ansonsten auch alle Athleten mit dem eingangs genannte Sportlertyp ständig sich Misserfolge zuschreiben und aus Angst vor Misserfolgen trainieren, was sich wiederum auf ihre künftigen Leistungen stark negativ auswirken würde.
Naja, Psychologen sind eben auch so ein Völkchen. Gut, wer keine braucht. Und sie können auch nichts, außer schwätzen IMHO. Denke aber auch an Andreas Niedrig zum Beispiel, der das eine durch das andere ersetzt hat?
Das hat nichts mit Anne zu tun. Aber wer weis, vllt sie man sie ja mal im Biergarten einfach nur so zufällig? Wenn einer rumgroovt Ecke Bamberg und ruft "hallo, hallo das ist ja die Anne Haug!", und alle gucken, dann bin ich das.
Nehmen wir Top-Manager in dt. Top-Industrien wie z.B. der Automobilbranche. Deren Motiv ist Macht. Sonst nichts. Und damit ist die ganze akademische Psychologie beim Teufel.
Bis auf Sportler auf dem 1. Rangplatz würde ja ansonsten auch alle Athleten mit dem eingangs genannte Sportlertyp ständig sich Misserfolge zuschreiben, was sich wiederum auf ihre künftigen Leistungen negativ auswirken würde.
Auch der Sportler oder die Sportlerin auf dem ersten Platz spürt unter Umständen bereits kurze Zeit später den Erfolg nicht mehr.
Es gibt auch Abseits des Sports Menschen, die tief im Inneren den Glaubenssatz haben, nicht anerkannt zu werden oder auf irgend eine Art minderwertig zu sein. Aus dieser Überzeugung sind sie im Beruf zu großen Anstrengungen fähig. Trotz aller Erfolge ziehen sie ihre Energie aber nicht aus den Erfolgen, sondern aus der meist unbewussten Überzeugung, irgendwie nicht zu genügen. Ein Merkmal dieser Menschen ist, dass sie leicht kränkbar sind und äußerst empfindlich auf Kritik reagieren. Sie erreichen oft Führungspositionen und sind für deren Arbeitsumfeld menschlich eine Herausforderung.
Der letzte Absatz ist natürlich nichts, was ich auf Anne Haug beziehen möchte. Daher ist es hier offtopic, sorry.
Psychologen würden stattdessen intrinsische Motivationen für das Erreichen von konkreten realistischen Leistungszielen (die eine maximal hohe Anstrengungsbereitschaft benötigen) fördern und vorziehen, welche der Sportler als Erfolg seiner Begabung und seines Trainingsaufwandes bewertet, und nicht den Rangplatz.
Es gibt ja ganz unterschiedliche Motivationstypen. Manche sind mehr intrinsisch, manche mehr extrinsisch ansprechbar. Manche brauchen Reibung, manche brauchen Leistung, wieder andere Beziehung ect. Ich glaube, das ist mehr individuell, als konzeptuell.
Eine hohe Fixierung auf einen einzelnen Bereich mag Probleme bringen, kann aber auch extrem erfolgsträchtig sein.
Um es mal konkret zu machen: Ich bezweifle, dass Oliver Kahn und Phillip Lahm die gleiche innere und/oder äußere Ansprache als hilfreich erlebt haben.
Aus meiner, auch eigenen, Erfahrung in Sachen sportlicher Motivation ist es vor allem hilfreich, den eigenen Motivationstyp mit Stärken und Schwächen zu kennen. Veränderbar ist der IMHO nur sehr wenig. Ein bisschen mehr Freiheitsgrade zu erlangen kann aber hilfreich sein und zu mehr Zufriedenheit führen.
Auch der Sportler oder die Sportlerin auf dem ersten Platz spürt unter Umständen bereits kurze Zeit später den Erfolg nicht mehr.
Ich stimme Dir voll und ganz zu. Und dass sich das in vielen Lebensbereichen so ist, ist auch völlig richtig. Erfolg und Zufriedenheit passen einfach nicht zusammen. Wer zufrieden ist, ist eben auch ein wenig satt. Und im Hochleistungssport ist das der Tod. Das sollte man vielleicht nicht auf den Hobbysport übertragen. Sonst endet das genau in der gleichen Unzufriedenheit. Es gibt da einen schönen Spruch, der die Ambivalenz des Themas schön aufzeigt:
Zitat:
Den Fortschritt verdanken wir den Nörglern. Zufriedene Menschen wünschen keine Veränderung.
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Mehr als Anne sportlich erreicht hat geht nicht.
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sie hat echt Dusel, dass sie im Tri "aufgeschlagen" ist - bei der GWA-Wingfoil World Tour in Tarifa haben 14-jährige das Podest gemacht und über 20 bist bereits zu alt...... https://www.windsurfers.de/videos/gw...ld-tour-a16430