Max Schwetz hat ja vor zwei Wochen in einem Nachtest die Weltcupnorm gepackt, wie auch hier im Thread schon thematisiert wurde.
Damit ist er einer von nur drei Männern in Deutschland, der die von der DTU ausgelobten Qualizeiten nachgewiesen hat und es wäre eigentlich zu erwarten, dass der Verband sich über diese ohnehin für eine Triathlonnation wie Deutschland sehr wenigen Leistungsträger freut und diese versucht zu fördern.
Stattdessen lese ich gestern, dass Schwetz nicht mehr in der Trainingsgruppe in Saarbrücken mittrainieren darf und wunder mich.
Schon klar, dass man sich mit einer Klage gegen einen Sportverband nicht nur Freunde unter den entsprechenden Funktionären schafft, aber da ein Sportverband mit Monopol ja keine Firma und die darin organisierten Sportler nicht die Angestellten sind, sondern der der wahre Grund, wofür ein Sportverband da ist, hätte ich mir da einen souveräneren Umgang seitens der DTU mit Schwetz gewünscht.
Stattdessen lese ich gestern, dass Schwetz nicht mehr in der Trainingsgruppe in Saarbrücken mittrainieren darf und wunder mich.
Schon klar, dass man sich mit einer Klage gegen einen Sportverband nicht nur Freunde unter den entsprechenden Funktionären schafft,...
Ist die Begründung für den Ausschluss nicht ungefähr so, dass die Athleten, welche weiterhin mit ihren bisherigen Trainern zusammenarbeiten, statt ausschließlich mit den Trainern der Stützpunkte, dort ausgeschlossen werden?
Was herausgekommen wäre, wenn Maximilian Schwetz zusammen mit Lasse Lührs und Justus Nieschlag in Yokohama gestartet wäre, werden wir ja nie in Erfahrung bringen können...
Zumindest wären die Chancen für die DTU deutlich höher gewesen, nicht zuletzt auch durch die besseren Möglichkeiten, im Teamwork mindestens einen Athleten weiter nach vorne zu bringen.
Stattdessen setzt man alle Energie in eine allgemeine Abwehrhaltung gegenüber einem unbequemen, aber gut argumentierenden Profitriathleten.
Wenn es nicht so traurig wäre, dann spiegelt die mangelnde technische Unterstützung der Profis in Yokohama (fehlende Ersatzlaufräder in dem Wheelstop) bei gleichzeitig hohem personellem Einsatz des Begleitstabes, einen fragwürdigen Focus des Dachverbandes wieder.
Etwas mehr Flexibilität und Professionalität würde ich mir in dieser "Übergangsphase" der Umstrukturierung wünschen - endgültig könnte man auch in einiger Zeit über die unterschiedlichen Wege entscheiden.
Geändert von BunterHund (27.05.2017 um 11:11 Uhr).
Ist die Begründung für den Ausschluss nicht ungefähr so, dass die Athleten, welche weiterhin mit ihren bisherigen Trainern zusammenarbeiten, statt ausschließlich mit den Trainern der Stützpunkte, dort ausgeschlossen werden?
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Das kann nicht der Grund sein, denn Justus Nieschlag wird wie Schwetz weiter vom ehemaligen Bundestrainer Dan Lorang betreut und darf am OSP in Saarbrücken weitertrainieren und die Trainingspläne für Aktivensprecherin Sophia Saller schreibt Roland Knoll.
Es wird schon der Kampf um die einstweilige Verfügung für die geplanten Starts in Chengdu und Yokohama sein, weswegen Schwetz jetzt vom Verband gedisst wird. Mutmaßlich auch gedacht als abschreckendes Zeichen für alle andere Athleten...
Hier ein Interviewauszug aus der SZ von Florian Hambüchen, der den Standpunkt von Schwetz und anderen an dem neuen Förderkonzept (dem auch die DTU folgt) unterstützt:
"Seine Erfolge verdankt er einem gut funktionierenden individuellen System, entsprechend kritisch sieht er die Leistungssportreform des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Für Sportler ohne perfektes Umfeld sollte man zwar an einem zentralen Ort professionelle Bedingungen schaffen. "Aber ein Athlet, der sich in seiner Umgebung wohlfühlt und der seine Leistungen bringt, wie der Ruderer Jonathan Koch aus Gießen, dem kannst du mit 31 nicht sagen, du musst da jetzt weg und in die Zentrale nach Hamburg."
Auch eine zu starke Fokussierung auf Medaillen lehnt Hambüchen ab, statt für Vorgaben plädiert er dafür, den Mensch in den Vordergrund zu stellen. Der Medaillenspiegel sei als Maßstab für die Vergabe von Fördermitteln völlig ungeeignet: "Wir haben es jetzt mit dem Dopingskandal in Russland, mit den Verdachtsfällen in anderen Ländern mitbekommen, wie verzerrt solche Statistiken sind.""
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.