Dabei bin ich sicher, daß Du die objektiven Aussagen aus dem Text ebenso verifizieren kannst, wie jeder andere mündige Leser. Schließlich sind Tatsachen, über die wir diskutieren könnten, unabhängig davon, ob der, der sie ausspricht, von anderen zitiert wird, oder nicht.
Der Autor ist hin und wieder Gegenstand von Faktenchecks. Es ist Zeitverschwendung, sich mit ihm zu befassen. Er bedient die Vorurteile von rechtskonservativen Menschen, die sich nicht auskennen.
Seine Zielgruppe sind Laien aus der rechten Ecke, die nicht in der Lage sind, seine Behauptungen zu prüfen.
Da irrst Du. Für Weik und Friedrich würde ich eine rechte Gesinnung eher nicht vermuten. Was ich teile, ist die Angreifbarkeit einiger ihrer Thesen. Ihr ersten Buch "Der Crash ist die Lösung" fand ich noch ganz moderat. Da waren sogar - obwohl populärwissenschaftlich - ein paar interessante Gedankenspiele drin. Ihre Herleitung einer Hyperinflation in mehreren Stufen ist wahrscheinlich Unsinn. Ich bin sogar überzeugt, dass es so ist, kann aber das Gegenteil nicht beweisen. Ihr Hang zu Sachwerten ist ok, in dem geforderten Ausmass steigert es sicher mehr das Risiko als das Gegenteil. Ihre Herleitung eines inneren Wertes des Bitcoin ist wirklich crude.
Und dennoch würde ich dem, was Weik hier schreibt, zustimmen.
Nur weil Fratzscher völligen Quark in Bezug auf Inflation und Aktienmärkte verbreitet, gehen wir doch auch auf seine Argumente ein. Hälst Du Fratzscher eigentlich für einen Forscher oder mehr für einen Politiker? Mein persönlicher Eindruck ist eher letzteres.
Nur weil Fratzscher völligen Quark in Bezug auf Inflation und Aktienmärkte verbreitet, gehen wir doch auch auf seine Argumente ein.
Von Herrn Fratzscher war bisher überhaupt nicht die Rede. Ich sehe keinen Grund, mich mit ihm zu befassen. Wenn Du ihn anders beurteilst, liegt es an Dir, seine Ansichten hier vorzutragen und zu bewerten.
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Der Argumentationsfehler ist fast immer der selbe: Eine selektive Auswahl der Fakten, die eine vorgefasste Hypothese stützen, sowie das Weglassen der Fakten, welche der vorgefassten Hypothese widersprechen.
Mit dieser Methode könnte ich sofort "beweisen", dass Frauen schlechter Auto fahren als Männer. Ich schreibe ein Buch und schütte darin einfach einen Sack voll Zahlen aus, welche diese Aussage belegen. Unfallzahlen, Erhebungen von Versicherungen, Anekdoten von Fahrlehrern, sogar einen psychologischen Gutachter mit jahrzehntelanger Erfahrung treibe ich auf. Anschließend schreibe ich ein detailliertes Kapitel über die volkswirtschaftlichen Kosten weiblicher Unfähigkeit in Straßenverkehr. Jedoch: Alle Zahlen und Statistiken, die das Gegenteil belegen, lasse ich weg.
Als "Experte" schreibe ich dann Artikel im Focus über den gesellschaftlichen Umgang mit weiblicher Unfähigkeit im Straßenverkehr. Natürlich gespickt mit Zahlen und Fakten. Ganz sachlich. Wird man ja wohl noch sagen dürfen.
Meine Gegner ziehe ich sofort in eine Debatte um den Wahrheitsgehalt einzelner Fakten, die ich im Buch oder Artikel erwähnt habe. Denn man mag ja zu mir stehen wie man will, aber das einzelne Faktum wird man ja diskutieren können, oder nicht? So verschleiere ich die selektive Auswahl einzelner Fakten, die ich zu einer Hypothese verbinde. So einfach ist das.
....Meine Gegner ziehe ich sofort in eine Debatte um den Wahrheitsgehalt einzelner Fakten, die ich im Buch oder Artikel erwähnt habe. Denn man mag ja zu mir stehen wie man will, aber das einzelne Faktum wird man ja diskutieren können, oder nicht? So verschleiere ich die selektive Auswahl einzelner Fakten, die ich zu einer Hypothese verbinde. So einfach ist das.
Wow, bestens auf den Punkt gebracht und fein formuliert.
Vielen Dank.
Genau diese Vorgehensweise macht heutzutage meiner Meinung nach Diskussionen extrem schwierig bis unmöglich.
Ich hatte beim Lesen sofort einen bestimmten User im Hinterkopf
Und genau deswegen halte ich es, wie schon oft gesagt, für so wichtig, generelle Muster und Gesetzmäßigkeit zu erkennen, einzuordnen und zu bewerten. Die Diskussion von Einzelfällen bringt wenig bis gar nichts.
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Der Argumentationsfehler ist fast immer der selbe: Eine selektive Auswahl der Fakten, ...
Das hast Du sehr gut auf den Punkt gebracht. Nur: schlussendlich ist die zweite Hälfte des Mechanismus noch perverser. Der Ersteller der "Statistik" selbst- wie Du gut bemerkst- kann ganz harmlos tun und sich darauf zurückziehen, nur die nackten Zahlen zu betrachten.
Die wirkliche Dreckarbeit machen dann nämlich andere. Und zwar die, die dann aus der Tatsache, dass eine Gesamtheit einer Gruppe mit höherer Wahrscheinlichkeit beispielsweise schlecher Auto fahren kann, besser im Bett ist oder in Tests einen geringeren durchschnittlichen IQ zeigt, Schlussfolgerungen auf einzelne Mitglieder der Gruppe ziehen.
Mit diesem Wissen kann man nämlich wunderbar das einzelne Individuum diskriminieren: wir stellen keine XY ein, die sind ja bewiesenermassen dümmer als wir, ich date keine Blondinen, die gehen alle fremd, ich vermiete keine Autos an Schwule - was auch immer.
Dieser Mechanismus ist fast noch fieser als die offene Diskriminierung von ganzen Gruppen, weil er sich so schlecht bekämpfen lässt.
Ich verstehe daher, dass es Bestrebungen gibt, bestimmt Statistiken ethisch gar nicht zuzulassen. Was aber auch schwierig ist, weil man nur über Statistiken bestehende Diskriminierung nachweisen kann.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...