Nicht überraschend für mich fallen die Ergebnisse dieser neuen Studie der Bertelsmann Stiftung aus: starker Vertrauensverlust der einkommensschwächeren Bevölkerungsteile in die Parteien der Ampelregierung. Inflation und Hochrüstung zulasten Soziales und Infrastruktur machten sich halt IMHO vor allem bei Einkommensschwächeren in der Haushaltskasse stärker bemerkbar.
Zitat:
Es sind Zahlen, die vor allem bei SPD und Grünen Sorgen auslösen dürften: Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung haben die Ampelparteien bei Einkommensschwächeren massiv an Vertrauen verloren. Im Vergleich zur Bundestagswahl stürzen SPD, Grüne und FDP demnach in Milieus der unteren Mittel- und der Unterschicht überproportional stark ab.
SPD, Grüne und FDP kommen der Umfrage zufolge im prekären Milieu nur noch auf 21 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 lagen die Ampelparteien in dieser Wählergruppe zusammen noch bei 46 Prozent. Im prekären Milieu finden sich Wähler, die am Einkommen gemessen zur Unterschicht gehören, um Anschluss bemüht sind, aber oft Ausgrenzungserfahrung machen.
Im nostalgisch-bürgerlichen Milieu verlieren die Ampelparteien laut der Studie sogar 29 Prozentpunkte und kommen zusammen nur noch auf 17 Prozent. Dieses Milieu zählt zur unteren Mittelschicht, verfügt über eher traditionelle Werte und ist von Abstiegsängsten geprägt.
Auf Welt Online werden etwas andere Schwerpunkte der Untersuchung hervorgehoben, kann interessant sein, verschiedene Sichtweisen auf die gleiche Arbeit zu lesen. Z.B. klingt es dort nicht nach Einkommenschwachen, sondern nach der "Mitte der Gesellschaft", wie auch immer diese definiert sein mag:
Worin besteht denn konkret der "große Veränderungsdruck", den die Springerpresse für die deutsche Mittelschicht behauptet?
Meinst Du jetzt mit "Springerpresse" den Welt-Artikel oder die Studie, welche die Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegeben hat, welche ja als der mächtigste Monopol-Hauptkonkurrent des Springer Verlages gilt.
Meinst Du jetzt mit "Springerpresse" den Welt-Artikel oder die Studie, ..
Den Welt-Artikel, der beim einzelnen Wähler einen "großen Veränderungsdruck" sieht.
Mir scheint, dass dieser angeblich große Veränderungsdruck von der Springerpresse herbei geschrieben wird, zum Beispiel durch fortgesetzte Falschdarstellungen zur Gebäudeheizung.
Worin besteht denn konkret der "große Veränderungsdruck", den die Springerpresse für die deutsche Mittelschicht behauptet?
Ich lese von einem "empfunden Veränderungsdruck" in Kombination mit der Ansicht, dass die Menschen nicht den Eindruck haben, dass die Politik die Weichen richtig stellt.
Dabei wäre es für das Ergebnis des Vertrauensverlustes m.E. auch nahezu unerheblich ob ein Druck oder ein Apell (Spiegel) überhaupt existiert. Es ist viel mehr eine Frage des "empfundenen Drucks" bzw. "empfundenen Apells". Letzteres ist wiederum eine Kommunikationsfrage aus der Politik heraus in die Gesellschaft und auch eine Frage des Verhaltens der Medien (und natürlich der Rezeption der Menschen selbst).
Den Welt-Artikel, der beim einzelnen Wähler einen "großen Veränderungsdruck" sieht.
Mir scheint, dass dieser angeblich große Veränderungsdruck von der Springerpresse herbei geschrieben wird, zum Beispiel durch fortgesetzte Falschdarstellungen zur Gebäudeheizung.
Die Sache mit dem Veränderungsdruck ist auch bei Zeit online im Artikel drin - und das ist nicht Springer Presse. Deutet wohl an, daß der Begriff doch von Bertelsmann geprägt wurde.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Dekontextionalisierung ist keine gute Sache finde ich. Den "großen Veränderungsdruck" von der Empfindung (dem Gespürten) zu dekontextionalisieren, so wie es im Artikel steht,
Zitat:
Das liegt laut einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung vor allem daran, dass Menschen mit mittleren Einkommen zwar einerseits einen großen Veränderungsdruck spüren, andererseits aber nicht den Eindruck haben, dass die Ampel-Koalition dafür die Weichen richtig stellt.
macht daraus eine andere Message. Der Absatz lautet nicht:
Zitat:
Das liegt laut einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung vor allem daran, dass Menschen mit mittleren Einkommen zwar einerseits einen großen Veränderungsdruck haben, andererseits aber die Ampel-Koalition dafür die Weichen nicht richtig stellt.