Nein. Ich für mich führe eine ideologisch Dikussion. Gemessen an den Resultaten sind die Zahlungen zu hoch.
Nochmal, das Gros der Zahlung steht im Einklang mit dem individuell erzielten Ergebnis. Und wenn Du in Deinem Club die "Boni" komplett streichst, bleibt ausser backoffice nix mehr uebrig. Dann kannst Du Deinen Laden dichtmachen. Dass das in den meisten Faellen keine Alternative sein sollte, haben die Regierungen ja kuerzlich festgestellt. Es haengt halt mehr an einer Bank als bloss ein paar Angestellte.
Nochmal, das Gros der Zahlung steht im Einklang mit dem individuell erzielten Ergebnis. Und wenn Du in Deinem Club die "Boni" komplett streichst, bleibt ausser backoffice nix mehr uebrig. Dann kannst Du Deinen Laden dichtmachen. Dass das in den meisten Faellen keine Alternative sein sollte, haben die Regierungen ja kuerzlich festgestellt. Es haengt halt mehr an einer Bank als bloss ein paar Angestellte.
interessantes Argument, hört man öfters. Einige Punkte, die ich nicht verstehe:
- Wenn diese Institute so tot sind, daß die ungewaschenen Massen sie mit der Verpfändung Ihrer Zukunft raushauen müssen: Wo sind da die positiven "individuellen" Ergebnisse? Es gibt keine...
- "Wenn man nicht genug Geld bietet sind die guten Leute, die man braucht weg." So gut scheinen die nicht gewesen sein, sonst hätten wir das Desaster nicht & wo sollten die bitte hingehen? Es gibt keine Stellen mehr für Investmentbanker u.ä. "Berufe", weil es die Banken nicht mehr gibt, einigen sind schon tot, die anderen im Koma.
- Von der (selbsternannten) Banker-Elite erwarte ich Corpsgeist und Leistungsverpflichtung, also bleiben sie auf Posten - notfalls ohne Geld - um den Karren wieder flott zu machen. M.W. hat der Commerzbank-Vorstand klaglos seine Decklung auf 500 TEURO/Jahr akzeptiert, was sonst?
Eine Neiddiskussion war die Debatte über die abartig hohen Investmentbanker-Boni vielleicht in den vergangenen Jahren, als es für Normalsterbliche einfach nur schwer vorstellbar war, wie einzelne Mitarbeiter in der Lage waren, in Einelfällen Jahresgehälter von mehr als 100 Mio Dollar zu bekammen.
Damals wurde seitens der Banker darauf verwiesen, dass dieser abartig hohen Entlohnung auch entsprechende geschaffene Werte in Milliardenhöhe in den Bilanzsummen der investmentbanken gegenüber stehen würden.
Heute wissen wir dagegen, dass die vermeintlich geschaffenen Werte in Wirklichkeit nur auf einer Blase, einer Neu- und letzten Endes Fehlbewertung von Risiken beruhten.
Da die auf diesen Irrtümern beruhenden finanzielle Katastrophe jetzt von der Allgemeinheit, den Steuerzahlern, bewältigt und bezahlt werden muss und nicht von denen, die den Schaden mit der Konzipierung immer schwerer zu durchschauender Finanzprodukte, angerichtet haben, geht es bei der Diskussion um Bonuszahlungen aktuell nicht mehr um Neidfragen, sondern um Fragen von Anstand und Moral.
Hat ein Banker Anspruch auf Erfüllung all seiner Vertragsbestandteile, wenn seine Bank gleichzeitig (aufgrund seines Fehlverhaltens in der Vergangenheit- und auch Unwissenheit zum Zeitpunkt früherer Fehler befreit nicht von Verantwortung) von der Allgemeinheit alimentiert werden muss?
Ich glaube nein! Das mag populistisch klingen, hat aber eher damit zu tun, dass Führungskräfte in ihrem Verhalten eben auch beispielgebend für die ihnen unterstellten Mitarbeiter sein müssen, ähnlich wie Politiker.
P.S.: Der Chef von Lehmann Brothers hat einen Tag nach der Pleite seiner Bank seine 10 Mio-Villa für symbolische 100 € an seine Frau verkauft, um sie vor evt. Schadenersatforderungen zu retten. Das war zwar auch "beispielgebend", aber eben nur als Beispiel, wie man es als Führungskraft eben nicht machen sollte...
Nochmal, das Gros der Zahlung steht im Einklang mit dem individuell erzielten Ergebnis. ...
Was die Vergangenheit betrifft, hast du recht, früher standen die Banken in einem echten Wettbewerb um die vermeintlich besten Kräfte, aber du hättest die Aussage ins Präteritum setzen müssen: das Gros der Zahlung stand im Einklang mit dem individuell erzielten Ergebnis
In der Gegenwart stimmt dies garantiert nicht mehr, da stimme ich merz absolut zu. Und da ich mir schwer vorstellen kann, dass die Top-Investment-Banker von Lehmann Brothers mittlerweile wieder zu vergleichbaren Konditionen wie früher bei der Konkurrenz Ersatzjobs gefunden haben, dürfte der gehaltstreibende Wettbewerb um die besten Köpfe derzeit außer Kraft gesetzt sein.
interessantes Argument, hört man öfters. Einige Punkte, die ich nicht verstehe:
- Wenn diese Institute so tot sind, daß die ungewaschenen Massen sie mit der Verpfändung Ihrer Zukunft raushauen müssen: Wo sind da die positiven "individuellen" Ergebnisse? Es gibt keine...
- "Wenn man nicht genug Geld bietet sind die guten Leute, die man braucht weg." So gut scheinen die nicht gewesen sein, sonst hätten wir das Desaster nicht & wo sollten die bitte hingehen? Es gibt keine Stellen mehr für Investmentbanker u.ä. "Berufe", weil es die Banken nicht mehr gibt, einigen sind schon tot, die anderen im Koma.
- Von der (selbsternannten) Banker-Elite erwarte ich Corpsgeist und Leistungsverpflichtung, also bleiben sie auf Posten - notfalls ohne Geld - um den Karren wieder flott zu machen. M.W. hat der Commerzbank-Vorstand klaglos seine Decklung auf 500 TEURO/Jahr akzeptiert, was sonst?
m.
- Selbstverstaendlich gibt es die! Im Private Banking wurden Milliarden verdient. Gaebe es diese nicht, waere es noch viel bitterer!
- 99% der Banker bezahlen fuer das Versagen von 1%. Selbstredend gibt es auch heute noch Jobs fuer Leute, die entsprechende Kundengelder bringen. In manchen Marktsegementen tobt auch heute noch der Kampf der Insitute um die gute Leute. Da werden mehrfach siebenstellige Vertraege verhandelt.
- Corpsgeist in der Marktwirtschaft. Sorry, aber wir sind ja nicht im Sozialismus. Im Kapitalismus ist sich noch immer selbst der Naechste.
- Vorstaende bringe ja auch keinen messbaren Gewinn.
Hat ein Banker Anspruch auf Erfüllung all seiner Vertragsbestandteile, wenn seine Bank gleichzeitig (aufgrund seines Fehlverhaltens in der Vergangenheit- und auch Unwissenheit zum Zeitpunkt früherer Fehler befreit nicht von Verantwortung) von der Allgemeinheit alimentiert werden muss?
Seit ueber einhundert Jahren geltende privatrechtlichen Grundsaetze, die auf dem Grundgesetz basieren, einfach so kippen? Nochmals, die Leute, die Fehler gemacht haben, die bluten auch. Nicht ueber einen Kamm scheren!
Zitat:
Zitat von Hafu
P.S.: Der Chef von Lehmann Brothers hat einen Tag nach der Pleite seiner Bank seine 10 Mio-Villa für symbolische 100 € an seine Frau verkauft, um sie vor evt. Schadenersatforderungen zu retten. Das war zwar auch "beispielgebend", aber eben nur als Beispiel, wie man es als Führungskraft eben nicht machen sollte...
Das bringt ihm i.Zw. auch nichts, wenn er an den richtigen StA gelangt.
Und da ich mir schwer vorstellen kann, dass die Top-Investment-Banker von Lehmann Brothers mittlerweile wieder zu vergleichbaren Konditionen wie früher bei der Konkurrenz Ersatzjobs gefunden haben, dürfte der gehaltstreibende Wettbewerb um die besten Köpfe derzeit außer Kraft gesetzt sein.
Leute, ihr kennt Euch offensichtlich Null aus und spekuliert hier fleissig an der Realitaet vorbei. Investmentbanker sind nur ein minimaler Teil der Baenker. Und auch dort gibt es himmelweite Unterschiede. Gute Leute mit der entsprechenden Kundschaft arbeiten sehr wohl schon wieder zu besten Bedingungen. Das ist das Premiumsegment, das mit dem Standard-Bankengeschaeft nichts zu tun hat. Wenn Du Dich dafuer interessierst, dann kann ich Dir gerne ein Paar Links zu Industry-news schicken. Der Wettbewerb um die Topleute laeuft unvermindert weiter! Doch die sind ein kleiner, kleiner Bruchteil aller Banker. Aber das sind genau die Leute, deren Boni dauernd erwaehnt und zerrissen werden.