Nun folgt endlich auch der Bericht von meiner Woche auf Mallorca!
Ich habe meine Zeit dort mit einer reinen Radsport-Gruppe verbracht. Lauf- und Schwimmeinheiten waren also auch in der Planung eher spärlich und ergänzend geplant.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag ging es um 2 Uhr mit dem Auto los nach Hannover. Nachdem wir eingecheckt hatten (und keine Minute geschlafen) ging es nachmittags für eine erste Runde mit dem Rennrad von Playa de Muro nach Petra. Dort gab es einen leckeren Cappuccino und etwas Bruscetta.
Als wir dort ankamen, sah ich im Café neben uns ca. 20 Radler mit
Triathlon-Szene-Trikots. In der Hoffnung, vielleicht das eine oder andere Gesicht zu den Nicknamen hier zu bekommen, bin ich mal rüber! Außer Arne Klugschnacker kam mir allerdings niemand bekannt vor. Hat mich trotzdem gefreut dich mal kennenzulernen, falls du das hier liest
Zurück gings dann genauso entspannt und abends standen dann 58km auf der Uhr im 27er Schnitt.
Danach gings nur noch ins Bett, da ja die Nacht davor schon echt recht kurz war.
Montag sollte es eigentlich um 10 Uhr direkt losgehen! aber leider spielte das Wetter nicht mit! Es regnete ziemlich! So mussten wir bis 12 Uhr im Hotel auf besseres Wetter warten und Kickern. Währenddessen merkte ich schon, die (paar km von gestern). Ich fühlte mich schon etwas müde und merkte, dass die Beine gestern für meine Verhältnisse in den letzten Wochen und Monaten was getan hatten. Und das bestätigte sich dann unterwegs. Ich merkte ziemlich schnell, dass ich auf keinen Fall an diesem Tag das erste Mal in meinem Leben 100km fahren konnte. Also habe ich mich nach knapp 30km in Sineu von meinen 6 Jungs getrennt und bin entspannt allein ins Hotel zurückgefahren. Insgesamt kam ich so noch auf 57km im 25er Schnitt mit 336hm. (HF 157)
Danach gab es einen entspannten Spaziergang durch Playa de Muro und am Strand entlang. Hinterher schön auf die Jungs gewartet und dann bei einem Bierchen (bei den Jungs) und Wasser (bei mir) den Abend genossen.
Dienstag blieb ich dann als Konsequenz aus dem vorigen Tagen erstmal im Hotel. Außerdem musste ich noch eine externe Festplatte kaufen, da ich für die Gopro die ich extra für die Zeit auf Mallorca gekauft hatte nicht genug Speicherplatz dabei hatte! Also ging es ganz tiefenentspannt aufs Rad um mal in Alcudia zu schauen, wo ich eine externe Festplatte finde.
Nachdem ich fündig geworden war und eigentlich auf dem Weg zurück war bin ich dann irgendwie falsch abgebogen und fand mich plötzlich am (für mich) schönsten Ort auf Mallorca (bisher): Punta Llarga sagt Garmin heißt das da. Dort oben habe ich dann 3 deutsche getroffen, die mich auf ein Wasser eingeladen haben. Dort hat es mir so gut gefallen! Ich hätte Tagelang dort sitzen können, die Sonne genießen und mich gut fühlen!
aber es ging ja noch wieder zurück! Also habe ich mir einen Weg zurück gesucht und bin ganz entspannt zurückgerollt um auf meine Jungs zu warten. 37km standen dann am Ende der Runde auf der Uhr. Das ganze in ner entspannten Rollgeschwindigkeit von 21kmh. Das ganze übrigens mit einer HF von 143 im Schnitt.
Mittwoch war Bergfest. Meine Jungs wollten "Erholungs-Tag" machen. Lockere 50km waren
angepeilt. Vor Abfahrt noch kurz die Kontrolle des Akkus der Uhr: 36% sollten für 50km auf jeden Fall reichen. Also natürlich kein Ladekabel mitgenommen und losgefahren. Das Tempo war locker (im Schnitt 24kmh) schließlich sollte sich ja erholt werden.
Erstes Ziel war Cala Ratjada. Hallelujah ist das geil da! Ich bin mir fast sicher, dass ich noch nie in einem so schönen Bucht stand! Ich habe mich direkt verliebt. Dort gab es dann in einem der Cafés die beste Pasta die ich jemals gegessen habe (jedenfalls glaubte ich das zu dem Zeitpunkt, ob es nicht vielleicht doch an der Kombi aus Aussicht, der sportlichen Belastung und der tollen Gesellschaft war, lässt sich natürlich nicht sagen).
Von dortaus wollten wir eigentlich zurück nach playa de Muro ins Hotel. Als einer von den Jungs dann vorschlug doch noch bis Porto Christo waren alle sofort Feuer und Flamme: Alle außer mir!
20km weiter + Rückweg würden bestimmt über 100km werden und die war ich doch noch nie gefahren. Außerdem würde dafür mein Akku der Garmin bestimmt nicht so lange durchhalten.
Unser Navigator hatte sich bereits vorher einige Patzer erlaubt und deshalb war meine Laune was die Streckenführung angeht sowieso schon etwas angefressen.
Aber alleine zurückfahren, darauf hatte ich nun auch keine Lust. Also weiter.
Es ist ja auch wirklich schön in Porto Christo.
Und das Eis schmeckt auch wirklich großartig! Aber mein Akku von der Uhr reicht bestimmt nicht mehr bis zum Hotel. Und wenn ich nun heute schon meinen ersten Hunderter fahre, dann soll er doch bitte auch komplett aufgezeichnet werden. Ich war pissig. Wollte einfach flott zurück zum Hotel, solange die Uhr noch aufzeichnet. Für so blöde Diskussionen über die schönere Strecke hatte ich da wenig Zeit und Sinn. Gott sei Dank fiel mir ein, dass die Fenix ja diesen "Ultratrack"-Modus hat. Ab Porto Christo war der dann an. Aber es ging mir gut! Keine Schmerzen, die Beine fühlten sich fit an, nichts tat weh! Das ging sogar so weit, dass ich sogar am Ende noch einen Endspurt hinlegen konnte und fast die ganze Zeit vorne oder in zweiter Reihe gefahren bin hätte ich (und auch meine Jungs) nicht wirklich gedacht. Insgesamt hatten wir am Ende des Tages
127,63km im 24kmh Schnitt bei einer HF von 153. Tolle Runde, tolle Leute, tolle Pasta, tolle Orte, toller Tag!
Am Donnerstag machte sich dann der vorige Tag bemerkbar. Keine Schmerzen, nicht mal direkt müde Beine, sondern nur grundsätzlich etwas müde, sodass ich erstmal im Hotel blieb. Ich wollte schließlich auch nochmal ne Runde Laufen. Gegen Mittag war ich dann endlich mal soweit, nachdem ich einen ausgiebigen Spaziergang durch den Ort gemacht hatte um Kirschsaft aufzutreiben: und siehe da: der letzte Supermarkt am Ende der Straße hatte tatsächlich sogar meinen Lieblingskirschsaft von Wesergold (Kirschsaft ist mein absolutes Lieblingsgetränk mit Wasser und Salz vermischt…!
Hochmotiviert ging es los. Die HF sollte (wie so oft in letzter Zeit) im Optimalfall unter 170 liegen. Im Zweifelsfall wollte ich dann eben Gehpausen machen, bis ich wieder im Zielbereich bin. Daran bin ich leider in der Vergangenheit immer gescheitert, dass ich nicht bereit war Gehpausen zu machen (dazu aber später mehr). Ich wollte Richtung Naturschutzgebiet raus, weil ich die Hoffnung hatte, dass ich dort noch irgendwie reinkomme, letztlich war es dann aber doch nur Hauptstraße. Es war Scheiße-heiß!!! Und ich Idiotin lauf in der Mittagszeit los. Um viertel vor Eins! Ja bin ich denn bescheuert? In Ermangelung eines Trinkrucksacks oder Gürtels hab ich nichtmal was zu trinken mitgenommen.
Ab km 4 bin ich immer wieder gegangen und habe insgesamt 19 Gehpausen eingelegt. Eben immer wenn die HF über 170 stieg. Dadurch ging natürlich die Durschnittspace total kaputt. 7:45 über 10km gab es für mich an diesem Tag. Den Rest des Tages habe ich am Meer gelegen und meinen Körper um noch einen Bräunungsstreifen zusätzlich zu denen am Trikotrand bereichert.
Freitag sollte es dann rauf zum Koster Lluc gehen. Die Beine fühlten sich am Morgen locker an und ich hatte Bock. Es war wolkig und ich war davon überzeugt, dass es das auch bleiben würde. Glanzleistung meines Ichs an diesem Tag: Na bei so ner dicken Wolkendecke brauche ich keine Sonnencreme! Ich war mehr als froh, dass mein Teamkollege eine kleine Tube Sonnencreme dabei hatte.
Aber es sollte ja noch mein erster Anstieg kommen. Zunächst mussten wir ja erstmal ein paar km dorthin rollen. Das ging sehr gut, war jedoch gerade auf dem Hinweg war es doch recht windig. In dem Örtchen wo der Anstieg losgeht, verabschiedete ich mich schonmal von meinen Jungs. Wir würden uns oben wiedersehen. Ich wollte gerne mein Tempo fahren und mich nicht von den anderen aus der Ruhe bringen lassen. Also bin ich dort hoch. Gemächlich, aber stetig. Und es war großartig. Ich kann nicht mehr nachvollziehen, wie schnell ich war oder wie lange ich gebraucht habe, da ich leider erst am Kloster gemerkt habe, dass meine Uhr noch im Ultratrack-Modus war, und die Uhr in den Serpentinen da leider nicht mehr genau gemessen hat. (meine Aufnahme mit der Gopro dauert irgendwas um 45 Minuten, da istdann aber auch schon eine bestimmt 5 Minütige Pause für ein Gel mit drin und 2 mal kurz langsamwerden um die Ziegen die mir begegnet sind auch mit auf dem Video zu haben (: )
Oben angekommen haben wir uns tatsächlich kurz das Kloster angeschaut. Ein Eis war für mich natürlich trotzdem drin. Am Ende des Tages standen 71,4km im 20,6er Schnitt. Das ganze inzwischen mit der HF von 150 (der Trend geht sogar im Verlauf der Woche leicht nach unten).
Am letzten Tag ging es für einen lockeren Ausroller Richtung Santa Maria del Camí. Da hat der Wind ordentlich gepustet. Besonders auf dem Hinweg. In Santa Maria del Camí gab es den ekligsten und süßesten Zitronenkuchen den ich je gegessen habe (bzw. probiert, das konnte ich nicht herunterbekommen). Als wir dann bei 98km wieder in Playa de Muro ankamen, musste ich einfach noch 2 Extrakilometer dranhängen, um nochmal dreistellig zu sehen. Landschaftlich gesehen war die Strecke mit 639hm herrlich. Recht flach mit viel „Wellblech“ und einfach gigantisch. Nur über kleine Nebenstraßen, Olivenbäume und Felder rechts und Links! Einfach toll! So viel konnte ich gar nicht filmen mit der GoPro. So kamen wir dann insgesamt mit 25kmh wieder am Hotel an.
Schnell das Rad abgegeben und dann ging es mit Neo an den Strand. Das allererste Mal ging es für mich mit Neo ins Freiwasser. Ich habe mich sehr erschrocken, wie schnell man so schnell draußen ist. Aber es war trotzdem großartig. Relativ schnell war aber klar: Kraulen ist nicht mehr. Bereits nach knapp 100m hatte ich den ersten Krampf in der Wade. Also gab es die erste Schwimmeinheit im neuen Neo entspannt im Brust-Stil. Aber es war herrlich. Ich liebe einfach Salzwasser! Total herrlich! Danach konnte ich noch 1-2h entspannt am Strand liegen und versuchen braun zu werden.
Bereits seit Donnerstagmorgen hatte ich etwas Probleme mit Halsschmerzen. Am Abend merkte ich dann endlich auch mal die Beinchen. Die Oberschenkel zwickten, und ich merkte einfach, jetzt reichts auch mal. Nachts wurde ich wach um 1 Uhr und mir war arschkalt. Ich habe mega geschwitzt und gezittert. Fieber. Und um 7 sollte der Flieger abheben, um 3:30 der Bus am Hotel starten. Fieber kann ich ja jetzt so gar nicht gebrauchen! Ich will doch jetzt nicht direkt eine Trainingspause machen! Also habe ich ne Paracetamol genommen und gehofft. Als der Wecker klingelte war das Fieber weg aber es ging irgendwie wieder einigemaßen. Die zweistündige Busfahrt habe ich komplett verschlafen. Flug und Autofahrt nach Hause gingen einigermaßen. Zuhause bin ich dann aber erstmal wieder ins Bett.
Und es hat auch echt ne ganze Weile gedauert, bis ich das Gefühl hatte wieder ganz fit zu sein. Davon werde ich dann aber morgen oder so im nächsten Post erzählen..
Ist etwas länger geworden, vielleicht macht sich ja trotzdem jemand die Arbeit das alles zu lesen.
