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Zitat von TriVet
Eben das bezweifele ich, ohne es jetzt ad hoc belegen zu können. Aber mir scheint es logischer, dass die Menschen leichter ein paar Früchte, Gemüse und ähnliches zu futtern fanden als viel (!, du sprichst von >50%) Tiere erlegen zu können.
Im obigen Buchtipp "Natural Eating" wird als eindrucksvolles Beispiel der wohlgemerkt sich rein vegetarisch ernährende Gorilla angeführt.
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Gorillas zählen zu den wenigen Primaten, die sich vegetarisch ernähren. Die Buchautoren aus dem Vegetarierlager suchen sich halt gerne die Spezies raus, die zu den eigenen Thesen passen... und tunso als gäbe es andere nicht. Leider sind die Gorillas uns Menschen weniger nah verwandt, als zum Beispiel die Gattung der Schimpansen. Du gestattest, dass ich um Glaubensfragenstreit zu vermeiden, Wikipedia zitiere:
"Die Schimpansen (Pan) sind eine Gattung aus der Familie der Menschenaffen (Hominidae). Schimpansen sind die nächsten lebenden Verwandten des Menschen und bewohnen das mittlere Afrika. Die Gattung teilt sich in zwei Arten, den Gemeinen Schimpansen (Pan troglodytes) und den Bonobo oder Zwergschimpansen (Pan paniscus)."
"Ernährung:Schimpansen sind Allesfresser, die sich aber zum überwiegenden Teil von Pflanzen ernähren. Früchte und Nüsse stellen den Hauptbestandteil der Nahrung dar, daneben verzehren sie auch Blätter, Blüten, Samen und anderes Pflanzenmaterial. Schimpansen fressen aber auch regelmäßig Insekten und verschiedene kleine Säugetiere (wie etwa Fledermäuse, kleine Primaten und Ducker). Vom Gemeinen Schimpansen sind regelrechte Jagden auf kleine Säugetiere bekannt, die meist von den Männchen durchgeführt werden und vermutlich weniger der Deckung des Nahrungsbedarfs als der Stärkung der Position in der Gruppenhierarchie dienen."
Hey...aber wenn wir die Tierchen schon mal erlegt haben, dann futtern wir sie auch ;-))
"Bonobos sind Allesfresser, die sich aber überwiegend pflanzlich ernähren. Früchte machen den Hauptbestandteil der Nahrung aus, Blätter und Kräuter der Bodenvegetation ergänzen insbesondere in fruchtarmen Zeiten den Speiseplan. Daneben nehmen sie auch Insekten und andere Wirbellose zu sich. Entgegen früheren Annahmen jagen auch Bonobos gelegentlich kleine bis mittelgroße Wirbeltiere, wobei die Jagd im Gegensatz zu den Gemeinen Schimpansen von den Weibchen durchgeführt wird. Ducker (kleine Waldantilopen) galten bis vor kurzem als ihre Hauptbeute, neuerdings wurde entdeckt, dass sie auch andere Primaten wie Schopfmangaben jagen"
Soviel zu unseren Verwandten. Was nach unbestrittenem Stand der paleoanthropologischem Forschung zur Entwicklung unseres, also des Menschen, Gehirn beigetragen hat, ist der Konsum von deutlich mehr Fleisch als das unserer Verwandten Affen. Insbesondere der Verzehr von Knochenmark und Hirn von Aas, das Raubtieren nicht zugänglich war trug zu einem massiven Entwicklungsschub der Entwicklung unseres Gehirns bei. Ich will jetzt gar nicht werten welche Spezies der anderen inwiefern überlegen ist - es geht darum, dass unser Stoffwechsel anders evolvierte als der der Menschenaffen und deshalb sollten wir uns an
unserem artgerechten Ernährungsregime orientieren und nicht zB Gorillas imitieren.
Damit wir hier nicht weiter auf Glaubenfragenebene zu argumentieren brauchen, empfehle ich (herausgegriffen aus einer ganzen Legion von Studien zu dem Thema mit ähnlichen Aussagen) den recht anschaulichen und kurzen Essay von
Clark Spencer Larsen (Animal Source Foods and Human Health during Evolution), zur Lektüre der 2003 im angesehenen
Journal of Nutrition publiziert wurde. Er fasst den Stand der Forschung ganz gut zusammen:
http://jn.nutrition.org/cgi/content/...urcetype=HWCIT
Man kann als Triathlet ne Menge aus diesem Artikel über den eigenen Nährstoffbedarf lernen.
Jeder soll sich so ernähren wie er/sie das will - kein Grund emotional zu werden.
Gruß Robert