Zitat:
Zitat von ironhuppi
Solang keine positiven Tests vorliegen hat für jeden die Unschuldsvermutung zu gelten. So, und jetzt könnt ihr mich gerne naiv und unwissend nennen…
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Einerseits hast Du natürlich recht, andererseits ist es tatsächlich naiv und möglicherweise auch etwas unwissend. Wir schreiben das Jahr 2016. Wir haben in den letzten 10-20 Jahren dutzendweise Spitzensportler gesehen, die praktisch ihre gesamte Sportkarriere lang gedopt haben und nie eine positive Probe hatten.
Man denke nur an den größten Leichtathletikstar der USA der damaligen Zeit, Marion Jones. Auch über Carl Louis wissen wir heute so einiges, und er hat mehr Medaillen abgeräumt als jeder andere Sportler seiner Zeit. Die komplette Weltelite im Radsport, angeführt von Lance Armstrong, Jan Ullrich, Bjarne Riis, Erik Zabel, Ivan Basso, Marco Pantani, Rasmussen und so weiter, die nie eine positive Trainings- oder Wettkampfkontrolle hatten. Die Liste ist schier endlos, und sie lässt sich erweitern um all jene Sportler, die einige Jahre nach Weltrekorden dann doch positiv getestet wurden. Und jetzt schauen wir noch nach Russland, freilich ohne zu glauben, dass es nur dort so zuginge.
Große Weltverbände des Sports stehen im Verdacht, hochgradig korrupt zu sein (FIFA), internationale Spitzenfunktionäre aus der Leichtathletik stecken womöglich mit Dopern unter einer Decke, die sie gegen Bares schützen und weiter starten lassen. Für den Radsport-Weltverband würde auch niemand seine Hand ins Feuer legen. Und so weiter.
Ich finde es daher verständlich, wenn der TV-Zuschauer, der jahrzehntelang nach Strich und Faden verarscht wurde, sich nicht mit der Unschuldsvermutung vollkommen zufrieden gibt. Sondern verdächtige Leistungen als solche wahrnimmt und anspricht. Es ist doch albern, wenn wir uns künstlich dumm stellen und so tun, als hätte es all das nicht gegeben.
Peace: Arne