es würde leider zu weit weg vom Thread führen, jetzt die Hintergründe des 2. Weltrkieges zu diskutieren ...
Trotzdem noch ein Wort: Du setzt (wie meist) auf einen materialistischen Erklärungsansatz. Ich meine, dass die Entmenschlichung des Feindes eine wichtige ideologische Voraussetzung ist und den materiellen Bestrebungen vorausgeht.
Die Idee, das Auserwählte Volk zu sein, bietet hier eine treffliche Basis für die Ausgrenzung.
Macht und Geld sind auch kräftige Triebfedern in der Menschheitsgeschichte. Aber Keko, das ist keine Erfindung der Aufklärung; die christliche Kirche hat seit ihrer frühen Geschichte gezeigt, wie man sich Macht und Reichtum sichert. Über Jahrhunderte angelehnt an absolutistische Herrschaftssysteme; heute in den westlichen Demokratien weichgespült, aber immer noch auf Seiten der Macht und des Geldes
es würde leider zu weit weg vom Thread führen, jetzt die Hintergründe des 2. Weltrkieges zu diskutieren und genauer abzuwägen, welche Rolle dabei der Antisemitismus im Vergleich zu den imperialistischen Antrieben beim Deutschen Reich spielte.
Es ging darum, ob Religion eine Ideologie ist, und dass sie auch jene Gefahren birgt.
Die Gefahr wird nicht begrenzt/gebannt durch kritisches Hinterfragen. Folglich kann es sich hochschaukeln zu jenen Katastrophen, wie sie der Zweite Weltkrieg und die vielen religiösen Kriege und Kreuzzüge darstellen. (Der Krieg zwischen Katholiken und Protestanten liegt auf Platz 2 der meisten Todesopfer, nur übertroffen durch den Zweiten Weltkrieg).
Die monotheistischen Religionen haben den Hauptinhalt, dass sie nicht hinterfragt werden dürfen; sondern der Glaube selbst ist das oberste Gebot. Zweifel oder Widerspruch wird mit den härtest möglichen Strafen der jeweiligen Epoche geahndet (Tod und Folter damals; ewiges Höllenfeuer, sobald Tod und Folger verboten waren).
Warum finden wir nirgends eine erfolgreiche Religion, in denen es eine Tugend ist, kritisch die (angeblichen) Fakten zu prüfen, auf denen die Religion beruht? Wie Arne so treffend ausgeführt hat: Nach dem Muster der Evolution gewinnen am Ende jene Religionen, welche die eigene Verbreitung als zentralen Inhalt haben.
Mir ist auf jeden Fall kein Historiker bekannt, der die Auffassung vertritt, das Deutsche Reich hätte im 2. Weltkrieg die anderen Länder hauptsächlich wegen deren jüdischen Bevölkerung angegriffen.
Geht es hier wirklich darum, warum andere Länder angegriffen wurden? Oder geht es darum, warum ein Volk sich plötzlich gegen Teile des eigenen Volkes wandte?
Warum wurden die Juden angegriffen, von ihren eigenen Nachbarn?
Geht es hier wirklich darum, warum andere Länder angegriffen wurden? Oder geht es darum, warum ein Volk sich plötzlich gegen Teile des eigenen Volkes wandte?
Warum wurden die Juden angegriffen, von ihren eigenen Nachbarn?
Ich dachte, es wäre klar, dass ich damit nur die Aussage von Mattf "Der Krieg der angezettelt wurde richtet sich nach der Ideoligie, hauptsächlich gegen alle Länder die jüdisch unterwandert waren ....." infrage stellte.
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Warum wurden die Juden angegriffen, von ihren eigenen Nachbarn?
Historisch belegt und dokumentiert:
Das allgemeine Publikum hingegen kann nachlesen, wie umfangreich der Raubzug gegen die Juden war und wer sich alles bereichert hat. Dies ist in der Tat eine der deprimierendsten Erkenntnisse, die das Buch liefert: Es haben sich Menschen aus allen Schichten beteiligt - vom Staatssekretär bis zur Bauersfrau -, sie haben sich an den Hinterlassenschaften der ausgeplünderten und deportierten Juden bereichert. Wobei es nach den Erkenntnissen der Autorin Meinl den Profiteuren in vielen Fällen durchaus bewußt war, was mit den Vorbesitzern - den rechtmäßigen Besitzern - geschehen war. Der hat doch die "Höllenfahrt nach Theresienstadt" angetreten, schreibt in einem Mietstreit einer der Beteiligten über den vormaligen jüdischen Eigentümer. Oder eine Bäuerin aus dem Vogelsberg will eine Schuld nicht begleichen mit dem Argument: "Der Jude hat doch nichts mehr davon."
Besonders augenfällig wird die Bereicherung breiter Schichten in den Versteigerungen, die überall in Zeitungen angekündigt wurden, häufig mit dem Zusatz: "Aus nichtarischem Besitz." Manchmal waren solche Versteigerungen allen Deutschen zugänglich, manchmal nur Kriegerwitwen oder Kinderreichen. Zuweilen hatten die Ausverkäufe Volksfestcharakter, das halbe Dorf oder die ganze Straße tauchte auf und ersteigerte billig Geschirr, Wäsche, Möbel. Welche Werte der jüdischen Bevölkerung vor und nach der Deportation abgenommen wurden, weiß niemand zu sagen. Wieviel in Form von Entschädigung nach dem Krieg zurückgezahlt wurde, ist ebenfalls nicht genau bekannt. Auf jeden Fall wurde deutlich mehr gestohlen als zurückerstattet.
Vor diesem Hintergrund wird die These mancher Historiker plausibel, daß das große Verdrängen im Nachkriegsdeutschland viel mit der Ausplünderung der Juden zu tun hatte. In unzähligen Haushalten standen nämlich Möbel aus jüdischem Besitz, in den Küchen fand sich günstig ersteigerter Hausrat aus Juden-Haushalten, vielerorts hatten Arier, die jetzt einfach wieder Deutsche waren, Schmuck, Teppiche und Kunstwerke aus früheren "Schnäppchenkäufen" bei sich zu Hause eingestellt. Man wollte nicht gern an den Massenmord an Juden erinnert werden - von dem viele in Form von Plünderungsgut aus jüdischem Besitz profitiert hatten.
Das allgemeine Publikum hingegen kann nachlesen, wie umfangreich der Raubzug gegen die Juden war und wer sich alles bereichert hat. Dies ist in der Tat eine der deprimierendsten Erkenntnisse, die das Buch liefert ...
Ja, das ist wirklich äußerst deprimierend.
Mir fällt es schwer, über diese Dinge zu streiten. Vermutlich geht es Euch ähnlich.