...(übrigens: Correctiv ist zwar nicht Vertreter des Staats, aber doch wesentlich staatlich mitfinanziert, was die Aktion m.M.n. noch zusätzlich angreifbar macht).
????? "staatlich mitfinanziert" nur weil sie gemeinnützig sind?
Das kann ja durchaus legitimiert sein. Wenn hohes öffentliches Interesse besteht.
Nach den größten Demos der jungen Geschichte in der BRD scheint dies ja durchaus der Fall zu sein.
Im Prinzip richtig, aber ich sehe es kritisch, die Demos, die erst durch die mediale Darstellung von Correctiv getriggert wurden, als Beleg für das öffentliche Interesse vorher zu sehen. Vorher wußte niemand etwas von diesen Treffen (es war ja nicht das erste), und die AfD war dort auch nur als Minderheit vertreten.
Zitat:
Zitat von Mo77
Ich sehe es als eine Art KampagnenJournalismus.
Die Intention ist nicht nur die die Information sondern die Veränderung der Gesellschaft bzw die aktive Einflussnahme.
Das ist schon manchmal auch eng mit dem Pressekodex.
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Eine Aussage Jean Peters:
Zitat:
„Ich entwickele Aktionen und erfinde Geschichten, mit denen ich in das politische und ökonomische Geschehen interveniere.“
Ja, besonders der letzte Satz läßt fragen im Raum stehen: was von der öffentlichen Darstellung über das Treffen ist "erfundene Geschichte"? Daher wäre es sehr wertvoll, den Wortlaut der Aufzeichnungen zu veröffentlichen, um ggf. Zweifel zu beseitigen.
Zitat:
Zitat von Mo77
Jetzt beim lesen bin ich immer wieder über diesen Wortlaut gestolpert:
Zitat:
Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.
Der steht in voll vielen verschiedenen Medien.
Inhaltlich bestimmt korrekt. Aber wie ist das praktisch? Gibt es das dann vom Presserat oder wo kommt diese deckungsgleiche Formulierung in die Medien?
Ich mag gar keine Verschwörungstheorie bedienen, weiß das einer wie das läuft??
Um zu entscheiden, ob dieses Zitat so korrekt ist, müßte man entsprechende Äußerungen von Rechtsextremen zitierten können; ohne eine Aussage der "Beschuldigten" bleibt es einfach eine Behauptung. Und weiterhin bleibt dann die Frage, ob es Menschen gibt, die den Begriff verwenden, aber nicht im oben zitierten Sinne, die auch nicht rechtsextrem sind. Oder ob, wenn man das gleiche anders ausdrückt (z.B. Abschiebungen im großen Stil), deshalb rechtsextrem ist, oder nicht.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
????? "staatlich mitfinanziert" nur weil sie gemeinnützig sind?
Nein, sondern weil sie auch staatliche Finanzierung für gezielte Projekte in Anspruch nehmen. Es muß nicht viel heißen, ist aber einfach ein Punkt, der bei solchen Aktionen für Kritik sorgen kann.
Als Einzelperson kann ich immer überzeugt sein, etwas richtig zu sehen. Das berechtigt mich trotzdem nicht (finde ich), gegen Menschen, die es anders sehen, aggressiv zu werden, oder Methoden und Sprache anzuwenden, die ich nicht jedem gegenüber einsetzen könnte udn auch mir gegenüber akzeptabel finde.
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Wenn ich zu viert im Freundeskreis sitze und 3 Personen leugnen den Klimwandel, dann muss ich doch meinen Mund aufmachen, oder nicht? Und wenn ich überzeugt bin, dass jemand falsch abgebogen ist und denkt, die AfD wäre ein Fortschritt, dann sage ich ihm das auch in aller Ruhe. Soll ich da auf ein Urteil des Verfassungsgrichts warten?
Deine abwägenden Methoden in Ehren, aber man muss sie nicht immer anwenden. Es gibt Dinge, da ist das Ergebnis schon klar.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
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Bezüglich einer politischen Partei bin ich aber immer noch der Ansicht, daß unser demokratisches System stabil genug ist, um auf legalem Wege zu entscheiden, ob eine Partei tatsächlich verfassungsfeindlich ist, oder nicht. Solange hier keine Entscheidung gefallen ist, steht mir als Privatperson zwar eine Meinung, aber keine Aktion gegen die nicht verbotene Partei zu. Alles andere zeugt von geringem Vertrauen in unser Rechtsstaat.
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Du wartest also, bis intelligente Menschen irgendwas in ihr Parteiprogramm schreiben, womit man sie rauskicken kann? Kannst du dir vorstellen, dass du da sehr lange warten wirst?
In dieser Kolumne kritisiert der Freigeist Thomas Fischer, ehemaliger Bundesverfassungsrichter, aif Spiegel sowohl die Wortwahl der Medien wie die völkische AFD und die an die angepasste AFD eindimensionale Asylpolitik der Bundesregierung, in der vermeintlichen Hoffnung, durch AFD-Anpassung wieder Wähler zurückzugewinnen. Leider hinter Paywall:
Zitat:
"....... Mir hat sich in den vergangenen drei Wochen nicht erschlossen, was die Geheimheit« – von Treffen Rechtsradikaler von den ebenso geheimen Zusammenkünften anderer politischer Couleur unterscheiden und verwerflich machen soll: Der »Seeheimer Kreis«, die Awo Frankfurt, der Kreis der Münchner Wies’nwirte oder die Volksbewegungen Wagenknecht und Maaßen pflegen ihre Sympathisantentreffen, Geburtstagsfeiern, Buchvorstellungen oder Besäufnisse nach meiner Kenntnis in der Regel ebenfalls nicht live zu streamen. Überaus geheim sind auch die Beratungen der »Ampel«, der EZB, des Vorstands des FCB und der Chefredaktionen sämtlicher mir bekannter Medien.
Die Apostrophierung als »geheim« – als Kennzeichen besonderer Verwerflichkeit – sollte man also getrost vergessen. Sie dient bestenfalls der moralisierenden Vorabverurteilung und nimmt in bemerkenswerter Weise auf obrigkeitsstaatliche Referenzen des 19. Jahrhunderts Bezug: die Verfolgung von »Geheimgesellschaften« im Zeitalter zwischen Restauration, Reichsgründung und WK I. Faszinierend ist immer wieder, dass und wie auch im System der »kritischen« Medien auf diese Konnotationen zurückgegriffen wird. Das hat nichts mit einer inhaltlichen Bewertung zu tun: Skandalös ist – gegebenenfalls – der Inhalt einer Besprechung, in aller Regel aber nicht, dass diese (vor wem?) »geheim« ist. .....
Die Methode, die hierfür bevorzugt und – siehe oben – angeboten wird (qbz; zum Schutz vor Flüchtlingen), ist derjenigen ähnlich, mit der man den Anstieg der Weltmeere um sechs Meter verhindern möchte: Einfach die Mauern und Dünen ein wenig erhöhen.
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Schlechte Nachrichten: So geht’s schwerlich weiter. So, wie es die Völkischen gern hätten, erst recht nicht. Vor dem Ansteigen der Wellen schützen keine Leopard II und keine Taurus, und vor den Armen der Welt nicht EU-Außenlager und die Aufrüstung libyscher Banden und kleptokratischer Regime. Wir werden, so oder so, den Reichtum der Welt teilen müssen. Dies zu meinen, gilt zwar verbreitet als Auflehnung wider die ewigen Naturgesetze von Zins und Zinseszins sowie als kindische Verkennung des Weltgeistes. Könnte allerdings auch eine gute Nachricht sein."
In dieser Kolumne kritisiert der Freigeist Thomas Fischer, ehemaliger Bundesverfassungsrichter, auf Spiegel sowohl die Wortwahl der Medien ...
Das "geheime" bei diesem Treffen bezieht sich nach meinem Verständnis auf das doppelte Gesicht der AfD: Vorne als bürgerliche rechtskonservative Partei, hinten als völkisch kultur-rassistische Nazipartei.
Nach meiner Wahrnehmung geht die AfD nicht offen mit dieser Strömung innerhalb der Partei um, obwohl der "Höcke-Flügel" längst die Ausrichtung der Partei dominiert.