Wenn wir in 23 (!) Jahren klimaneutral wirtschaften wollen, gibt es keine andere Möglichkeit, als dass unsere Wirtschaftsleistung schrumpft. "Klimaneutral" bedeutet: Alle Energieformen außer Solar- und Windenergie fallen flach, ergänzt um Atomkraftwerke.
Auf der kurzen Zeitskala mag es aktuell so aussehen, also ob die Gas- und Ölkrise das große Problem sei. Mittelfristig beschränkt uns aber vor allem die Verfügbarkeit klimaneutraler Energieträger.
Ich spreche hier nicht nur vom gesamten Verkehr und den privaten Haushalten, die sich alle mit klimaneutral erzeugtem Strom versorgen müssen. Sondern auch von der gesamten Industrie Deutschlands. Allein die chemische Industrie braucht dann so viel Strom wie derzeit ganz Deutschland. Diese Mengen an klimaneutral erzeugtem Strom haben wir nicht und werden wir auch nicht haben.
Ja, das ist schon richtig. Nur werden wir das Problem nicht lösen, wenn wir (also in DE) 2 Pullover anziehen und der Skipass 10€ mehr kostet oder die chemische Industrie aus Deutschland in andere Länder abwandert. Ein Blick auf den Globus genügt. Wir sind dann alles andere als ein Vorbild.
Eigentlich müssten gerade alle Klimaschützer völlig ausflippen und für Friedensgespräche auf die Barrikaden gehen.
Doch, die Energie können wir haben!
Lest mal das anderenorts schon empfohlene Buch
„Weltuntergang fällt aus“, schrecklicher Titel und schlechtes Cover, aber gute Argumente und Erklärungen.
Das hier ist wohl die Grafik, um die es geht. Sie zeigt den geringen Anteil der erneuerbaren Energien (hellgrün) am Gesamtenergiebedarf.
Die Energiegewinnung als Biomasse (dunkelgrün) ist meines Wissens nach zwar erneuerbar, aber nicht klimaneutral. Sie muss also noch abgezogen werden, wenn wir klimaneutral werden wollen (müssen). Sie macht fast die Hälfte der erneuerbaren Energien aus:
Bitte versteht mich nicht falsch. Ich bin absolut für den Umstieg auf erneuerbare, klimaneutrale Energieträger. Ich fürchte nur, wir machen uns bezüglich der realistisch verfügbaren Mengen etwas vor.